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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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ähnelt, können wir daraus schließen, dass in beiden Fällen derselbe Kernbrennstoff benutzt worden ist.«
    Der Präsident holte tief Luft. Es war eine schwerwiegende Entscheidung mit furchtbaren Konsequenzen, egal welche er traf. Aber als Oberbefehlshaber war er zuallererst seinen Soldaten gegenüber verantwortlich. Und er musste die Iraner sofort stoppen, bevor sie wieder angreifen konnten. »Das ist gut genug für mich. Wenn wir durch die Abfallanalyse eine Bestätigung bekommen, schießen wir die Atomrakete auf Ashkhaneh ab. Und dann zerstören wir mit unseren konventionellen Streitkräften den Rest des iranischen Militärs. Ich nehme an, diese Pläne sind schon vorhanden.«
    Der Vorsitzende der Stabschefs salutierte. »Ja, Sir!«
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Marine One mit dem Landeanflug begonnen. Der Präsident schaute aus dem Bullaugenfenster des Hubschraubers und sah die Landebahnen der Andrews Air Force Base. Ungefähr hundert Meter entfernt stand eine 747, auf deren Rumpf die Wörter UNITED STATES OF AMERICA in grauen Buchstaben geschrieben standen. Das Flugzeug ähnelte den anderen 747ern in der Flotte der Air Force One , aber der Präsident wusste, dass sie innen völlig anders aussah. Es war eine E-4B, speziell zugeschnitten auf eine Verwendung als mobiler Befehlsstand, mit gehärteter Elektronik, um elektromagnetischen Impulsen standzuhalten, die von Atomexplosionen in großer Höhe verursacht wurden. Das Pentagon hatte diesem Flugzeug den Codenamen Nightwatch gegeben. Aber es war besser bekannt unter dem Namen Doomsday Plane .

ACHTUNDDREISSIG
    W ie Bruder Cyrus erwartet hatte, waren die Iraner in der Nuklearanlage bei Ashkhaneh nicht begeistert. Es gefiel ihnen nicht, dass Cyrus die Funkstille mit seiner geheimnisvollen Nachricht auf Persisch gebrochen hatte. Und noch weniger gefiel ihnen, dass Cyrus und seine Männer in zwei Ospreys Kipprotorflugzeugen eintrafen, die aussahen, als wären sie gerade vom Marine Corps gestohlen worden. Die iranischen Soldaten hatten schon genug Angst vor einem amerikanischen Angriff, und sie wussten, dass die Aufklärungssatelliten der US Air Force das Gebiet alle dreißig Minuten überflogen. Deshalb eilten sie aus ihrem Bunker und zogen die verdächtigen Flugzeuge schnell in einen Hangar, den die Revolutionsgarde in den Berghang gehauen hatte. Der Hangar war im Grunde eine große Höhle mit einer breiten Öffnung und einer gewölbten Decke. Der Bunker bestand aus einem separaten Netz von Höhlen, das eine ausgebaute Stellung aus Beton am Eingang und ein Spinnengewebe von abschüssigen Tunneln hatte, die tief im Berg verliefen.
    Im Innern des Hangars entluden Cyrus’ Soldaten die versprochene Ladung angereichertes Uran. Die Iraner trugen das U-235 in ihren Bunker; sie hatten es eilig, in die Tiefen der Höhle zurückzukehren, wo sie die früheren Lieferungen des Kernbrennstoffs gelagert hatten. Dann betrat General Jannati, der Kommandant der Ashkhaneh-Anlage, mit zwei seiner Leutnants den Hangar. Weil der General gut Englisch sprach, war er Cyrus’ wichtigster Kontaktmann innerhalb der Revolutionsgarde geworden. Er war ein kleiner, magerer Mann in einer lächerlich aussehenden Uniform. Als er auf Cyrus zuschritt, runzelte er die Stirn. »Guten Tag, Mr. Black«, sagte er.
    Cyrus hatte die Iraner von seiner wahren Identität nicht in Kenntnis gesetzt. Sie kannten ihn als Cyrus Black, den maskierten Anführer eines internationalen Schmugglerrings. »Es ist uns ein Vergnügen, Sie wiederzusehen, General. Entschuldigen Sie bitte, dass wir gegen Ihre Sicherheitsbestimmungen verstoßen haben, aber wir mussten Turkmenistan unverzüglich verlassen.«
    Jannati blieb skeptisch. »Sie sollten nachts hier eintreffen. Und mit dem Wagen, nicht mit dem Flugzeug. Unsere Übereinkunft war sehr deutlich, was diesen Punkt betrifft.«
    »Ich bitte tausend Mal um Verzeihung. Aber jetzt haben Sie die letzte Lieferung von dem U-235. Und ich habe noch etwas Besonderes für Sie dabei.«
    Der General warf seinen Leutnants einen nervösen Blick zu. Dann beugte er sich näher zu Cyrus. »Ist er in dem Flugzeug?«, flüsterte er. »Der Courvoisier?«
    Cyrus nickte. Jannati hatte einen Geschmack für Cognac entwickelt, der in der Islamischen Republik Iran verboten war. Aber der General hatte Wege gefunden, seiner Vorliebe privat zu frönen.
    Jannati wandte sich an seine Leutnants und bellte einen Befehl auf Persisch. Die beiden Männer salutierten und marschierten aus dem Hangar. Sobald sie

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