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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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die Streitkräfte glauben nicht daran, dass es ein Erdbeben gewesen ist. Unsere Seismographen weisen darauf hin, dass es eine unterirdische Atomexplosion war. Als unsere Geheimdienstabteilung mit den Amerikanern Verbindung aufnahm, um zu eruieren, ob sie zu derselben Schlussfolgerung gekommen sind, wollte niemand im Pentagon dazu Stellung nehmen. Aber sie haben DEFCON 1 ausgelöst, die höchste Alarmstufe.«
    Aryeh biss sich auf die Unterlippe. Er musste daran denken, was Olam gesagt hatte, bevor er nach Turkmenistan aufgebrochen war. Excalibur kanalisierte die Energie, die bei Atomexplosionen entstand. Und umso stärker die Explosion, desto mehr Schaden konnte der Röntgenlaser anrichten. »Glaubst du, die Iraner haben noch einen Atomsprengkopf detonieren lassen? Und jetzt schlagen die Amerikaner zurück?«
    »Hör gut zu, Aryeh. Als die Irankrise begann, hat Einheit 8200 mehrere Boote in das Arabische Meer geschickt, um den Funkverkehr in dem Gebiet aufzuzeichnen. Vor ungefähr einer Stunde hat eines unserer Boote ein chiffriertes Signal aufgefangen, das von einem amerikanischen Milstar-Satelliten in einem schmalen Flutlichtstrahl abgeschickt wurde. Aber im Bereich des Strahls gab es keine amerikanischen Schiffe, und das Radar unseres Schiffs hat keine Flugzeuge in der Nähe ausfindig gemacht.«
    »Tut mir leid, ich verstehe nicht …«
    »Eine halbe Stunde später hat ein anderes Schiff von uns einen zweiten Lichtstrahl von demselben Satelliten entdeckt. Dieses Boot war fünfhundert Kilometer nördlich von dem ersten. Jetzt hatten unsere Analysten also eine Spur, der sie folgen konnten, und sie sind zu einem einleuchtenden Schluss gekommen. Der Milstar-Satellit steht mit einem amerikanischen B-2-Bomber in Verbindung. Verstehst du, das Flugzeug besitzt diese Tarnkappen-Technologie, und das ist der Grund dafür, dass es nicht auf unserem Radar auftaucht. Und ein B-2-Geschwader ist ungefähr zweitausend Kilometer südlich von unseren Booten auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean stationiert.«
    Tarnkappenbomber waren natürlich nichts Neues für Aryeh. Er hatte sogar ein paar Jahre zuvor einen anlässlich einer Flugschau in Amerika gesehen, ein schnittiges schwarzes Flugzeug in der Form eines Fledermausflügels. »Diese Flugzeuge können Atomwaffen transportieren, ja?«
    »Richtig. Und die Spur lässt darauf schließen, dass die B-2 in Richtung Iran fliegt.«
    Aryeh schüttelte den Kopf. Kalter Schweiß bedeckte seinen Hals, und er hatte Magenkrämpfe. Er raffte seine Papiere zusammen, die ganzen Abschriften der abgefangenen Nachrichten, und stopfte sie in seine Schultertasche. »Ich komme nach Herzliya«, sagte er. »In einer halben Stunde bin ich da.«

ZWEIUNDVIERZIG
    M ichael saß in der Hütte am Fuß des Funkturms mit gekreuzten Beinen auf dem Holzboden. David Swift hatte ihm eine Flasche Wasser und eine Tafel Schokolade dagelassen. Er hatte gesagt, sie schmecke genauso wie ein Schokoriegel, aber Michael widerstrebte es, sie zu probieren.
    Shomron, der israelische Funker, saß ebenfalls auf dem Boden, lehnte mit dem Rücken an der gegenüberliegenden Wand und hatte das bandagierte Bein nach vorn ausgestreckt. Auch das Gesicht des Soldaten war verbunden, sodass alles bis auf seinen Mund und eines seiner Augen bedeckt war. Zunächst musste Michael angesichts der Verbände an Cyrus’ Kopftuch denken, und diese Erinnerung gefiel ihm nicht. Aber nach mehreren Minuten fühlte er sich in Shomrons Gegenwart wohler. Der Umstand, dass der größte Teil vom Gesicht des Soldaten nicht zu sehen war, bedeutete tatsächlich eine Erleichterung für ihn. Wenn Michael den Mann anschaute, musste er nicht die komplizierten Bewegungen der Gesichtsmuskeln verfolgen und sich den Kopf darüber zerbrechen, was sie bedeuteten.
    Shomron zeigte auf ihn. »Olam hat mir gesagt, dass du ein kluger Junge bist. Sehr gut in Mathematik und Physik, hat er gemeint. Stimmt das?«
    Michael nickte. Er war froh darüber, dass Olam ihm ein Kompliment gemacht hatte. Er mochte den großen kahlköpfigen Soldaten mit der Augenklappe. »Ja, das stimmt. Mein Ururgroßvater war Albert Einstein.«
    »Tatsächlich? Dann kann ich von Glück reden, dass ich dich hier habe. Vielleicht kann ich einige deiner Fertigkeiten jetzt gerade gut gebrauchen.« Er veränderte seine Stellung auf dem Boden und deutete auf eine graue Konsole in der Ecke der Hütte. »Das dort sind die Bedienungselemente des Funkturms. Und ich muss diese Bedienungselemente benutzen, um

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