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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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ein Rätsel zu lösen. Löst du gern Rätsel?«
    Michael nickte wieder.
    »Gut«, sagte Shomron. »Dieses Rätsel hat mit elektronischen Störmaßnahmen zu tun. Weißt du, was das ist?«
    Michael scrollte durch seine Erinnerung an die einbändige wissenschaftliche Enzyklopädie. »Elektronische Störmaßnahmen sind die absichtliche Unterbrechung eines Funksignals. Um jemanden daran zu hindern, das Signal zu empfangen, sendet eine Störquelle Rauschen auf derselben Frequenz.«
    »Ja, richtig. Das machen unsere Feinde gerade mit uns. Sie haben ein Flugzeug EA-18 Growler, das große Mengen von Störsignalen auf militärischen Frequenzen aussendet. Deshalb werden alle unsere Signale übertönt, obwohl wir diesen hübschen Funkturm haben.«
    Michael dachte einen Moment darüber nach. »Wissen Sie, wo dieses Flugzeug gerade ist?«
    »Ah, sehr gut! Ich kann sehen, dass du schon an dem Rätsel arbeitest. Ich werde dir jetzt noch etwas anderes erklären. Man nennt es Gegenmaßnahme.«

    Die beiden MI-8 passierten die Grenze nur dreißig Fuß über dem Boden, um zu vermeiden, dass sie von iranischen Radarantennen erfasst wurden. Davids Magen schlug Purzelbäume, als der Hubschrauber abrupt abkippte und wieder hochgezogen wurde. Er hielt sich an der Vorderkante seines Sitzes in der Kabine fest und drehte sich, um durch eines der Bullaugenfenster zu schauen. Die MI-8 folgten den Konturen des Kopet Dag, versteckten sich so lange wie möglich hinter jedem Höhenzug, bevor sie sich über den Kamm schwangen und ins nächste Tal hinabstießen. Sie flogen über Klippen und Schluchten und Bergstürze, die alle im milden Licht der untergehenden Sonne lagen. Eine Herde wilder Ziegen stob unter ihnen auseinander, während die Hubschrauber nach Süden brausten, aber David sah weder Dörfer noch Straßen oder Menschen. Die Landschaft war öde und merkwürdig leer, als hätte die Apokalypse bereits stattgefunden.
    Monique saß rechts neben ihm. Sie überprüfte die halbautomatische Desert Eagle, die Olam ihr gegeben hatte, wog die Pistole in der Hand, um ihr Gewicht abzuschätzen. Sie übte das Laden der Waffe, rammte das Magazin in den Pistolengriff und ließ es herausrutschen, rein und raus, immer wieder, bis es ihr in Fleisch und Blut übergegangen war, und als David ihr zuschaute, dachte er an Lucille. Er schüttelte rasch den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben, aber das Gefühl wurde er nicht los, eine seltsame Desorientierung. Die zwei Frauen unterschieden sich in so vielen Beziehungen, aber beide wussten, wie man mit einer Schusswaffe umging.
    Olam flog ihren MI-8, aber der Rest der Israelis saß in dem von Leutnant Halutz geführten Hubschrauber. David und Monique teilten sich ihre Kabine mit den sieben Rangers, den Überlebenden von Camp Cobra. Sechs von ihnen saßen auf der gegenüberliegenden Seite der Kabine: die vier Scharfschützen, die außerhalb der Höhle postiert gewesen waren, und die beiden Soldaten, die mit Sergeant Morrison aus dem hinteren Tunnel gekommen waren. Morrison selbst saß zwei Fuß links von David. Weil der Sergeant ohne Waffe aus Camp Cobra gekommen war, hatte Olam ihm eine der AK-47 gegeben, die sie der turkmenischen Hubschrauberbesatzung abgenommen hatten.
    Zunächst vermied Morrison es geflissentlich, Blickkontakt mit David aufzunehmen. Aber ungefähr zwanzig Minuten nach Beginn des Flugs, während Olam einige besonders scharfe Manöver mit der MI-8 durchführte, schlug David mit dem Hinterkopf gegen die Kabinenwand, und Morrison wandte sich an ihn. »Alles in Ordnung, Sir?«, rief er durch den Rotorenlärm.
    David rieb sich den Schädel. Es war ein bisschen merkwürdig, dieses »Sir« zu hören. Das war derselbe Kerl, der ihn in die Rippen getreten und General McNair geholfen hatte, ihn zu der Sauren Wanne zu zerren. Aber das war vor der Explosion von Little Boy gewesen. »Mir geht’s gut«, erwiderte er. »Danke.«
    Morrison starrte ihn weiterhin an. Der Sergeant wollte eindeutig noch etwas sagen, aber er brachte es nicht über die Lippen. Nach einer Weile war David es leid, länger zu warten, und hielt ihm die rechte Hand hin. »Sie müssen nicht ›Sir‹ zu mir sagen. Ich heiße David.«
    Er ergriff Davids Hand und drückte sie fest. Seine Augen waren blutunterlaufen und voller Zerknirschung. »Es tut mir so leid, Mann. Ich wünschte, ich hätte auf Sie gehört. Ich wünschte bei Gott, ich hätte zugehört.«
    Morrison schien es absolut ernst zu meinen. Er hielt Davids Hand fest, als wäre sie

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