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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Sie«, unterbrach ihn Monique. »Warum geht die Glasfaserleitung in den Tunnel? Gibt es dort unten Computer?«
    »Keine Ahnung. Aber es gibt eine Möglichkeit, das herauszufinden, ja? Kommen Sie.«
    David und Monique folgten ihm wieder, indem sie den Pilgern seitlich auswichen, bis sie den Tunneleingang erreichten. Neben dem Eingang stand ein dicker bärtiger Mann, der eine gestrickte Kippa trug. Er hielt ein kleines schwarzes Gebetbuch in der linken Hand und eine Maschinenpistole in der rechten. David wusste von seinem früheren Aufenthalt in Jerusalem, dass viele Israeliten wegen der allgegenwärtigen Bedrohung durch Terroristen gewohnheitsmäßig Uzis trugen, aber der Anblick war immer noch ein bisschen beunruhigend. Aryeh näherte sich dem dicken Mann und sagte etwas auf Hebräisch zu ihm. Der Mann grinste höhnisch und antwortete in einem aggressiven Ton. Aryeh streckte die Hände aus und sagte noch etwas, versuchte offensichtlich, vernünftig mit ihm zu reden, aber der dicke Mann begann zu schimpfen und schwenkte seine Uzi. Dann zeigte Aryeh mit dem Finger auf den Mann und sprach so leise, dass David ihn nicht mehr hören konnte. Egal, was gesagt wurde, der dicke Mann verstand es. Widerwillig trat er beiseite und ließ sie den Tunnel betreten.
    Sie kamen in einen dunklen Raum mit grauen Steinwänden. Die Luft roch feucht und uralt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums verschwand eine Metalltreppe in einem felsigen, grob ausgehauenen Schacht. Als sie die Stufen hinabstiegen, richtete Aryeh den Strahl seiner Taschenlampe auf die zerklüftete Decke und folgte damit dem Verlauf des schwarzen Kabels. Er schaute David über die Schulter an. »Verstehen Sie, was ich über die kippot srugot sagen wollte? Sie sind unglaublich streitsüchtig. Dieser Trottel am Eingang wollte von uns Geld dafür haben, dass wir in den Tunnel gehen.« Er schüttelte den Kopf. »So sind sie immer, verrückt und wütend. Aber das ist nicht das Schlimmste.«
    »Was denn?«, fragte David.
    »Sie hetzen dauernd die Palästinenser gegen sich auf. Sie sorgen für Ärger, indem sie Häuser im islamischen Viertel kaufen und Jeschiwas aus ihnen machen. Und dann marschieren sie an den Moscheen vorbei, tragen ihre Uzis zur Schau und singen ihre Gebete.«
    David nickte. »Ich kann verstehen, wie das zu Problemen führen kann.«
    »Ich bin ein bisschen erstaunt, Mr. Goldberg«, sagte Monique. Sie war direkt hinter David, und mit jedem Schritt machten ihre Schuhe ein dumpfes Geräusch auf der Treppe. »Sie arbeiten für einen israelischen Geheimdienst, aber Sie scheinen ziemlich viel Verständnis für die Gegenseite zu haben.«
    »Ich mache mir keine Illusionen über die Palästinenser«, erwiderte Aryeh. »Ihre Terroristen sind schlimmer als die kippot srugot . Das gilt auch für die Dreckskerle der Hamas, die mit ihren Raketen auf unsere Schulen schießen, und die Selbstmordattentäter, die unsere Busse in die Luft zu sprengen versuchen. Und die Mullahs im Iran, die uns mit Atombomben beharken wollen.« Er blieb einen Moment stehen, als wollte er in Ruhe über diese Katastrophe nachdenken. »Aber aus irgendeinem Grund machen mich die verrückten Juden wütender.«
    Als sie am Fuß der Treppe ankamen, befanden sie sich in einem weiteren dunklen Raum. Aryehs Taschenlampe beleuchtete eine gewölbte Decke, an der das schwarze Kabel parallel zu der Stromleitung für die Deckenbeleuchtung verlief. »Die Leitung geht dort weiter«, sagte er, während er auf einen senkrechten Spalt in einer der Steinwände zuging. »Der Weg ist hier so schmal, dass wir hintereinander gehen müssen, ja? Das hier ist früher ein Aquädukt gewesen, mit dem Wasser in den Tempel geleitet wurde.«
    Inzwischen war es ein für Touristen angelegter Tunnel, in dessen Kalksteinwände praktischerweise Handläufe geschraubt waren, aber um Davids Brust schien sich eine Eisenklammer zu legen, während er Aryeh in den Spalt folgte. Er mochte keine Tunnel. Vor zwei Jahren wäre er fast in einem Tunnel getötet worden, als er auf der Flucht vor dem FBI war, und seitdem litt er ein bisschen unter Klaustrophobie. Nach ein paar Minuten kamen sie jedoch in einen breiteren, besser erleuchteten Gang, und David öffnete den Mund vor Bewunderung. An der linken Seite des Gangs verlief der unterirdische Teil der Westmauer. Quadersteine in der Größe von Wohnwagen waren wie riesige Ziegel aufeinandergestapelt. Die Kanten der Blöcke hatten sich im Lauf der Jahrhunderte abgerundet, und in den

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