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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Spalten zwischen ihnen befand sich weder Mörtel noch Zement. Allein ihr Gewicht hatte sie an Ort und Stelle gehalten, auch als der Schutt der Altstadt sie allmählich begrub.
    »Unglaublich«, flüsterte David. Er schaute nach unten auf die glatten Pflastersteine unter seinen Füßen. »Das ist die Herodianische Straße, stimmt’s? Die Promenade, die König Herodes außerhalb der Mauern des Tempels anlegen ließ?«
    »Ja, genau«, sagte Aryeh, aber er hörte gar nicht richtig zu. Seine Augen waren auf die Glasfaserleitung gerichtet, die an der Decke des Tunnels entlanglief. Monique starrte genauso gebannt darauf.
    Nachdem sie noch zwei oder drei Minuten weitergegangen waren, entdeckte David vor ihnen eine größere Menschenmenge, mindestens fünfundzwanzig Leute, die sich in dem Gang drängten. Es waren kippot srugot , bärtige Männer mit gestrickten Kippas, die schreiend ihre Gebete vortrugen, während sie vor einem kleinen Torbogen standen, der in die Westmauer gehauen worden war. Jeder Mann hielt ein kleines schwarzes Buch vor seiner Nase und wiegte sich von einer Seite auf die andere, während er auf Hebräisch schrie. Ihre Uzis, die an Schultergurten hingen, schwangen wie Pendel hin und her. Als David näher kam, bemerkte er, dass der Torbogen mit grauen Steinen zugemauert war. Die Fanatiker beteten eine hässliche, mit Rissen durchzogene Wand an, die vor Feuchtigkeit glänzte. Als er zu Aryeh aufschloss, tippte er ihm auf die Schulter. »Warum ist der Torbogen versperrt? Was ist auf der anderen Seite?«
    »Das Allerheiligste«, antwortete dieser. »Der Ort, wo im Tempel die Bundeslade gestanden hat. Dort befindet sich jetzt der Felsendom, und da fromme Juden nicht in ein islamisches Heiligtum gehen, beten sie an dieser Stelle, weil sie nicht näher herankommen können. Hier stehen immer eine ganze Menge von ihnen herum, ob Tag oder Nacht.«
    Einer der Männer hörte auf, sich hin und her zu bewegen, und funkelte sie zornig an. »Zeigt etwas Respekt!«, rief er auf Englisch. »Bedeckt eure Köpfe!«
    »Ach, fahr doch zur Hölle.« Aryeh drohte dem Mann mit der Faust, bevor er sich wieder zu David herumdrehte. »Schauen Sie sich die Kerle doch an mit ihren Uzis. Sogar wenn sie mit Gott sprechen, wollen sie ihre Waffen nicht ablegen.«
    Monique nickte. »Noch mehr Spinner«, flüsterte sie David ins Ohr. »Diese Stadt ist voll von ihnen.«
    Ungefähr hundert Meter hinter der Gruppe von Fanatikern weitete sich der Gang zu einer geräumigen Kammer. Auf der linken Seite befand sich ein weiterer zugemauerter Torbogen und auf der rechten eine Stahltür. Aryeh blieb stehen – der Strahl seiner Taschenlampe zeigte, dass die Glasfaserleitung in einem Loch oberhalb des Türrahmens verschwand. Auf dem Schild an der Tür stand NOTAUSGANG auf Englisch, Hebräisch und Arabisch.
    Aryeh stieß die Tür auf. Es ertönte kein Alarm. »Ladies first, ja?«, sagte er und deutete schwungvoll in Moniques Richtung.
    Sie ging durch die Tür, die Augen immer noch auf das Kabel gerichtet. David folgte ihr und Aryeh eine Treppe hinauf. Dann öffneten sie eine zweite Tür und traten auf eine gepflasterte Gasse hinaus, die der hinter dem Löwentor sehr ähnlich sah. Sie war schmal und mit Touristenläden gesäumt, aber jetzt waren die Läden geschlossen, und die Gasse war finster und leer. Aryeh hob die Taschenlampe und fand das Kabel wieder – es lief direkt zum Eingang eines nahe gelegenen Hauses und verschwand in einem Loch, das oberhalb einer massiven Tür in den Rahmen gebohrt war. Als Aryeh den Strahl der Taschenlampe auf das Schild über der Tür richtete, beleuchtete er die Worte BEIT SCHALOM JESCHIWA.
    »Ach, das ist doch nicht zu glauben«, seufzte er. »Das ist eine dieser Jeschiwas, von denen ich Ihnen erzählt habe. Voll mit verrückten Juden, die versuchen, das islamische Viertel zu übernehmen.«
    David starrte auf das Gebäude und kniff im Dunkeln die Augen zusammen. Die Tür war aus Bewehrungsstahl, und die Fenster waren vergittert. Das Haus sah wie ein Gefängnis aus. »Sind Sie sicher, dass dies der Ort ist, wo die Leitung endet?«
    »Ja, das ist die Endstelle. Das erkenne ich an den Markierungen.« Aryeh richtete seine Taschenlampe auf ein Paar weiße Punkte auf dem Kabel. Dann schwenkte er den Lichtstrahl wieder auf das Schild. »Und schauen Sie sich den Namen an, schauen Sie, wie sie den Laden nennen – Beit Schalom , Haus des Friedens. Das ist doch nicht zu glauben.«
    David wechselte einen Blick mit Monique. Er

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