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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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würde sie zum Sieg führen, und Nicodemus war ein Wahrer Gläubiger.

ZEHN
    Z wei kippot srugot standen im Eingang der Jeschiwa. Es waren hochgewachsene, kräftig gebaute Männer mit dickem Hals und muskulösen Armen, aber sie waren auch sehr jung, nicht älter als zwanzig. Ihre Bärte waren licht, und unter dem spärlichen Haarwuchs waren ein paar Pickel zu sehen. Sie trugen Jeans, T-Shirts und Turnschuhe, und abgesehen von ihren gestrickten Kippas und den Uzis, die an ihrer Seite hingen, sahen sie aus wie normale Collegestudenten. Sie taten David leid. Sie sollten sich am Strand von Tel Aviv ausruhen, dachte er, anstatt die Tür einer Jeschiwa in Jerusalem zu bewachen.
    Monique lächelte sie an. Sie hatte ein bezauberndes Lächeln. »Es tut mir leid, Sie zu belästigen. Wir sind vom Federal Bureau of Investigation, der amerikanischen Sicherheitsbehörde. Wir würden gern mit dem Leiter dieser Jeschiwa sprechen. Ist er hier?«
    Die Jeschiwastudenten sahen sich unsicher an. Es war möglich, dass sie kein Englisch verstanden, obwohl David festgestellt hatte, dass die meisten Israelis sich zumindest ein bisschen darin auskannten. Aber selbst wenn die Studenten jedes Wort verstanden hatten, reichte allein der Anblick Moniques wahrscheinlich aus, sie zu verunsichern. Falls sie sich nicht von den anderen Jeschiwastudenten unterschieden, hatten sie wenig Kontakt mit Frauen gehabt, abgesehen von ihren Müttern und Schwestern. Der größere der beiden, der eine Jarmulke mit einem Muster von Davidsternen trug, warf ihr einen Seitenblick zu und wandte sich an David. »Entschuldigen Sie?«, sagte er. »Wer sind Sie?«
    »Wir sind von der amerikanischen Regierung«, antwortete David. Er sprach langsam und deutlich. »Wir würden gerne hereinkommen und Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Er sprach mit einer verbindlichen Stimme, war sich aber nicht sicher, ob das ausreichen würde. Er hatte kein Abzeichen und keinen amtlichen Ausweis. Es sprach absolut nichts dagegen, dass ihnen die Jeschiwastudenten die Tür vor der Nase zuknallten. Der größere schüttelte den Kopf. »Der Rav ist beschäftigt«, murmelte er.
    »Der Rav?«
    »Ja, unser Rabbi, Rav Kavner. Er studiert den Talmud, und in dieser Jeschiwa sind keine Frauen erlaubt. Tut mir leid.« Er legte seine große Hand auf die Tür und begann sie zu schließen.
    »Was ist mit Olam ben Z’man?«, fragte Monique. »Ist er verfügbar?«
    Der Student erstarrte. Er schaute Monique mit einem Blick an, als hätte er gerade einen Sprengstoffgürtel unter ihrer Jacke entdeckt. »Sie kennen Olam?«
    »Ja, allerdings. Und es sieht so aus, als würden Sie ihn auch kennen. Können wir jetzt hereinkommen?«
    Er ließ die Tür los und stand mehrere Sekunden lang da, während er sich nervös über sein stachliges Kinn fuhr. Er macht einen verwirrten Eindruck, dachte David. Der arme Junge war vermutlich nicht gewohnt, selbst Entscheidungen zu treffen. Schließlich sagte er: »Okay, kommen Sie«, und winkte sie herein. David und Monique traten in das Haus, und der Student schloss die Tür hinter ihnen. »Bevor Sie den Rav sehen können, müssen Sie alle Waffen abgeben, die Sie mit sich führen«, warnte er sie. »Wir geben sie Ihnen zurück, wenn Sie gehen.«
    »Warum?«, fragte David.
    »Wir müssen vorsichtig sein. Der Rav hat viele Feinde im islamischen Viertel. Und die Lage ist im Moment sehr angespannt.«
    »Wegen der Iran-Krise?«
    Der Student nickte. »Wir haben Gerüchte gehört, dass die Palästinenser mit dem Iran zusammenarbeiten. Die Hamas und die Hisbollah versuchen, eine der iranischen Bomben nach Israel zu schmuggeln.«
    David öffnete sein Jackett, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. »Nun, ich habe keine Waffe dabei. Keine Schusswaffen, keine Bomben.«
    »Ich auch nicht«, sagte Monique. Sie öffnete ebenfalls ihre Jacke.
    Sie standen in einer Eingangshalle, in der eine Treppe nach unten in den Keller führte und eine andere nach oben in den ersten Stock. David schaute über seine Schulter und erblickte das Glasfaserkabel, das aus dem Loch über der Haustür auftauchte und an der Treppe entlanglief, die nach unten führte. Er machte einen Schritt in diese Richtung, aber der größere Jeschiwastudent ergriff seinen Arm und führte ihn zu der anderen Treppe.
    Sie gingen nach oben zu einem großen Studiensaal. Der Raum hatte vergitterte Fenster und quietschende Holzdielen, und in der Mitte stand ein langer Refektoriumstisch, der vom einen bis zum anderen Ende mit wuchtigen,

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