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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Bevor sie jedoch aufbrach, bat sie David und Monique, zu der Schaltstation zu fahren, um sich mit dem Fernmeldetechniker zu unterhalten.
    Die Station entpuppte sich als kleines, fensterloses Gebäude, das unmittelbar außerhalb der Mauer von Jerusalems Altstadt lag. Es war 19 Uhr 30, als sie dort ankamen, fünfzehn Minuten vor Sonnenuntergang. Als David aus dem Mietwagen stieg, beschirmte er die Augen vor der Sonne und bestaunte die Türme und Minarette der Altstadt, die in dem goldenen Abendlicht prachtvoll glänzten. Dann drehte er sich um und starrte auf den alten, ausgedehnten Friedhof, der sich nach Osten bis zum Ölberg erstreckte. Monique betrachtete währenddessen die Schaltstation, wobei sie den Antennen auf dem Dach des Hauses besondere Aufmerksamkeit widmete.
    Sie fanden Aryeh Goldberg, den Experten vom Schin Bet, vor der Station, wo er sich über einen Satz Blaupausen beugte, die er auf der Kühlerhaube seines Wagens ausgebreitet hatte. Er war ein kleiner, stämmiger Mann von Ende vierzig oder Anfang fünfzig, der Jeans und ein graues Polohemd anhatte. Er hatte sich die Brille nach oben auf seinen kahl werdenden Schädel geschoben, um die Schaltbilder genauer zu betrachten. Er war so sehr darin vertieft, dass er beim ersten Mal gar nicht hörte, wie Monique sagte: »Guten Tag, Mr. Goldberg.« Aber als sie die Begrüßung wiederholte, richtete er sich auf und lächelte. Er hatte einen dunklen Teint und lebhafte braune Augen, und er schien sich nicht davon beirren zu lassen, dass er ihretwegen Überstunden machen musste. Er senkte seine Brille und schüttelte zunächst Monique und dann David die Hand.
    »Ah, die Amerikaner!«, sagte er mit starkem Akzent auf Englisch. »Mein Vorgesetzter sagt, Sie sind vom FBI, ja? Die G-Men? Und jetzt auch noch G-Women?« Er zeigte auf Monique. »Ich weiß von den G-Men, weil ich die DVD von diesem Gangster-Film habe, dem mit Kevin Costner. Sie kennen den Film, von dem ich rede?«
    Monique erwiderte sein Lächeln. »Ja, den kenne ich. Aber im Moment …«
    »Ich weiß, Sie haben es eilig. Aber ich muss Ihnen sagen, wir haben hier ein sehr großes Chaos. Sie werden nicht für möglich halten, was für ein Riesenchaos das hier ist.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Es ist so ein Chaos, dass ich nicht sehen kann, was mit Ihren Daten passiert ist. Ich weiß, dass die Signale von Maryland zu dieser Station gekommen sind und zur Linie Nummer drei-siebzehn umgeleitet wurden. Das ist eine dedizierte Glasfaserleitung, die letztes Jahr von Bezeq installiert worden ist. Ich weiß, dass die Leitung existiert, weil ich vor ein paar Minuten in die Station gegangen bin und sie auf der Schalttafel gesehen habe. Aber sie ist nicht auf dem Plan!« Er schlug mit der flachen Hand auf die Blaupausen. »Ich muss Ihnen sagen, das verstehe ich nicht. Bezeq sollte diese Pläne jede Woche auf den neuesten Stand bringen.«
    Moniques Augen wurden schmal. Sie war zwar keine richtige FBI-Agentin, erkannte aber trotzdem einen Anhaltspunkt, wenn er auftauchte. »Wer hat die Installation der Leitung in Auftrag gegeben?«
    »Das ist noch so eine verrückte Sache. Ich habe den Auftrag überprüft, und da steht kein Name drauf. Und die Adresse ist ein Postfach. Aber die Person, die die Leitung bestellt hat, hat ihre Rechnungen bezahlt, sodass wenigstens Bezeq glücklich ist, ja?«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit herauszufinden, wohin die Leitung geht? Vielleicht wenn man mit den Leuten spricht, die sie installiert haben?«
    Aryeh verzog das Gesicht. »Ach, diese Kerle sind Trottel. Ich kenne eine schnellere Methode.« Er faltete die Blaupausen zusammen und warf sie auf die Rückbank seines Wagens. Dann griff er in das Handschuhfach und holte eine Taschenlampe heraus. »Die Leitung drei-siebzehn ist mit fünf anderen Leitungen in einem Kabel gebündelt, das in die Altstadt läuft. Also werden wir einfach diesem Kabel folgen. Wir werden sehen, wo Ihre Leitung abzweigt, ja?«
    »Ist das möglich? Sind die Kabel nicht unterirdisch verlegt?«
    »Ja, in den meisten Fällen trifft das zu. Aber in der Altstadt ist alles verrückt. Die Archäologen wollen Bezeq dort nicht graben lassen, und deshalb verlegen sie die Leitungen, wo sie nur können.« Er schloss seinen Wagen ab und ging auf die Mauer der Altstadt zu. »Kommen Sie mit in diese Richtung. Das Kabel geht durch das Löwentor.«
    Aryeh ging schnell für einen kleinen Mann. David und Monique folgten ihm auf dem Weg zu einem Torbogen, der von in die Mauer

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