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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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natürliche Garage mit einem Durchmesser von mehr als zweihundert Fuß. Dutzende von Geländewagen und Tiefladern waren entlang den Felswänden der Höhle geparkt. Die Ladungen der Lkws waren mit Planen bedeckt, aber Ramsey erkannte sie an ihren Umrissen. Jede der kleineren Ladungen war ein Black-Hawk-Mehrzweckhubschrauber. Die größeren waren Ospreys, Kipprotorflugzeuge, die doppelt so viele Männer tragen konnten wie die Hubschrauber und fast doppelt so schnell flogen.
    Und das war nur der vordere Abschnitt der Höhle – das Foyer, sozusagen. Ungefähr sechzig Meter weiter drinnen neigte sich der Boden der Höhle zu einer sogar noch geräumigeren Kammer, in der die Ranger eine Zeltstadt errichtet hatten. Sie hatten bereits eine Kantine, ein Waffenlager und ein Feldlazarett aufgebaut, ganz zu schweigen von den langen Zeltreihen, die als ihre Kaserne dienten. Hinter diesem Abschnitt wurde die Höhle ein bisschen schmaler und fiel ab zu einem niedrigeren Raum mit einem halbmondförmigen Becken voll grünlichem Wasser, ein waschechter unterirdischer See. Das Wasser roch nach Schwefel und war nicht direkt trinkbar, aber es war geothermisch auf angenehme fünfunddreißig Grad erwärmt, und einige der Soldaten hatten schon ihre Runden darin geschwommen.
    Ramsey schüttelte den Kopf, als er daran dachte, wie perfekt dieser Stützpunkt war. Zum einen lag er nur sechzig Meilen nördlich der iranischen Kernkraftanlage. Die Black Hawks und die Ospreys konnten ihr Ziel in weniger als zwanzig Minuten erreichen, was verteufelt viel schneller war, als von Afghanistan oder vom Persischen Golf aus zu fliegen. Und noch besser war, dass die gesamte Operation nicht einsehbar war. Obwohl der Iran Aufklärungssatelliten hatte, die militärische Aktivitäten in der Nähe des Landes überwachten, würde Camp Cobra in keinem ihrer Bilder von Turkmenistan auftauchen. Die Iraner würden auch keine ungewöhnliche Geschäftigkeit auf den turkmenischen Straßen erkennen, weil die Ranger alles bei Nacht transportiert hatten. Und Turkmenistans Präsident auf Lebenszeit hatte seine Geheimpolizei in die Gegend geschickt und alle in der Nähe gelegenen Dörfer insgeheim evakuieren lassen. Es war ein brillanter Plan, und General McNair hatte eine Beförderung dafür verdient, dass er ihn sich hatte einfallen lassen. McNair war nicht gerade der Mann in der Army, den Ramsey am liebsten mochte – der General war ein sittenstrenger Patriot, während Ramsey zu denen gehörte, die gerne ein bisschen auf den Putz hauten –, aber der Colonel musste Ehre einräumen, wem Ehre gebührte. Wenn Osama bin Laden und al-Qaida sich in Höhlen verstecken konnten, konnte die US Army das verdammt noch mal auch.
    Nach ein paar Minuten waren die Soldaten mit der Entladung des letzten Lastwagens fertig und kehrten in ihre Zelte zurück. Ramsey machte sich auf den Weg zur Öffnung der Höhle und wechselte Ehrbezeigungen mit den dort postierten Wachposten. McNair war vor Tagesanbruch zurück nach Afghanistan gefahren, nachdem er Ramsey das Kommando über den Stützpunkt übertragen hatte, und jetzt wollte der Colonel sich ein bisschen die Beine vertreten. Weil strikte Geheimhaltung notwendig war, hatte McNair befohlen, dass während der Tagesstunden jeder in der Höhle bliebe, aber Ramsey hatte ein paar Scharfschützen an gut getarnten Standorten am Berghang postiert, und jetzt wollte er selber einmal nachsehen, wie es diesen Jungs ging. Es war immer noch früh am Morgen, und der Nebel hing dicht über dem Gebirgspass, weshalb die Chance, dass irgendwelche Satelliten oder Aufklärungsflugzeuge ihn entdeckten, gleich null war. Außerdem war der Colonel seit vierundzwanzig Stunden ununterbrochen im Dienst und hatte Dexedrintabletten aus Army-Beständen geschluckt, um wach zu bleiben, und jetzt brauchte er ein wenig Auslauf, um sich abzuregen.
    Vor dem Eingang der Höhle lag ein ausgedörrtes Plateau, das mit festgedrückter Erde und stachligen Wüstenpflanzen bedeckt war. Die kahlen braunen Bergrücken des Kopet-Dag-Gebirges reichten bis zum Horizont. Ramsey gefiel der Anblick dieser Berge – sie erinnerten ihn an seine Kindheit in Westtexas. Die Kopet-Dag-Berge waren nicht besonders hoch, aber sie verliefen schnurgerade wie ein langer Erdwall, erhoben sich über die flache Weite der Karakum-Wüste und bildeten eine natürliche Grenze zwischen Turkmenistan und dem Iran. Die iranische Kernkraftanlage befand sich auf der gegenüberliegenden Seite des Walls in einer Höhle,

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