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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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aus der Wand herausragte, und ihm brummte der Schädel. Er fragte sich allmählich, ob es ein Licht am Ende dieses Tunnels gäbe. Seit Jahrzehnten waren hier keine Schmuggler mehr gegangen, und es war durchaus möglich, dass der Ausgang schon vor langer Zeit verschlossen worden war.
    Dann entdeckte er ein Licht, aber es war nicht vor ihnen. Es kam von hinten. David schaute über die Schulter und sah, wie der Strahl einer Taschenlampe ruckartig die Abbiegung beleuchtete, die sie gerade hinter sich gelassen hatten. Zur gleichen Zeit hörte er Schritte hinter sich, die schnell durch die Pfützen platschten. Einer der Männer, die auf sie geschossen hatten, dachte David. Und der Mistkerl kam viel schneller voran als sie.
    David beugte sich nach vorn und rief Monique zu: »Schneller, mach schneller!«, aber sie rannte bereits vorwärts. Sie liefen so schnell sie konnten und prallten schmerzhaft gegen die Wände, aber die Schritte ihres Verfolgers wurden nur immer lauter. Bald war das Licht hinter ihnen so stark, dass David den Umriss von Moniques Körper im Tunnel sehen konnte; sie hatte den Rücken nach vorn gebeugt, um den Kopf gesenkt zu halten, und ihre Beine bewegten sich wie wild. Sie kam zu einer weiteren Biegung und flitzte nach links. In dem Moment, als er an derselben Stelle war, kam ihr Verfolger um die Ecke hinter ihnen, und die Tunnelwände wurden furchtbar hell. Den Bruchteil einer Sekunde lang sah David seinen eigenen Schatten vor sich. Dann bog er nach links ab, und ein Schuss dröhnte durch den Tunnel. Das Geschoss traf die Wand an der Stelle, wo noch vor einem Moment sein Schatten war. Steinsplitter und Erdklumpen flogen durch die Luft wie Schrapnell. »Scheiße!«, schrie David. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«
    Die nächste Biegung war nur zwanzig Fuß vor ihm, und Monique hatte sie bereits umrundet. Aber als David um die Ecke kam, konnte er nichts von ihr sehen. Der Tunnel wurde hier breiter, und die Decke war höher, aber vor ihm lag nur eine kahle Wand, eine Sackgasse. Er stand da und geriet langsam in Panik, während die Schritte sich näherten. Als er genauer hinhörte, stellte er fest, dass inzwischen mehrere Männer in dem Tunnel waren. Mehrere Strahlen von Taschenlampen, die ihr Licht an die Wände warfen, kamen näher.
    Dann hörte er ein lautes Krachen und das Splittern von Holz. Er schaute nach rechts und sah ein paar Fuß entfernt Monique neben einem mannshohen Sperrholzbrett stehen, gegen das sie gerade mit ihrer linken Schulter gerammt war. »Los, komm!«, rief sie. »Es ist zugenagelt, aber ich glaube, wir können durchbrechen!«
    Sie machte Platz, und David zielte mit der Schulter auf die Mitte des Bretts. Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen, und zu seiner Überraschung barst das Sperrholz und gab nach. Er brach durch das gesplitterte Brett und fiel auf den glatten Boden eines langen Gangs.
    Monique war im Nu an seiner Seite, und als er auf die Beine kam, sah er eine Reihe riesiger Quadersteine, die ihm gegenüber die Wand des Gangs bildeten wie gewaltige Ziegelsteine. Sie waren wieder in dem Tunnel an der Westmauer gelandet, irgendwo zwischen dem Allerheiligsten und dem Notausgang, den Aryeh Goldberg gefunden hatte. Dann hörte David noch einen Schuss, und ein Projektil pfiff durch das gesplitterte Sperrholzbrett und schlug in einen der Quadersteine ein. Er sprang zur Seite, packte Monique an ihrem unverletzten Arm und wollte nach Norden loslaufen, auf das Allerheiligste zu.
    »Warte! Halt!«, schrie sie. »Der Notausgang liegt in der anderen Richtung!«
    David schüttelte den Kopf. Sie waren mindestens hundert Meter von dem Notausgang entfernt, und im Gegensatz zu dem letzten Tunnel war dieser hell erleuchtet und gerade wie ein Schießstand. Sobald die bewaffneten Männer in den Gang getreten waren, hätten sie freies Schussfeld gehabt. Aber das Allerheiligste war weniger als fünfzig Fuß entfernt, und es gab immer noch eine Gruppe von kippot srugot , die vor dem zugemauerten Torbogen beteten und sich mit ihren schwarzen Gebetbüchern in der Hand hin und her wiegten, während die Uzis an ihren Schultergurten hingen. Einige der Fanatiker am Rand der Gruppe hatten den Aufruhr im Gang bemerkt und ihre Gebete unterbrochen, um das merkwürdige Pärchen anzustarren, das auf sie zugerannt kam. David winkte ihnen wie verrückt zu.
    »Hamas!«, schrie er. »Hamas! Sie sind direkt hinter uns!«
    Die Reaktion der Fanatiker erfolgte unverzüglich – sie warfen ihre Gebetbücher auf

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