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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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und stieß ihn zu Boden.
    Der zweite Soldat war wenigstens ein Mann. Ramsey machte den Mund auf, um den Dreckskerl zu verfluchen, und verzog die Lippen, um ihm ein kräftiges »Arschloch!« entgegenzuschleudern. Aber dann schaute er hoch und sah dem Mistkerl ins Gesicht. Es war McNair. Der General ragte drohend über ihm auf, hochgewachsen und hager, und in seinen hellblauen Augen stand wütende Empörung.
    Ramsey war völlig verwirrt, und die Schmerzen in seinen Händen machten die Sache nicht besser. »General?«, krächzte er. »Ich dachte, Sie wären zurück nach …«
    »Meine Befehle waren klar, Ramsey.« McNair funkelte ihn an. Das Miststück mit der Heckler & Koch stand auf seiner linken Seite. »Niemand sollte die Höhle verlassen.«
    »Es … es tut mir leid, Sir!« Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. »Ich glaube, ich muss ins Feldlazarett gehen.«
    »Nein, ich fürchte nicht.« Der General trat näher. »Der Herr hat jetzt andere Pläne mit Ihnen.«
    Dann trat McNair ihm schwungvoll gegen den Kopf, und Ramsey wurde bewusstlos.

DREIZEHN
    E s war ein Rätsel, und Michael löste gern Rätsel. Nachdem Tamara ihm das Programm auf der Ultra 27 Workstation gezeigt hatte, verbrachte er die ganze Nacht und den folgenden Morgen vor dem Computer und starrte sechzehn Stunden lang auf die Reihen Quellcode. Dann legte er sich schlafen. Tamara weckte ihn am Abend und gab ihm noch einen Snack. Sie sagte, sie müsse eine Weile weggehen, um einen wichtigen Job zu erledigen, aber ein anderer von Bruder Cyrus’ Soldaten – Angel, der Mann mit der bogenförmigen Narbe am Hals – würde sich um ihn kümmern, bis sie wieder zurück wäre. Eine Stunde später, als der Himmel völlig dunkel war, führte Angel ihn nach draußen und verfrachtete ihn zusammen mit seinem Computer, dem Schreibtisch und der Matratze auf die Ladefläche eines großen grünen Lastwagens.
    Im Lauf der nächsten zehn Stunden saß Michael mit Angel im Laderaum des Lastwagens, während dieser über die mit Schlaglöchern übersäten Straßen holperte. Ihm war nicht langweilig. Er arbeitete immer noch an dem Rätsel, was er auch tun konnte, wenn die Workstation ausgeschaltet war. Der Software-Code war jetzt in seinem Kopf, angeordnet in langen Zeilen und schwindelerregenden Blöcken. Er wollte jede wache Sekunde mit diesen Zeilen von Anweisungen verbringen, weil er dann nicht über Tamara oder Bruder Cyrus oder Dr. Parsons nachdenken musste. Er konnte vergessen, wo er war und was mit ihm geschehen würde, und an nichts anderes denken als an das Programm.
    In der Morgendämmerung hielt der Lastwagen mitten in einer Wüste. Als Angel die Hecktür des Lastwagens aufmachte, sah Michael in jeder Richtung Sanddünen, die sich in großen beigefarbenen Wellen bis zum Horizont erstreckten. Angel sagte, sie wären in der Karakum-Wüste, die sich Hunderte von Meilen über das Land Turkmenistan ausdehnte. Er half Michael aus dem Lastwagen und führte ihn zu einem Feldlager, das Cyrus’ Soldaten zwischen den Dünen errichtet hatten. Dreizehn runde Hütten waren in einer losen Gruppe angeordnet, und mehrere Pick-ups und Land Cruisers parkten in der Nähe. Die Hütten sahen wie riesige Suppenschüsseln aus, die man auf den Kopf gestellt hatte. Jede hatte einen Durchmesser von ungefähr zwölf Fuß und war etwa acht Fuß hoch, hatte eine runde Außenwand aus Holzlatten und ein gewölbtes Dach aus Filz. Angel nannte sie Jurten. Er ging zu einer von ihnen, öffnete die Tür und ließ Michael eintreten. Es gab keine Möbel, nur einen großen türkischen Teppich, der auf dem Boden ausgebreitet lag. Zwei andere Soldaten trugen Michaels Matratze und seinen Schreibtisch in die Jurte und begannen, die Workstation anzuschließen, indem sie das Stromkabel mit einem Dieselgenerator draußen verbanden.
    Nachdem Angel und die anderen Männer gegangen waren, setzte sich Michael auf den Klappstuhl vor dem Computerbildschirm und arbeitete weiter an dem Rätsel. Er starrte wieder auf die dichten Blöcke Code und überprüfte jede Zeile, um festzustellen, ob seine Erinnerung ihn nicht getrogen hatte. Die Schlüssel zum Verständnis des Programms, hatte er festgestellt, waren die Gleichungen der Einheitlichen Feldtheorie. Indem er die Anleitungen in dem Code sorgfältig las, hatte er herausgefunden, dass das Programm die gleichen Aufgaben verrichtete wie die Gesetze der Physik. Ein Teil des Codes bestimmte die Masse der Elementarteilchen – des Elektrons, des Quarks, des

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