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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Seiner Liebe sind. Und obwohl Sein Universum inzwischen bis ins Innerste verdorben ist, besteht die Schönheit von Gottes Entwurf darin, dass die Fehler korrigiert werden können.«
    Tamara und Angel riefen wieder: »Ja, Bruder!«, aber Cyrus hielt die Augen auf Michael gerichtet.
    »Gott hat uns vor zweitausend Jahren Sein Versprechen gegeben«, sagte er. »Er hat versprochen, die Welt am Jüngsten Tag zu erlösen und die Toten aus ihrem langen Schlaf wieder zum Leben zu erwecken, auf dass sie für immer im Himmelreich leben können.« Er schwenkte sein schwarzes Buch in der Luft. »Aber die sündhafte Welt hat Gottes Versprechen vergessen. Priester und Geistliche haben ihre eigene Vorstellung vom Himmel konstruiert, den Ort in den Wolken, das sogenannte ›Leben nach dem Tode‹. Sie predigten, dass die Seele eines Menschen in diesen Himmel fliegen könnte, sobald dieser Mensch gestorben sei, und das ist eine Doktrin, die nicht nur Gottes Wort widerspricht, sondern sich auch über die Logik hinwegsetzt. Sie behaupten, dass ihr Himmel von der Erde aus nicht gesehen werden kann, weil er auf einer mystischen Ebene der Wirklichkeit existierte. Aber der wahre Grund ist einfacher. Ihr Himmel ist erfunden.«
    Bruder Cyrus kam einen Schritt näher. Michael spürte, wie sein Mut ihn verließ.
    »Aber Gottes Versprechen ist nicht erfunden«, sagte Cyrus und tippte auf den Einband seines Buchs. »Und die Wahren Gläubigen haben es nicht vergessen. Sie wissen, dass das Himmelreich ein realer Ort sein wird, so real wie der Boden, auf dem wir stehen, und dass der Herr uns aufgefordert hat, sein Kommen zu beschleunigen. Er hat uns all die Werkzeuge gegeben, die wir brauchen, die Werkzeuge der Naturwissenschaft und der Mathematik, und jetzt brauchen wir nicht mehr zu warten. Wir können die sündhafte Welt wegwerfen und Platz schaffen für Gottes ewige Herrschaft.« Er kam noch einen Schritt auf Michael zu und breitete die Arme aus. »Hab keine Angst, mein Kind. Jawohl, wir werden sterben, aber wir werden wiedergeboren werden in Gottes Reich. Alle Uhren werden stehen bleiben, und die Zeit wird stillstehen. Die ganze Vergangenheit unseres Universums wird zu einem Augenblick verdichtet werden, und der Herr wird uns alle für immer in seine Arme nehmen.«
    Er machte noch einen Schritt nach vorn, aber Michael stieß einen Schrei aus, bevor der Mann ihn berühren konnte. Cyrus stand mehrere Sekunden lang mit weit ausgebreiteten Armen da. Dann schaute er wieder in den Krater. Die gelben Flammen loderten in seinen Augen. »Du musst jetzt dem Herrn dienen, Michael. Du musst uns den Code nennen. Wir müssen das ganze Programm kennen, damit wir Excalibur aus der Scheide ziehen können, Gottes heiliges Schwert. Tamara hat mir erzählt, dass du dich geweigert hast, mit uns zusammenzuarbeiten, und deshalb habe ich für eine Demonstration gesorgt. Ich will dir zeigen, was mit denen geschieht, die den Allmächtigen davon abzuhalten versuchen, sein Versprechen zu erfüllen.«
    Dann drehte er sich zu seinen Männern um und rief: »Bringt ihn her!«
    Michael sah, wie sich in der Dunkelheit vor Cyrus etwas bewegte, und nach einigen Sekunden tauchten drei Gestalten aus den Schatten auf. Zwei von Cyrus’ Soldaten führten einen hochgewachsenen, kräftigen Mann, dem die Hände hinter dem Rücken gefesselt worden waren und dessen Kopf eine schwarze Kapuze bedeckte. Die Soldaten hielten ihren Gefangenen an den Ellbogen fest, und er stolperte durch den Sand, wobei er den linken Fuß hinter sich herzog. Plötzlich fiel er auf die Knie, und Michael sah blutige Verbände an seinen Händen. Er trug eine Uniform der US Army, und als er näher kam, erkannte Michael einen Aufnäher mit dem Aufdruck 75-RANGER-RGT an seiner linken Schulter. Auf dem Namensschild an seiner Brust stand RAMSEY.
    Die Soldaten blieben neben Cyrus stehen, der die rechte Hand auf die Kapuze des Gefangenen legte und ein paar Worte murmelte, die Michael nicht verstand. Dann zeigte Cyrus wieder auf den Krater und rief: »Los!«
    Tamara und Angel drehten Michael herum, sodass er beobachten konnte, wie die Soldaten den Gefangenen bis zum Rand des Kraters zerrten. Der Mann trat mit den Beinen aus und wand sich mit dem ganzen Körper, aber die Soldaten hoben ihn vom Boden so hoch, dass seine Füße in der Luft strampelten. Einen Moment lang dachte Michael, sie höben den Gefangenen deshalb hoch, damit er einen besseren Blick auf das Feuer hätte. Aber Michael wusste, dass das nicht stimmen

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