Crashkurs Börse: Wie kommt ein Kurs zustande? Wie beurteile ich ein Investment? Geschichte, Fakten, Strategie: Hier werden Sie fit für die Börse! (German Edition)
eines Wachstums einen längeren Zeitraum als nur ein Jahr zu wählen, doch aus
Gründen der Vereinfachung soll dieses Beispiel erst einmal genügen.)
Nun wird das KGV, in diesem Fall 28, durch das Gewinnwachstum,
in diesem Fall 22, geteilt. Das Ergebnis lautet 1,27. Apple ist damit
gemäß der Definition, dass ein PEG von unter 1,00 auf eine niedrige
Bewertung einer Aktie hindeutet, kein Schnäppchen mehr. Wer das
Apple-Papier kaufen will, sollte also bessere Gründe als das PEG Ratio haben.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)
Eine weitere Kennziffer, die ebenfalls immer wieder zum Einsatz
kommt, ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis, kurz KUV. Hier ist es nicht der
Gewinn, der zum Kurs in Verhältnis gesetzt wird, sondern der Umsatz:
Das KUV wird errechnet, indem man den aktuellen Kurs einer Aktie durch den Umsatz pro Aktie teilt. Oder noch einfacher, indem man die
Marktkapitalisierung des Unternehmens durch dessen Umsatz teilt.
Daher wird das KUV auch des Öfteren als MUV (Marktkapitalisierungs-Umsatz-Verhältnis) bezeichnet. Weist ein Unternehmen etwa eine Marktkapitalisierung von 500 Millionen Euro auf und erzielt einen
Umsatz von 250 Millionen Euro, ergibt sich daraus ein KUV von 2
(500.000.000: 250.000.000).
Das KGV ist zwar geläufiger als das KUV, das KUV kann jedoch unter
anderem dann als Kriterium herangezogen werden, wenn das KGV
entfällt, beispielsweise weil noch kein Gewinn erzielt wird - wo kein
Gewinn, da auch kein Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Dafür sagt das KUV nichts über die Profitabilität eines Unternehmens
aus. Wie beim KGV wird aber auch beim KUV als Grundlage nicht die
tatsächliche, sondern die für die Zukunft geschätzte Größe - hier eben der
Umsatz des jeweiligen Unternehmens - herangezogen. Das KUV auf Basis
der Umsatzschätzungen für 2009 gibt man dann als KUV 2009e an.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) kann vor allem
dann zum Einsatz kommen, wenn das KGV entfällt, beispielsweise weil noch kein Gewinn erzielt
wird und es daher kein KGV beziehungsweise nur
ein negatives gibt.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ist sehr wichtig. Sie ist das prozentuale Verhältnis
des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens und wird herangezogen, um zu erkennen, zu welchem Anteil die Gesellschaft mit Eigenkapital finanziert ist.
Berechnet wird diese Quote, indem man das Eigenkapital mit dem
Faktor 100 multipliziert und das Produkt durch die Bilanzsumme teilt.
Die Bilanzsumme ist die Summe, die sich bei der Addition entweder
sämtlicher Aktiva oder sämtlicher Passiva einer Bilanz ergibt - wie
oben bereits gesagt müssen beide Zahlen identisch sein.
Über die korrekte Beurteilung der Eigenkapitalquote streiten die Gelehrten. Eines ist klar: Je niedriger die Eigenkapitalquote eines Unternehmens,
umso größer ist der Anteil des Fremdkapitals, umso mehr Kreditzinsen
müssen bezahlt werden, umso riskanter ist ein Investment in die entsprechende Aktie. Befürworter einer geringen Eigenkapitalquote führen gern
die Hebelwirkung des Fremdkapitals ins Feld: Ihrer Argumentation zufolge gelingt es einem gut arbeitenden Unternehmen, eine höhere Rendite zu
erwirtschaften als die Zinsen, die am Kapitalmarkt für Kredite verlangt
werden. Unter dieser Voraussetzung führt jeder Euro, den die Firma mehr
aufnimmt, unter dem Strich zu einem höheren Gewinn.
Anleger sollten beim Blick auf die Eigenkapitalquote gesunden Menschenverstand walten lassen und die Rahmenbedingungen mit einbeziehen. Ein Stahlkonzern mit langjähriger Firmentradition sollte eine
deutlich höhere Eigenkapitalquote aufweisen als ein junges, expandierendes Unternehmen.
Verallgemeinert gilt: Je niedriger die Eigenkapital, quote, desto riskanter das Investment.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) ist eine Kennzahl, die das
Verhältnis des Aktienkurses zur Liquidität eines Unternehmens wiedergibt. Man errechnet es, indem man den Aktienkurs eines Unternehmens
durch den Cashflow dieses Unternehmens je Aktie teilt.
Beim KCV gilt wie beim KGV: Je niedriger der Wert, desto günstiger die
Aktie. Das KCV hat gegenüber dem KGV einen entscheidenden Vorteil:
Wenn das Unternehmen einen Verlust ausweist, das KGV dann also negativ und daher nur bedingt aussagekräftig ist, kann das KCV dem Anleger einen wesentlich besseren Aufschluss über die Bewertung des jeweiligen Unternehmens geben.
EBITDA-/EBIT-Marge
Die sogenannte EBITDA-Marge beschreibt das Verhältnis des
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