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Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Titel: Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Rindchen
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kennen, Rückschlüsse ziehen, ob Ihnen ein Wein daraus schmecken könnte oder nicht.
    PORTRAITS EINIGER REBSORTEN
    Weltweit gibt es ungefähr 10.000 verschiedene Rebsorten, wobei ständig neue »alte« in verwilderten Weinbergen entdeckt werden. Nur rund ein Viertel davon werden für den Weinbau verwendet. Davon haben einige wenige Auserwählte als »Edelreben« Karriere gemacht und sind mittlerweile fast in der gesamten Weinwelt zu finden. Einige andere haben regional oder in ihren Ländern große Bedeutung erlangt, so wie Tempranillo in Spanien oder Sangiovese in Italien. Die meisten Rebsorten siedeln heute fast überwiegend in der eng eingegrenzten Region, wo sie ursprünglich vor vielen Jahren entstanden. Diese nennt man »autochthone Reben«. Nachdem lange Jahre die internationalen Lieblinge überall im Mittelpunkt standen, legen in letzter Zeit viele Winzer vermehrt Wert auf die Rebsorten ihrer Heimat und versuchen, deren Potenziale herauszukitzeln.

HERRSCHAFTSWISSEN ZUM ANGEBEN
    Rebsortenweine – früher fast ein Sonderweg, heute weltweit verbreitet
    In Deutschland, Österreich, Südtirol und im Elsass wird es seit jeher als Qualitätsmerkmal angesehen, wenn eine einzige Rebsorte auf dem Etikett angegeben wird. Hier hat der Ausbau »rebsortenreiner«, also nur aus einer Traubensorte bestehende Weine, Tradition und wird auch voller Stolz kommuniziert. In vielen klassischen Weinbaugebieten Frankreichs steht die Rebsorte zwar nicht auf dem Etikett – aber es ist zwingende Vorschrift, wenn man den Namen der jeweiligen Qualitätsregion nutzen will, die dafür zugelassene einzige Rebsorte zu verwenden. Wenn Sie also einen Wein aus einer dieser Herkünfte erwerben, können Sie sicher sein, sofern die gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden, dass er ausschließlich aus der hierfür vorgeschriebenen Rebsorte besteht. In Bordeaux, Südfrankreich, Spanien, Italien und Portugal wurden früher traditionell überwiegend Cuvées gekeltert – vielfach ist das auch heute noch so. In den letzten Jahrzehnten haben sich durch das Vordringen des Weinbaus in der Neuen Welt, also in den USA, Südamerika, Australien, Neuseeland oder Südafrika, rebsortenreine Weine wesentlich breiter durchgesetzt als früher. Heute stehen dort vor allem die wichtigsten »Edelrebsorten« Chardonnay, Sauvignon blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah/Shiraz oder Pinot Noir/Spätburgunder als Synonym für bestimmte Geschmackstypen.
    Die häufigste und die unbekannteste Rebsorte
    Wissen Sie, welches die weltweit am meisten angebaute Rebsorte zur Weinerzeugung ist?
    Nicht etwa, wie man vielleicht annehmen könnte, so etwas wie Merlot oder Chardonnay, nein:
    Es ist die weiße Airén-Traube. Sie wächst fast nur in Spanien und ist ziemlich langweilig – aus Airén sind bestenfalls brave, trockene, neutrale Zechweine zu gewinnen. Deswegen wird sie auch meistens zu Brandy, Wermut oder anderen Produkten auf Weinbasis weiterverarbeitet.
    Und sagt Ihnen »Glera« etwas? Wahrscheinlich nicht, Glera kennt kein Mensch. Aber:
    Das ist die einzige erlaubte Traubensorte zur Herstellung von Prosecco.

BARBERA
    BARBERA
    Farbe: Rot
    Wichtigste Anbaugebiete: Piemont, vereinzelt in Argentinien und den USA
    Charakter: Barbera ist eine tolle Traube für kernige, fruchtige und lebhafte Rotweine und ein schöner Essensbegleiter zur herzhaften italienischen Küche. Junger Barbera zeigt Aromen von Sauerkirschen, Brombeeren, Erdbeeren, Kirschen, Heidelbeeren oder Himbeeren, gereift können Noten von Baumrinde, Salbei, Walderde, Pfeffer oder Lakritze hinzukommen.
    Gute Cuvéepartner: Nebbiolo (»Langhe Rosso«)
    Weintyp: herzhaft und kernig

BLAUFRÄNKISCH
    BLAUFRÄNKISCH
    Farbe: Rot
    Wichtigste Anbaugebiete: Burgenland/Österreich, Ungarn, Württemberg
    Andere Namen: Lemberger oder Limberger (Deutschland), Kékfrankos (Ungarn)
    Charakter: Aus dieser Rebsorte können sowohl leichte als auch kräftige Rotweine entstehen, wobei die kräftigen Varianten spannender sind und toll zu dunklem Grillfleisch, Schmorgerichten oder Wild passen. Häufig Aromen von Brombeere, Heidelbeere, Minze, frischer Feige oder Zimt.
    Gute Cuvéepartner für kräftigen Blaufränkisch: Zweigelt, Cabernet Sauvignon (Ö/U)
    Gute Cuvéepartner für leichten Blaufränkisch: Trollinger (»Lemberger mit Trollinger«)
    Weintyp: charaktervoll und kräftig

CABERNET FRANC
    CABERNET FRANC
    Farbe: Rot
    Wichtigste Anbaugebiete: Bordeaux, Loire, Norditalien (Friaul, Trentino)
    Charakter: Cabernet Franc ist die

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