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Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Titel: Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Rindchen
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bekannt und ergibt leicht-neutrale bis würzige trockene Weißweine.
    Viognier: Sehr edle Weißweinsorte von der nördlichen Rhône. Goldgelbe Weine mit intensiven, vielschichtigen, blumigen und würzigen Aromen.
    Welschriesling: Mit »echtem« Riesling weder verwandt noch verschwägert. Ergibt leichte, unkomplizierte Weißweine und gedeiht vor allem in Österreich, Norditalien und Slowenien.
    Xynomavro (MavroNaoussis): Wertvolle griechische Rotweinrebe, ergibt langlebige und herzhafte Weine («Naoussa«).
    300 Jahre alt – ein Traminerrebstock, wie aus dem Bilderbuch.

    Die Cuvée – Die Grosse Kunst Des Kellermeisters
    In den traditionellen südeuropäischen Weinbauländern ist die Philosophie der rebsortenreinen Weine als Maß aller Dinge nicht so verbreitet – und das ist auch gut so. Hier weiß man seit Jahrhunderten, dass sich die Eigenschaften verschiedener Rebsorten im Team hervorragend ergänzen können. Also »verschneidet« man verschiedene Rebsorten miteinander, oder einfacher ausgedrückt, man mischt sie. Dieser Verschnitt oder diese Mischung heißt »Cuvée«, und der Vorgang wird vornehm als »cuvétieren« bezeichnet.
    Kompetent gemacht ist ein Cuvée-Wein eine ganz große Kunst, da hier das Händchen des Kellermeisters gefragt ist, der Charakter und Qualität entscheidend mitprägt. So sind zum Beispiel einige der teuersten Weine der Welt, die großen klassifizierten Bordeaux, bei denen eine Flasche auch mal mehrere 1000 Euro kosten kann, fast immer Cuvées.
    Kunstvolle Komposition
    Eine Cuvée-Herstellung ist ähnlich dem Kochen, wo die leckersten Gerichte durch das Zusammenspiel verschiedener Gewürze und Aromen ihren Charakter erlangen und ihre Vollendung erfahren. Lösen Sie sich von der Vorstellung, dass nur ein rebsortenreiner Wein ein guter Wein ist! Ein mieser Riesling oder Merlot wird nicht dadurch besser, dass er nur aus einer Traubensorte besteht. Und eine kunstvoll komponierte Cuvée aus fünf verschiedenen Traubensorten kann zu den besten Weinen der Welt gehören.
    DIE WICHTIGSTEN »CUVÉE-FAMILIEN«
    Im Laufe der Jahrhunderte hat sich gezeigt, dass sich bestimmte Rebsorten hervorragend ergänzen.
    Sie werden gerne zu Cuvées vereinigt. Eine Hochburg haben die klassischen Cuvées im Mutterland der heute verbreiteten Weinkultur: in Frankreich.
    Die »Bordeaux-Weiß-Cuvée«: Sie besteht hauptsächlich aus den Rebsorten Sauvignon, und Sémillon, gelegentlich ergänzt durch Muscadelle
    Die »Bordeaux-Rot-Cuvée«: Klassischerweise das erprobte Trio aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, dazu gelegentlich als besondere »Würze« die seltene, edle Rebsorte Petit Verdot oder die Übersee-Karrieristen Malbec und Carmenère
    Die »Südfrankreich-Cuvée«: Viele Rhôneweine wie auch etliche Gewächse aus dem Languedoc-Roussillon basieren wesentlich auf einer Grundcuvée aus Syrah (Shiraz) und Grenache (Garnacha), ergänzt durch seltenere regionale Traubensorten wie Carignan, Mourvèdre oder Cinsault
    BEZEICHNUNGSUNSCHÄDLICHER VERSCHNITT
    Häufig ist es ja so, dass sich Weine verschiedener Rebsorten in ihren Eigenschaften und Fähigkeiten wunderbar ergänzen. Auf der anderen Seite möchten aber die Menschen gerne den Namen einer Rebsorte auf dem Etikett lesen, weil sie dies als Qualitätsmerkmal wahrnehmen. Daher gibt es im Weingesetz den nicht sonderlich vertrauenerweckenden Begriff des »bezeichnungsunschädlichen Verschnitts«. Was im ersten Moment so unseriös klingt, versetzt aber in Wirklichkeit die Winzer in die Lage, behutsam die Defizite eines Weines mit einem anderen Wein auszugleichen oder »abzuschmecken«. Bis zu 15 % Beigabe einer zweiten Rebsorte oder eines anderen Jahrganges sind erlaubt, ohne dass es auf dem Etikett deklariert werden muss. Natürlich kann ein Kellermeister das ausnutzen, um beispielsweise seinen begehrten Riesling mit 15 % irgendeiner Ladenhüter-Rebe, die keiner haben will, zu strecken. Aber qualitätsbewusste Winzer setzen diese Möglichkeit eher ein, um Weine besser zu machen. In einem Jahr, das in den Reben wenig Säure hervorgebracht hat, kann beispielsweise einem Weiß- oder Grauburgunder ein Schuss knackiger Riesling richtig auf die Sprünge helfen.
    So mancher Muskateller wird durch ein wenig aromatischen Traminer noch runder und interessanter. Und die tiefdunkle Dornfelder-Rebe wurde ohnehin ursprünglich nur gezüchtet, um blassfarbenen deutschen Rotweintrauben à la Portugieser oder Trollinger zu etwas mehr Farbe zu verhelfen. Sie

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