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Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Titel: Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Rindchen
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können also Ihre Weintrinker-Freunde schon mit einem verschwörerisch gemurmelten »Wusstet Ihr eigentlich schon, dass es einen bezeichnungsunschädlichen Verschnitt gibt?« in Angst und Schrecken versetzen, sollten sie aber anschließend flugs darüber aufklären, was es damit für eine Bewandtnis hat.

HERRSCHAFTSWISSEN ZUM ANGEBEN
    Die Champagner-Cuvée
    Champagner, das ist ja das ganz Erstaunliche, wird überwiegend aus roten Reben gekeltert.
    (Siehe auch: Weiß, Rosé, Rot: Die Unterschiede in der Herstellung). Dabei sind für die Champagnerproduktion drei Traubensorten zugelassen. Eine davon ist die weiße Chardonnay. Wird Champagner ausschließlich aus Chardonnay erzeugt, darf er sich »Blanc de Blancs«-Champagner nennen, also »Weißer aus Weißen«. Dazu kommen zwei Rotweinreben aus der Burgunderfamilie: Das eine ist Pinot Noir oder Spätburgunder, die andere Rebsorte heißt in Frankreich »Pinot Meunier«. Der deutsche Name dieser Traubensorte, die mit dem Spätburgunder verwandt ist, lautet verblüffenderweise »Schwarzriesling« – eine Traubensorte, die in Württemberg häufig als reinsortiger Rotwein angeboten wird. Champagner darf also aus den drei Rebsorten Chardonnay, Spätburgunder und Schwarzriesling erzeugt werden. Wenn Sie demnächst mal eine Flasche Schwarzriesling sehen, können Sie Ihre Umgebung mit der Frage verblüffen »Wisst Ihr, dass man aus dieser Traubensorte Champagner machen darf?« Wird weißer Champagner nur aus den zulässigen roten Reben gekeltert, darf er sich »Blanc de Noirs«, also »Weißer aus Schwarzen« nennen. In den letzten Jahren wird in Deutschland auch verstärkt Blanc de Noirs als Wein angeboten – zumeist ebenfalls aus der Spätburgundertraube, die sich vorzüglich dafür eignet.



KAPITEL 4

FORMEN DER WEINVERMARKTUNG
– UND WAS DAS ETIKETT ERZÄHLT
    Wie kommt jetzt der Wein vom Winzer zu Ihnen?
    Die Formen der Weinvermarktung sind mannigfaltig und schwer zu durchschauen. Hier ein kleiner Leitfaden, um den »Bezeichnungsdschungel« ein wenig zu lichten.

    WER FÜLLT EIGENTLICH WEIN AB?
    Grundsätzlich kann man drei wesentliche Formen der Weinabfüllung unterscheiden:
den selbst vermarktenden Winzer
die Winzergenossenschaft
die Handelskellerei
    DER WINZER
    Der selbst vermarktende Winzer oder die selbst vermarktende Winzerin ist das Ideal, das sich der Weinromantiker vorstellt: Er baut selbst seine Reben an, baut selbst den Wein in seinem Weinkeller aus, füllt ihn bei sich im Weingut in Flaschen ab und verkauft ihn anschließend direkt ab Hof.
    In so einem Fall darf er seinen Wein auch als »Erzeugerabfüllung« oder »Gutsabfüllung« deklarieren. Beim Winzer erleben Sie den höchsten Individualitätsgrad in der Weinvermarktung.
    Er kann mit Ihnen gegebenenfalls in seinen Weinberg gehen und auf wenige Quadratmeter genau zeigen, wo der Wein gewachsen ist, den Sie gerade im Glas haben. Bei einem wirklich guten Winzer zu Gast zu sein ist, ohne den anderen Vermarktungsformen nahetreten zu wollen, eine der spannendsten Arten, Wein zu erfahren und zu erleben. Aber, siehe Kapitel 1: Beileibe nicht jeder Winzer hält, was er verspricht. Im Zweifel sind Sie mit einem guten Kellerei- oder Genossenschaftswein besser bedient als mit einem Wein von einem mäßigen oder schlechten Winzer.
    DIE WINZERGENOSSENSCHAFT
    Die Winzergenossenschaft ist ein Zusammenschluss von Winzern. Das kann nur eine Handvoll sein, es gibt aber auch Winzergenossenschaften mit mehreren Tausend Mitgliedern. Diese bringen in der Regel ihre Trauben zu einer zentralen Erfassungsstelle, also einem gemeinsamen Keller, wo die Weine gepresst, ausgebaut und unter Umständen auch abgefüllt werden. Da den Winzern ja die Genossenschaft gemeinsam gehört, sind sie eine Gruppe von Erzeugern. Wenn die Genossenschaft also einen Wein abfüllt, der ausschließlich aus Trauben ihrer Mitglieder besteht, darf sie diesen Wein ebenfalls, wie der Einzelwinzer, als »Erzeugerabfüllung« bezeichnen. Ein Großteil der Genossenschaftsweine, insbesondere in Südeuropa, wandert auch an die Handelskellereien.
    Viele – nicht alle – Genossenschaften haben in den letzten Jahrzehnten gewaltige Qualitätsanstrengungen unternommen: Sie schauen ihren Mitgliedswinzern im Weinberg auf die Finger und bilden sie regelmäßig weiter, damit diese im Weinanbau alles richtig machen. Sie achten darauf, dass die Hektarerträge nicht zu hoch werden, sie bezahlen die Trauben nach Qualität, sie haben häufig sehr gut ausgestattete Keller

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