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Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Titel: Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Rindchen
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aber auch Auxerrois, Chardonnay, Grau- und Weißburgunder finden hier beste Voraussetzungen.

    Exponierte Steilhanglagen, wie hier an der Mosel, können zumeist nur von Hand bearbeitet werden. Nicht unbedingt zum Nachteil der Weine.
    NAHE
    Das weitgehend unterschätzte Weinbaugebiet Nahe ist eine verborgene Schatzkammer des deutschen Weines. Obwohl relativ klein, verfügt es über eine große Vielfalt mit gut 180 verschiedenen Bodenvarianten. An der Nahe finden sich Weine mit fast moselanischer Filigranität ebenso wie erdig-würzige Typen, wie man sie aus der Pfalz kennt, oder saftige Tropfen wie aus dem Rheingau. Die besten Naheweine vollziehen einen Brückenschlag zwischen all diesen Stilistiken.
    Beachtlich ist die immense Leistungsdichte unter den Spitzenwinzern und das hohe Niveau, das sie insbesondere beim Riesling erklommen haben:
    So ging der vielleicht aussagekräftigste Gradmesser für Rieslingqualität in Deutschland, der renommierte Riesling-Cup der Zeitschrift »Der Feinschmecker«, in der wichtigsten Kategorie »Trockene Weine« in den Jahren 2008, 2009, 2010 und 2011 an Weingüter von der Nahe. Führende weiße Rebsorte ist der Riesling vor Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder und Grauburgunder, bei den Roten hat Dornfelder die Nase vorn vor dem Spätburgunder.
    PFALZ
    Mit rund 23.000 Hektar Rebfläche ist dies das zweitgrößte deutsche Weinbaugebiet nach Rheinhessen. In den letzten 25 Jahren hat die Pfalz qualitäts- und imagemäßig eine großartige Performance hingelegt: Galt die Region früher vorwiegend als Lieferant süffiger, anspruchsloser Schoppenweine, kommen von hier heute zahlreiche Gewächse, die zu den besten Deutschlands zählen und auch international punkten können.
    Verantwortlich dafür sind im Wesentlichen drei Faktoren: Zum einen eine junge, ehrgeizige, blendend ausgebildete Winzergeneration, die teilweise innerhalb weniger Jahre verstaubte elterliche Fassweinbetriebe zu wahren Schmuckstücken umgekrempelt hat. Zum zweiten der in der Pfalz boomende Tourismus, der einen idealen Nährboden für die vielen neuen Spitzenerzeuger abgibt. Drittens der Klimawandel: Früher waren es nur die absoluten Top-Lagen aus den traditionellen Spitzenweinbauorten im Zentrum des Anbaugebietes, der Mittelhaardt, wie Deidesheim, Wachenheim oder Forst, die auch international begehrte Weine lieferten. Heute trumpfen auch Erzeuger von den Rändern des Anbaugebietes auf, wo die Weine früher häufig nicht ausreiften und als billiger Fasswein verschleudert werden mussten. Unbestritten führende Weißweinsorte ist der Riesling, der hier meist würzige, mitunter deftige Weine ergibt. Es folgt der langjährige Tabellenführer Müller-Thurgau. Stark im Kommen sind Weißburgunder und Grauburgunder. Neuerdings boomt auch der Sauvignon blanc. Spezialitäten sind Muskateller und Gewürztraminer vor allem aus der Südpfalz. Quantitativ führende Rotweinsorte ist der Dornfelder vor dem Portugieser und dem Spätburgunder, aus dem hier einige der besten deutschen Rotweine entstehen. Besonderheit: Durch das milde Klima gedeihen auch die Bordeaux-Einwanderer Merlot und Cabernet Sauvignon teilweise ausgezeichnet.
    Erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit: Weinwanderungen durch die unterschiedlichen Regionen.

HERRSCHAFTSWISSEN ZUM ANGEBEN
    Neuzüchtungen und Klonenselektion – die kontinuierliche Rebenverbesserung
    Durch die nördliche Lage der deutschen Weinbaugebiete war es früher besonders wichtig, schnell reifende und frostsichere Rebsorten zu züchten. In den 1920er-Jahren wurden erstmals moderne Erkenntnisse der Genetik berücksichtigt und Reben auf wissenschaftlicher Basis gekreuzt – die sogenannten Neuzüchtungen. Durch den Klimawandel ist heutzutage der Aspekt der frühen Reife nicht mehr so wichtig, und die meisten der nur darauf ausgelegten Züchtungen, vor allem, wenn sie keine besonders leckeren Weine ergeben, verschwinden allmählich wieder aus den Weinbergen. Eine Ausnahme ist der Dornfelder, die erfolgreichste Neuzüchtung des 20. Jahrhunderts. Die weltweit am meisten verbreitete Neuzüchtung, der Müller-Thurgau, erblickte allerdings bereits 1882 das Licht der Welt. Heute verfolgt die Rebenzüchtung hauptsächlich zwei Ziele: das eine ist die Entwicklung sogenannter »pilzresistenter« Sorten für den immer bedeutender werdenden biologischen Weinbau. Das sind Rebsorten, die nicht so anfällig für schädlichen Pilzbefall der Trauben sind. Daher sind sie wesentlich weniger auf

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