Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)
– fragen Sie mal den Kellner in Ihrem Stammlokal. Weiterer Vorteil: extrem gute Wiederverschließbarkeit.
Eleganter Charmeur: Glaskorken
GLASKORKEN
Der Charmeur unter den Weinverschlüssen sieht einfach wunderbar aus: Ein ästhetischer Glasstöpsel mit einem nur minimal kleinen innen liegenden Kunststoffring, um Auslaufen zu verhindern; er hat etwas von der Anmutung einer edlen, schlanken Karaffe. Die Verschlusseigenschaften des Glasstöpsels werden zwar noch nicht so lange erforscht, doch sie sind ähnlich positiv wie beim Schraubverschluss. Der Glaskorken stellt beim Abfüllen jedoch hohe Anforderungen an die Sorgfalt des Winzers und ist wesentlich teurer. Viele Winzer verwenden Schraubverschlüsse für ihre Alltags- und Glasstöpsel für ihre Prestigeweine.
Praktisch: Kronkorken
KRONKORKEN
Ihre Eigenschaften sind mit denen von Glaskorken und Schraubverschluss vergleichbar. Sie werden heutzutage gerne für trendige Seccos eingesetzt.
KAPITEL 5
DIE WICHTIGSTEN WEINBAULÄNDER
– UND IHRE BEDEUTENDSTEN ANBAUGEBIETE
Riesling
Müller-Thurgau
Silvaner
Weißburgunder
Chardonnay
Grauburgunder
Spätburgunder
Dornfelder
DEUTSCHLAND
Deutsche Weinbaugebiete
Weinbau gibt es in Deutschland, den Römern sei Dank, schon ziemlich lange: Bereits kurz vor Christi Geburt wuchsen hier Reben. In Deutschland gibt es 13 Weinbaugebiete, in denen Qualitätswein erzeugt werden darf.
Deutschland ist ein dynamisches und vielseitiges Weinbauland: Dynamisch, weil immer mehr junge Winzerinnen und Winzer das große Potenzial ihrer heimatlichen Lagen erkennen und von Jahr zu Jahr mehr Betriebe gute und sehr gute Weine erzeugen. Vielseitig, weil zwischen Saale und Bodensee verschiedene Bodentypen und Klima-Zonen unterschiedliche Weine hervorbringen.
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert waren die besten deutschen Rieslinge die höchst bezahlten Weine der Welt. Heute wird Deutschland – leider – international noch häufig mit billiger, lieblicher »Liebfraumilch« assoziiert, einem anonymen weißen Massenwein. Trotz eines Spitzenqualitäten nicht gerade begünstigenden Weingesetzes gibt es aber zunehmend deutsche Winzer, denen es gelingt, ihre Weine wieder in den besten Weinhandlungen und Restaurants der Welt zu platzieren. Die tragende Rolle spielt dabei nach wie vor die deutsche Leitrebsorte Riesling.
Deutschland ist in erster Linie ein Weißweinland, wenngleich der Rotweinanbau in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat. Roter Shooting-Star der letzten Jahre ist die Dornfeldertraube, die leicht zu verstehende, tiefdunkle und säurearme Konsumweine hervorbringt. Der Primus unter den deutschen Rotweinreben bleibt jedoch der Spätburgunder alias Pinot Noir, bei dem das Qualitätsspektrum von netten Rosés oder Blanc de Noirs und leichten Zechweinen bis hin zu – einigen wenigen – gehaltvollen, ungemein vielschichtigen Gewächsen geht. Bei den Weißweinen rangiert hinter der unangefochtenen Nummer eins, dem Riesling, der frühere Tabellenführer Müller-Thurgau alias Rivaner, der zunehmend an Bedeutung einbüßt. Die großen Gewinner der letzten Jahre sind die klassischen Burgunderreben Weißburgunder und Grauburgunder, aus denen mittlerweile in Deutschland viele hervorragende, meist trockene Weine gekeltert werden.
HERRSCHAFTSWISSEN ZUM ANGEBEN
Die Weinbauzonen
Die Weinbaugebiete der Europäischen Union sind nach klimatischen Kriterien in drei Weinbauzonen aufgeteilt: A, B und C. Die kühlste Zone ist A, die wärmste C. Der Sinn der Übung ist, die Weingesetze so zu differenzieren, dass die Defizite in den unterschiedlichen Zonen ausgeglichen werden können – ein Wein aus Sizilien hat andere Probleme als einer von der Saale. In der Zone A reifen beispielsweise die Weine oft nicht so aus, dass sie einen genügend hohen natürlichen Zuckergehalt haben, um nachher lecker zu schmecken. Daher ist hier für normale Qualitätsweine, nicht für Prädikatsweine, eine Anreicherung zulässig, bei der dem Most vor der Vergärung Zucker zugegeben wird, um hinterher den Alkoholgehalt zu erhöhen. Außerdem darf hier ein Wein entsäuert werden, wenn er zu sauer schmeckt. In der warmen Zone C im Süden Europas ist zu wenig Alkohol oder zu viel Säure meist nicht das Problem – im Gegenteil: Manchmal haben die Weine zu wenig Säure. Hier kann dann, nicht immer, aber mit zunehmendem Klimawandel immer öfter, eine Säuerung genehmigt werden. Zur Anbauzone A gehören Luxemburg, alle Anbaugebiete
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