Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)
Ergebnisse im Anbaugebiet Hawke's Bay.
ARGENTINIEN
Immer bessere Weine mit gutem Gegenwert fürs Geld kommen seit einigen Jahren aus Argentinien. Nationale Rebsortenspezialität ist hier der Malbec, aus dem würzige, charaktervolle Rotweine entstehen. Die erstklassigen Lagen des Hauptanbaugebietes Mendoza am Fuße der Anden eignen sich aber auch hervorragend für den Cabernet Sauvignon. Weiter nördlich, aus San Juan, kommt glutvoller und würziger Shiraz. Die kühler gelegenen Weinberge in Patagonien liefern eleganten Pinot Noir und spritzigen Sauvignon blanc. Die meist angebaute Weißweintraube heißt Torrontés, deren parfümiertes, etwas muskatiges Bukett aber nicht jedermanns Sache ist.
CHILE
Chile bietet für hochwertigen und kostengünstigen Weinbau ideale Voraussetzungen. Einfach und preiswert: die in Deutschland gefüllten Supermarkt-Cabernets. Wer etwas mehr Geld ausgibt, bekommt immer noch günstige Cabernet Sauvignons – einige zählen mittlerweile sogar zur Weltspitze. Die große rote Spezialität des Landes ist der Carmenère, der charmante Weine mit schöner Frucht und weichen Tanninen ergibt.
USA
Zwar wird in allen Bundesstaaten der USA Wein- bau betrieben, über 90% der Weine stammen jedoch aus Kalifornien. Die bekanntesten Anbaugebiete hier, mit Weinen, die teilweise zur Weltspitze zählen, sind das Napa Valley und das Sonoma Valley. Die besten Weine von dort sind jedoch teuer und werden überwiegend in den USA selbst konsumiert. Neben den bekannten Rebsortenweinen aus Cabernet, Merlot und Chardonnay punktet Kalifornien hauptsächlich mit einer regionalen Spezialität: dem Zinfandel. Die besten sind überaus würzige, konzentrierte und alkoholstarke Rotweine. Der gelegentlich anzutreffende »White Zinfandel« ist weniger anspruchsvoll: ein ziemlich lieblicher Rosé, der gerne auf Eis getrunken wird.
Gesegnetes Land: Kalifornien hat alles und noch viel mehr, was Weinreben benötigen.
KAPITEL 6
VOM UMGANG MIT WEIN
WEINKULTUR FÜR MEHR GENUSS
Wie beim Wein im Allgemeinen, wird auch um die Weinkultur häufig ein ziemlicher Wirbel veranstaltet: Lassen Sie sich davon bloß nicht verrückt machen! Im Grunde gehört gar nicht viel dazu, um zu Hause Ihre Lieblingsweine mit Freunden und Familie so zu genießen, dass alle die größtmögliche Freude damit haben. Dazu brauchen Sie keine teuren Weinklimaschänke, keinen mundgeblasenen Kristallschwenker und keine Armada von verschiedenen Weingläsern, die Ihnen nur die Schränke verstopfen. Eigentlich ist auch hier wieder alles ganz einfach – wenn Sie ein paar Dinge beachten.
DIE GLÄSER
Das richtige Glas spielt schon eine bedeutende Rolle, wenn es um Weingenuss geht. Das Schöne dabei: Wirklich gute, dem Wein absolut dienliche Gläser gibt es schon für relativ moderate Preise.
WAS SOLLTE EIN GUTES WEINGLAS MITBRINGEN?
Ganz wichtig: Ein gutes Weinglas muss relativ dünnwandig sein. Den Glasrand können Sie sich wie eine Mauer vorstellen, der zwischen dem Wein und Ihrem Gaumen steht. Je dicker diese Mauer ist, desto hinderlicher ist das also Ihrem Genusserlebnis. Erinnern Sie sich noch an diese dicken, geschliffenen Gläser aus böhmischem Bleikristall, die damals so teuer waren, und auf die Oma oder Großtante immer so stolz war?
Wenn die zu besonders hohen Feiertagen nach langer Verweildauer aus dem Schrank mit der Möbelpolitur geholt und mit Wein gefüllt wurden, dann wurde so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Denn Gläser muffen in Schränken ganz schön. Und bis ein Wein gegen ein dickes, muffiges Glas im wahrsten Sinne des Wortes anstinken (oder anriechen) kann, ist schon so manch geruchlich und geschmacklich arg verstümmelter Tropfen die Kehle hinuntergeflossen. Farbige Gläser, Gläser mit Verzierungen, Gläser mit eingeschliffenen Rauten, Rhomben und Rätselhaftem sind generell ungeeignet. Was dem Weingenuss ebenfalls hinderlich ist, sind zu kleine Gläser: Jeder Wein, der einigermaßen etwas auf sich hält und mit einer gewissen Geruchs- und Geschmacksfülle aufwarten kann, braucht Raum, um sich zu entfalten. Wird er in einem dieser winzigen Kelche serviert, wie sie hin und wieder anzutreffen sind, sind die Aroma- und Geschmacksstoffe regelrecht gefangen: Sie rütteln und zerren an den Glaswänden, möchten sich gerne entfalten, aber kommen nicht raus.
Dieses Schicksal sollten Sie jedem wirklich guten und auch jedem zumindest anständigen Wein tunlichst ersparen. Nicht gut ist es auch, wenn Weingläser
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