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Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)

Titel: Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Rindchen
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nach oben hin zu weit auseinanderstreben: Dann verflüchtigt sich der Duft des Weines in den Raum hinein.
    Das Glas hat wesentlichen Anteil daran, dass sich die Weinaromen entfalten können.
    WIE VIELE VERSCHIEDENE WEINGLÄSER BRAUCHE ICH?
    Die Glasindustrie, fleißig, wie sie ist, hat unzählige verschiedene Glas-Serien entwickelt, die pro Serie bis zu zwanzig (!) unterschiedliche Glastypen »für jeden Wein und für jeden Anlass« enthält. Natürlich versuchen die Hersteller, den Eindruck zu erwecken, dass der gepflegte Gastgeberhaushalt mindestens acht bis zehn verschiedene Gläser benötigt, um allen Wein-Eventualitäten gerecht zu werden. Möglichst mundgeblasen natürlich und schön teuer. Wer genügend Schrankplatz und Kleingeld hat, kann sich hier also richtig austoben und locker ein paar tausend Euro versenken. Für etwas bodenständigere Ansprüche geht es aber auch wesentlich einfacher. Der normale Genießerhaushalt kommt prima mit drei verschiedenen Sorten von Weingläsern zurecht:
    – Weißweingläser
    – Rotweingläser
    – Sekt- und Champagnergläser
    Dabei ist darauf zu achten, dass die Gläser die richtige Form und Größe haben. Nicht notwendig, aber ein schöner Luxus sind mundgeblasene Gläser. Sie haben noch dünnere Glaswände als gute maschinengeblasene Gläser, sind aber häufig empfindlicher und, heutzutage auch ein wichtiger Aspekt, zum Teil auch nicht spülmaschinengeeignet. Sehr billige Pressgläser sollten Sie, außer für große Gartenpartys, nicht verwenden – die sind einfach nicht schön; außerdem ist die Glaswand in aller Regel viel zu dick und der Wein lässt sich zumeist nicht schwenken. Man erkennt sie an der etwas trüberen Glasstruktur und einem dicken Glasrand. Vernünftige Glas-Serien bieten renommierte Hersteller wie Schott-Zwiesel, Spiegelau, Riedel oder Stölzle. Manche Glas-Serien sind modisch und überdesigned – daran sieht man sich schnell satt.
    Glas-Serien
    Alle guten Produzenten haben klassische Glasreihen im Angebot, die sich formal mehr oder weniger ähneln. Sinnvoll ist es, sich für eine Serie eines Herstellers zu entscheiden und diese dann immer wieder nachzukaufen – das erspart Kraut und Rüben im Glasschrank und sieht auf dem Tisch auch besser aus.

    DAS WEISSWEINGLAS
    Entscheiden Sie sich für ein Glas mittlerer Größe, denn damit haben Sie ein Universalglas, das schon mal ganz viel abdeckt: leichte bis mittelschwere Weißweine, Rosés und leichte, kühl zu genießende Rotweine wie z.B. Trollinger oder Beaujolais.
    DAS ROTWEINGLAS
    Hier kommt eine Gewissensentscheidung auf Sie zu: Eher die Bordeaux- oder eher die Burgunderform? Burgundergläser sind in der Mitte etwas bauchiger, die Bordeauxform ist schlanker und verjüngt sich nach oben leicht; sie ist stellvertretend für das »klassische« Rotweinglas. Wenn Sie kein ausgesprochener Burgunderfreak sind, ist die Bordeauxglasform die universellere, weil sie neben den Bordeaux-Rebsorten Cabernet und Merlot auch fast alle anderen Rotweine wie Shiraz (Übersee, Rhône), Tempranillo (Spanien) die italienischen Rotweine wie Sangiovese und die meisten unbekannteren Rotweinsorten wie die aus Portugal oder Griechenland ganz gut mit abdeckt. Ausnahme hier ist die piemontesische Nebbiolotraube (Barbera, Barbaresco), die meist besser im Burgunderglas zur Geltung kommt, wo sich ihre Armonen besser entfalten können. Wenn Sie also Barolo- oder Burgunderfan sind: Wählen Sie das Burgunderglas. Für 98 Prozent der Weinfreunde ist aber die klassische Bordeauxglasform vorzuziehen.
    WAS KOSTET MICH EIN GUT BESTÜCKTER GLÄSERSCHRANK?
    Gar nicht so viel, wie Sie vielleicht befürchten.
    Gute, dünnwandige maschinengeblasene Weingläser gibt es bereits ab ca. 6 € pro Glas. Bei mundgeblasenen Gläsern beginnt der Spaß (nach oben offen) ab ca. 15 € pro Glas, aber, wie gesagt, dass muss nicht unbedingt sein. Wenn Sie also nicht ständig Riesenpartys veranstalten und mit sechs Gläsern pro Sorte auskommen, brauchen Sie genau 18 Gläser: Sechs mal weiß, sechs mal rot und sechs mal Sekt. Sie können somit für etwas mehr als 100 € Ihren Glasschrank so bestücken, dass Sie für – fast – alle Eventualitäten gewappnet sind. Wenn Sie es richtig krachen lassen wollen, gönnen Sie sich noch den Luxus von Bordeaux- und Burgundergläsern. Dann sind Sie schon ziemlich gut davor.
    DAS VINIEREN – IHR SCHLÜSSEL ZUM SOFORTIGEN WEINGENUSS
    1) Schenken Sie einen kleinen Schluck Wein ins erste Glas.
    2) Drehen Sie das Glas

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