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Crashkurs

Crashkurs

Titel: Crashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Müller
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geplant, überwacht und gelenkt. Ob Sie diese Gruppierungen jetzt als Finanzelite, Wirtschaftsaristokratie oder Finanzmafia bezeichnen, überlasse ich Ihrer Phantasie. Ich bezeichne sie als Finanz- und Machthydra. Fakt ist: Die Kräfte des freien Marktes gelten längst nicht mehr. Manipulation und Einflussnahme sind allgegenwärtig und halten unser zum Zusammenbruch bestimmtes System mindestens seit den achtziger Jahren am Leben. Man könnte meinen, dass eine solche Einflussnahme dann ja gut sei. Das Gegenteil ist aber der Fall. Ein Wirtschaftssystem muss atmen. Es ist ein ständiges Einatmen frischer Luft (Wirtschaftswachstum, Entwicklung neuer Märkte und Ideen), aber auch ein Ausatmen schädlicher Stoffe nötig (Rezession, Zusammenbruch falscher und kranker Strukturen). Eine Rezession ist also nichts Schlechtes, sie ist sogar zwingend notwendig.
    Wenn man aber auf das Ausatmen verzichtet und nur noch einatmet, wird man platzen. Oder bestenfalls ersticken, was weniger Unordnung hinterlässt. Die Manipulationen der Wirtschaftselite haben genau dieses zwingend notwendige Ausatmen blockiert. Sich ankündigende Rezessionen wurden mit einer Geldschwemme verhindert. Jetzt sind wir in der Situation, dass die Lungen bereits zum Bersten gefüllt sind, aber statt auszuatmen wird noch Pressluft nachgepumpt. Ein Kollaps des Systems ist unausweichlich. Die Frage ist nicht ob, sondern wann.
    Und das ist die einzige Hoffnung, die ich uns machen kann: dass es nicht jetzt passiert, sondern erst in einigen Jahren.
    Unser Wirtschaftssystem aber wird kollabieren. So wie alle Systeme, die auf Zins und Zinseszins beruhen, in den vergangenen Jahrtausenden kollabieren mussten. Das ist mathematisch auch gar nicht anders möglich, wie wir später noch sehen werden.

5. Das Hoffnungsszenario

    Zum weiteren Verständnis der Ereignisse und der möglichen Folgen ist es wichtig, die Kräfte zu kennen, die an diesem Geschehen mitwirken. Lassen Sie mich Ihnen deshalb die Protagonisten des Dramas vorstellen:

    Die Notenbanken

    Schauen wir uns doch einmal das amerikanische Zentralbanksystem an. Da kommt man bei den Recherchen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Als die (offiziell) mächtigste Organisation im US-Finanzsystem wird in den Medien immer wieder »die Fed«, also die amerikanische Zentralbank, genannt. Ist aber mal wieder nicht so. Zunächst einmal muss es genau genommen nicht die Fed, sondern das Fed heißen. Fed steht nämlich für »Federal Reserve System«. Hinter dieser Institution vermuten die meisten Menschen eine unabhängige Einrichtung des Staates. Irrtum! Das Fed ist eine halb private Einrichtung, deren Eigentümer die großen amerikanischen Banken sind.
    Das Fed setzt sich aus zwölf regionalen Privatbanken zusammen, die sich »Federal Reserve Banken« nennen dürfen. Die wichtigste von ihnen ist die »Federal Reserve Bank of New York«. Sie hat das größte Gewicht im System und ist unter anderem für Eingriffe in den Dollarkurs sowie für den Kauf und Verkauf von amerikanischen Bundesanleihen zuständig. Wem wiederum diese zwölf regionalen Banken gehören, ist eines der großen Geheimnisse des amerikanischen Finanzsystems. Genaue Angaben sind nicht zu finden. Es gibt verschiedenste Quellen, die darauf schließen lassen, dass die Eigentümer heute wie zu Zeiten der Fed-Gründung niemand anderes sind als die großen amerikanischen Geschäfts- und Investmentbanken.
    Es genügt, einen Blick auf die Gründerbanken des Fed-Systems zu werfen und zu unterstellen, dass diese noch immer die Träger und somit die Machthaber der Federal-Reserve-Banken sind. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten nach verbreiteter Ansicht auch die National City Bank of New York (später Citibank) sowie die Bank Kuhn, Loeb & Co. (später Lehman Brothers). Außerdem wird immer wieder die Chase-National-Bank, die in der amerikanischen Geschichte meist durch den Rockefeller-Clan dominiert war, als mächtigster Inhaber genannt. Inzwischen ist aus ihr die JPMorgan-Chase-Bank geworden.
    Das bedeutet also, dass die großen amerikanischen Bankhäuser ihr eigenes Geld drucken und selbst über die staatlichen Zinssätze entscheiden. Wow!
    Wundert es Sie jetzt noch, dass das »Fed« den Banken so schnell Hunderte von Milliarden zur Verfügung gestellt hat, als diese in Schieflage gerieten? Die haben sich das Geld de facto selbst genehmigt! Wundert es Sie, dass das »Fed« in historisch einmaliger Art und Weise die Leitzinsen heruntergeprügelt hat? Die Banken

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