CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
Mädchen können sich vor Sergio nicht normal benehmen. Entweder sie reden viel zu hoch und machen komische Verrenkungen oder sie geraten in Schockstarre und kriegen keinen Ton heraus.“
Wir kicherten unkontrolliert los.
Nach einer Weile wurde Adriana sehr ernst. „Lexi, ich muss dir was sagen: ich hatte bisher noch keine Freundin, die sich nicht in Sergio verliebt hat und … von ihm bitter enttäuscht wurde … und das war dann auch das Aus für unsere Freundschaft. Jedes Mal das gleiche, ausnahmslos … Sergio geht allerhöchstens zweimal mit demselben Mädchen aus, einmal davor und einmal danach, wenn du verstehst, was ich meine, und hat nie eine feste Freundin! Was ich sagen will ist … ähm … Du und ich sind doch jetzt Freundinnen. Ich will dich nicht verlieren. Ich will endlich mal eine Freundin behalten. Eigentlich war ich bis heute ganz sicher, dass du jemand sein könntest, der nicht in Sergios Netz geht … und der vielleicht auch nicht sein Typ ist … und umgekehrt natürlich … aber, als ich gesehen hab, wir ihr draußen vor dem Klassenraum gestanden und einander etwas zugeflüstert habt, da habe ich Schiss bekommen. Ich kenn schließlich meinen Bruder ziemlich gut …“
„Jetzt ist mir alles klar“, sagte ich. „Aber du hast nichts zu befürchten. Er wollte mich nur darüber informieren, dass das mit der Party am Samstag klar geht und er uns hinfahren wird … und außerdem … habe ich ihm nichts zugeflüstert! … Ich bin an seiner Gesellschaft nicht besonders interessiert!“
„Aber du kommst doch trotzdem am Freitag zum Übernachten?“
Ich lächelte. „Mhm, ich denke schon.“
„Hammer, klasse … das ist so cool … Ähm, deine Mutter hatte also nichts dagegen?“
„Komischerweise! Sie hat mich total erstaunt, sagte etwas von wegen ‚loslassen’ … und tja, hat es mir prompt erlaubt. Das war viel zu easy, wenn du mich fragst, so macht das ja gar keinen Spaß!“ Ich grinste über meinen eigenen Witz.
„Hauptsache, du kommst!“ Adriana war sichtlich erleichtert, was mir bewies, wie ernst sie es mit unserer Freundschaft meinte.
Inzwischen hatte sich die Mensa ziemlich gefüllt und der Geräuschpegel war enorm angestiegen. Möglichst unauffällig scannte ich die Reihen durch, um zu sehen, wer von den Schülern und Schülerinnen, die ich bereits gut kannte, anwesend war. Auch wollte ich aus reiner Neugier wissen, ob Sergio in der Nähe war … Ich entdeckte ihn recht schnell. Er hatte diesmal an dem langen Tisch der Ruderriege Platz genommen, wo es dem Anschein nach hoch her ging. Auf seinem Schoß saß eine dralle Brünette, die ihn mit einer Gabel zu füttern versuchte, aber Sergio drehte jedes Mal den Kopf weg. Die beiden Mädchen, die rechts und links von ihm saßen kicherten ständig, als wäre das Ganze eine furchtbar amüsante Angelegenheit. Als die Brünette erneut die Gabel in Sergios Mund zu schieben versuchte, erhob er sich einfach und das Mädchen plumpste von seinem Schoß auf den Boden. Verärgert kam sie wieder auf die Beine, warf die Gabel auf den Tisch, klopfte ihren Rock ab und trippelte schimpfend davon, während die Runde am Tisch immer noch laut lachte. Nur Sergio machte ein genervtes Gesicht. Anschließend sagte er etwas zu den beiden anderen Mädchen, die sich daraufhin ebenfalls erhoben und scheinbar beleidigt davon staksten.
Adriana hatte die Szene ebenfalls beobachtet und schüttelte den Kopf. Doch wir gingen beide nicht darauf ein.
Abkühlung wäre gut …
Die nächsten Tage verliefen ähnlich.
Ich versuchte, mir so viele Notizen wie möglich zu machen, im Unterricht gut mitzukommen und in der Mensa mich nicht von der Seifenoper um Sergio herum verwirren zu lassen. In den Pausen war ich meist mit Adriana zusammen, und wir redeten über alles Mögliche, nur nicht über ihre oder meine Familie. Ich denke, wir ließen diese Themen vorerst mal aus, weil wir keine Lust auf „schwere Kost“ hatten und uns bereits auf das Wochenende freuten. Adriana hatte das Gerücht aufgeschnappt, Joshua Meyer werde auch zu der Saisonfeier kommen und war seither bei bester Laune. Jeden Tag kam sie mit einem anderen tollen Kleid und hoffte, ihn in den Pausen zu sehen, aber er tauchte nur ein einziges Mal in der Mensa auf und das auch nur ganz kurz.
Einmal gab es zwischen Adriana und Sergio etwas Stress auf dem Pausenhof, weil sie angeblich irgendeine Aufgabe nicht erledigt hätte. Ich stand ein wenig abseits von den beiden und bekam lediglich mit, wie
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