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CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)

CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)

Titel: CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Sergio seiner Schwester Ignoranz vorwarf und sie sich daraufhin beleidigt abwandte. Als ich Adriana später fragte, worum es gegangen war, sagte sie nur „Ach, Familienscheiß … oops … sorry“
    Ich fragte nicht noch mal nach, da es sie scheinbar nicht besonders tangiert hatte. Ihre Stimmung jedenfalls blieb ungetrübt.
     
    Freitag nach dem Unterricht verabredete ich mit ihr, dass ich erst einmal nach Hause gehen und einige wichtige Dinge erledigen würde, bevor ich gegen Abend zu ihr fuhr. Adriana unterließ es nicht, mich zum hundertsten Mal daran zu erinnern, dass ich vernünftige Partyschuhe - Sand hin Sand her - mitbringen solle und stellte sich auf erstaunliche Weise taub, als ich ihr sagte, dass ich so etwas Exotisches nicht besaß.
    Da meine Mutter seit kurzem in der Spätschicht arbeitete, empfing mich zuhause nur eine stille, einsame Wohnung. Ich streifte meine Flip Flops von den Füßen, wusch mir die Hände und nahm mir aus dem Kühlschrank kalten Orangensaft. Mit meinem Getränk setzte ich mich auf den Balkon und genoss den Anblick der riesigen, anmutigen Eiche inmitten unseres großflächigen, sehr schön begrünten Hinterhofs. Wir hatten wirklich Glück mit dieser Wohnung gehabt. Sie war zudem auch angenehm ruhig, man hörte den Lärm des Straßenverkehrs nur, wenn man sehr intensiv lauschte.
    Stimmen der Nachbarn, hin und wieder fremdländische Musik, die aus einer der Wohnungen drang oder Kinder, die im Hinterhof spielten und dabei laut waren, störten mich nicht im Geringsten. Zusammen mit dem Gezwitscher der Vögel klang es einfach nach Sommer in der Großstadt.
    Nachdem ich mich ausgeruht und meinen Durst gelöscht hatte, brachte ich meinen Schulrucksack in mein Zimmer und lehrte ihn auf dem Bett aus. Ich legte die Bücher und Hefte ordentlich in die Ablagen auf dem Schreibtisch und begann, für die Übernachtung bei den Lovic` und die bevorstehende Strandparty zu packen. Ich brauchte unbedingt ein langes Schlafshirt, das war klar, dann natürlich mein Waschzeug, einen passenden Badeanzug und ein großes Badehandtuch und nicht zu vergessen meinen Sunblocker. Bei der Kleidung hatte ich praktischerweise die einfache Wahl zwischen knielangen Jeansshorts kombiniert mit einem T-Shirt oder einer Bluse. Ich entschied mich für meine ältesten Jeansshorts, die an den abgeschnittenen Stellen schon ausfransten, und ein grünblau gestreiftes T-Shirt, das ich sehr mochte. Für die Strandparty packte ich eine weiße, kurzärmelige Seidenbluse ein, die mir mein Vater vor zwei Jahren zum Geburtstag in einer Geschenkpackung per Post geschickt hatte. Das war ein solides – na ja, typisches – Outfit für mich. Es war schließlich klar, dass ich mir von Adriana kein Kleid andrehen lassen würde. Ich hatte ja nicht mal vernünftige Schuhe dafür. Ein Blick in unseren Schuhschrank bestätigte mich: Neunzig Prozent der Schuhe gehörten meiner Mutter und waren nichts für meine kleinen Füße. Nein, da war wirklich nichts dabei, was ich gegen meine bequemen Flip Flops hätte tauschen wollen. Adriana würde diese bittere Pille schlucken müssen, ob sie wollte oder nicht.
    Nachdem ich fertig gepackt hatte, sprang ich kurz unter die Dusche, um mich zu erfrischen. Es waren schließlich knapp dreißig Grad draußen und man kam dauernd ins Schwitzen. Anschließend zog ich die herausgelegten Klamotten an und legte mich mit dem Tagebuch, das mir meine Freundin Melanie geschenkt hatte, bäuchlings aufs Bett. Ich schrieb zwei Seiten voll - meine Gedanken und Gefühle seit wir nach Berlin gezogen waren - las das Ganze einmal durch, malte einen Smiley an den Rand und schloss das Tagebuch wieder in der Schreibtischschublade ein.
    Bevor ich losging, dachte ich daran, meine Mutter anzurufen und ihr Bescheid zu geben, dass ich mich jetzt auf den Weg zu meiner Freundin machen würde. Später, wenn ich bei Adriana angekommen wäre, würde ich ihr eine SMS schicken.
    Meine Mutter wünschte mir viel Spaß und musste umgehend zurück an die Arbeit. Ich legte auf und dachte, was ich doch für eine brave Tochter war. Stimmte etwas mit mir nicht? Doch ich verwarf den Gedanken. Mein Bauch sagte mir nämlich, dass ich so und nicht anders handeln musste, denn meine Mutter hatte schon genug durchgemacht, und ich war im Moment alles, was sie hatte.
    Ich checkte meine kleine Umhängetasche, die ich über den Kopf auf die rechte Schulter zog: Schlüssel, Portemonnaie mit Geld und BVG Monatskarte, Ausweis, Handy, Pfefferminzbonbons, Kaugummis

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