CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
sein kleiner Bruder sofort hörte.
Sergio trank einen Schluck von seinem Kaffee und lehnte sich zurück. „Janna …?“, sagte er und hob die Brauen.
Adriana sah ihn skeptisch an. „Was?“
„Ich geh nachher den Wagen holen.“
„Und?“
Sergios Blick hüpfte zwischen Adriana und mir hin und her. „Ich dachte …“ Jetzt sah er mich erwartungsvoll an: „Lexi … hast du Lust, mich zu begleiten?“
Doch Adriana schüttelte empört den Kopf. „Kommt nicht in Frage, Sergio, spinnst du?“
„Ich hab Lexi gefragt, nicht dich“, entgegnete er gelassen.
Was für eine Frage! Natürlich würde ich ihn nicht begleiten, er musste das eigentlich wissen. Wollte er nur meine Reaktion sehen?
„Nein, ich bleib lieber bei Janna und Yvo.“, sagte ich und versuchte, entschlossen auszusehen.
„Ja, wir haben Mädchenkram zu erledigen, alles klar?“ Adriana kniff die Augen zusammen. „Welcher Kumpel ist das überhaupt mit dem Wagen? Seit wann fahren deine Kumpels Cabrio?“
Sergio rieb sich den Nacken. „Hast recht, ist mehr ein … sagen wir … ein Bekannter.“
Adriana ließ nicht locker. „Und woher kennst du ihn? Warum leiht der dir seinen teuren Wagen?“
Ich schlürfte meinen Kakao, während ich die Unterhaltung der beiden interessiert verfolgte.
„Und warum stellst du so viele Fragen?“, konterte Sergio diesmal.
„Weil ich neugierig bin …“
„Ach … dann hör auf, neugierig zu sein …“ Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen weit aufgerissen.
„Mit dir kann man nicht vernünftig reden“, grummelte Adriana und schmiss mit einem Brotstück nach ihrem Bruder.
Er lachte laut und hielt schützend die Arme vor’s Gesicht. „Siehst du, Lexi, so ist Janna: aggressiv und gewalttätig.“ Adriana tat so, als würde sie ihn wieder bewerfen wollen, lachte aber ebenfalls, und Yvo klatschte mit einem todernsten Gesichtsausdruck in die Hände.
„Yvo freut sich, seht ihr?“ Sergio klatschte erfreut mit. „Yvo, Legozeit?“, fragte er, und Yvo fing wieder an: „Legozeit. Jetzt Legozeit. Zeit für Lego, Zeit für Lego …“, sagte er immer und immer wieder.
Sergio erhob sich von seinem Platz und stöhnte. „Ich hab das Gefühl, die angekündigten achtunddreißig Grad haben wir jetzt schon. Ich würd mich am liebsten in Eiswasser stürzen! Yvo komm mit, wir bauen jetzt den Starfighter auf …“ Yvo ließ sich das nicht zweimal sagen.
Gegen vierzehn Uhr kam Adrianas Mutter nach Hause und brachte einen Karton voller Kuchen- und Tortenstücke mit. Sie rief uns alle in die Küche, um sie uns zu präsentieren.
„Die sind fast zu schön, um gegessen zu werden“, sagte sie mit seitlich geneigtem Kopf und einem Schmunzeln im Gesicht. Adriana und ich mussten ihr recht geben. „Das sind kleine Kunstwerke, Frau Lovic“, sagte ich staunend.
„Lexi, nenn mich doch einfach bei meinem Vornamen. Ich heiße Jelena“, sagte sie.
Sergio, der die ganze Zeit mit Yvo im Zimmer gespielt hatte, verabschiedete sich von uns. „Wenn ich zurück bin, fahren wir gleich los“, rief er noch, bevor er die Wohnungstür hinter sich zuzog.
„So, Lexi, welches Kleid willst du nun anziehen? Das blaue oder das grüne, hm?“ Adriana hielt die beiden Kandidaten, die als Sieger der gestrigen Modenschau hervorgegangen waren, in die Höhe und erwartete eine Entscheidung von mir.
„Wie bin ich nur in diesen Film geraten?“, jammerte ich, während ich mich im Sitzsack lümmelte. Adriana stand gestrafft und streng da wie ein Drill-Seargent. Sie meinte es wirklich ernst. Dabei machte ich mir doch nichts aus Kleidern, sie standen mir einfach nicht und waren unpraktisch.
„Lexi, wähl endlich eins aus … bitte. Das kann doch nicht so schwer sein!“
„Ja, ja. okay“, gab ich nach.
Man sollte einer guten - vielleicht schon besten - Freundin hin und wieder mal einen Gefallen tun, oder?
„Dann zähl ich aus. Enemenemuundwegbistdu … also das grüne.“
Adriana strahlte zufrieden über das ganze Gesicht. „Jetzt lass uns umziehen. Die Badesachen ziehen wir am besten gleich drunter“, sagte sie aufgeregt.
Ihre ganze Styling Mühe war der Hoffnung auf einen Flirt mit Joshua Meyer geschuldet. Ich hingegen machte mir keine Illusionen, was meine Flirtchancen anging, freute mich aber auf eine hoffentlich nette Stimmung, den kühlen Wannsee und viel gute Tanzmusik.
„Wow, Lexi, schau dich an!“ Wir standen im Bad vor dem großen Spiegel. Adriana versuchte mich gerade davon zu überzeugen, wie
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