CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
und hinter ihm eilte auch schon eine der Küchenhilfen mit einem Wischmob herbei.
Er setzte sich mir gegenüber und sah mich eindringlich an.
Jetzt erst wagte ich einen geduckten Rundumblick und stellte fest, dass niemand mehr lachte oder offen hersah … bis auf die Tussis, die wieder tuschelten und dabei keine besonders glücklichen Gesichter machten. Sie schienen Sergio sehr genau zu beobachten. Irgendwie half mir das, etwas ruhiger zu werden.
Dann sah ich endlich in seine Augen, die dunkel wie Teer waren und versuchte ein zaghaftes Lächeln. „Vielen Dank für die Hilfe.“
Er verzog keine Miene. „Nicht der Rede wert. Ich kam wohl zur rechten Zeit, hm?“
Ich nickte. „Ich bin irgendwie ausgerutscht und … Wo bleibt Janna nur?“
Beklommen wandte ich mich ab. Hätte sie nicht schon da sein können? Schließlich musste ich Sergio wohl oder übel wieder ansehen, denn er wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum.
„Huhu, Lexi! Sie wird schon kommen, und gut, dass sie noch nicht da ist … Ich muss nämlich mit dir reden … wegen gestern Abend.“
Mein Herz rutschte mir in die Hose. Ich schluckte …
Reden … natürlich! … wollte ich auch, dennoch wäre ich am liebsten weggelaufen.
„Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen und hab nachgedacht … und du?“
Ich starrte ihn sprachlos an, bis ich merkte, dass er auf meine Antwort wartete. „Ähm, ja, ich … mir ging’s ähnlich …“
„Lexi, ich hab Janna alles erzählt … über uns und den Kuss, ich musste es irgendwie gleich loswerden, aber ich wette, das weißt du längst?“
Ich nickte wieder. Woher wehte der Wind bloß? Ich spürte aufkeimende Panik und befahl mir, ruhig zu bleiben …
„Okay, ich muss mich beeilen, denn die Anwesenheit Dritter würde es mir ziemlich schwer machen … zu sagen, was ich dir gern sagen will …“, fuhr er fort.
Mein Herz schlug nun so schnell, dass ich ein rhythmisches Pochen an meiner Halsschlagader spürte. Nervosität rauschte wie ein Aufputschmittel durch meine Adern, und Schweiß ließ mein T-Shirt am Rücken festkleben.
„Ich war bisher mit keinem Mädchen fest zusammen, Lexi. Das ist so eine komische Sache bei mir, ich weiß nicht … Ich bin wohl der unverbindliche Typ. Mein Interesse an einem Mädchen reicht höchstens für zwei, drei Dates, und das war’s dann auch …“ Er machte eine Pause und kniff die Lippen zusammen.
Jetzt war ich mir sicher, seine Botschaft erfasst zu haben. Sie musste lauten: Kein Interesse, Kleine, also mach dir ja keine Hoffnungen!
„Mhm, ich verstehe schon …“, sagte ich, auf meinem Stuhl unruhig herumrückend.
Reiß dich zusammen!
Ich wollte ihm den Wind aus den Segeln nehmen und ihm Lässigkeit vorgaukeln. „Du … du musst dich wegen dem Kuss zu nichts verpflichtet fühlen, Sergio, wirklich … er ist einfach so aus der Situation heraus passiert und hat keine Bedeutung … war doch völlig harmlos …!“ Er sollte ruhig denken, alles sei easy und locker zwischen uns. Ich brauchte keine Erklärung, warum es zwischen uns keine Romanze geben würde, bloß weil wir uns geküsst hatten, und ich wollte es garantiert nicht hören!
„Äh … eigentlich hatte ich vor zu sagen, dass unser Kuss mir eben doch etwas bedeutet hat, und ich … also, ich hab jede Menge Interesse an dir, Lexi, und ich kann nichts dagegen tun. Ich stecke echt in der Klemme …“
Ich starrte ihn unverwandt an.
Hatte ich mich verhört? Wie war das? Es dauerte eine Weile, bis ich die Bedeutung seiner Worte verstand. Meine Verwirrung war damit perfekt.
„Lexi?“, sagte er ungeduldig. „Kannst du dir vorstellen … ähm … mit mir … ich wollte dich eigentlich fragen, ob du Lust hast … auf ein richtiges Date … eins, das nicht so schnell endet …?“
Ja! Natürlich kann ich mir das vorstellen, oh Gott!
„Ein Date, das nicht so schnell endet? Ich glaube, das fände ich ziemlich … nett!“
„Also, das klingt für mich nach einem ‚Ja’!“
Richtig! „Dann ist es wohl ein ‚Ja’!
Er holte tief Luft. „Da ist noch etwas … Dieses Date, das nicht so schnell enden soll … ich finde, es sollte möglichst jetzt gleich losgehen … was meinst du, hm?“
Meine Bauchdecke fing an zu zittern. Ich presste meine Hände darauf und versuchte, weiter möglichst selbstsicher zu wirken.
„Sergio, ich …“
Er blickte zum Tisch der Ruderriege und zu den Mädchen, die ihn verständnislos anstarrten und sich sicher fragten, warum er bei mir statt wie sonst üblich
Weitere Kostenlose Bücher