CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
war. Erschrocken und wieder glockenwach richtete ich mich auf und sah schnell nach.
Die SMS kam von Adriana. So spät noch?
Die Aufregung schnürte mir beinah die Eingeweide zusammen, während ich ihre Nachricht las:
Habt ihr euch wirklich geküsst??? Bitte schnell antworten!!!
Oh je, inzwischen kannte ich Adriana gut genug, um zu wissen, dass zwischen den Zeilen Verblüffung, Ärger und die Sorge um unsere Freundschaft geschrieben standen.
Was sollte ich nur antworten? Zunächst ein Mal die Wahrheit:
Ja. Einfach passiert.
Nur wenig später kam ihre nächste SMS:
Und was jetzt?
Ich schrieb zurück:
Keine Ahnung.
Adriana:
Lass uns morgen reden.
Ich:
Okay. Schlaf gut.
Sie:
Du auch.
Er sagt, er mag dich!
Ich:
Ich mag ihn auch sehr.
Sie:
Shit, ich habs geahnt!
Wir sehen morgen weiter.
Ich:
Okay
Ich wartete noch ein Weilchen und starrte dabei das Handy in meiner Hand an, als würde ich es mit meinem Blick beschwören können, aber es kamen keine weiteren SMS mehr.
Als ich mich wieder hinlegte, schien so was wie Einschlafen unmöglich. Ich musste ständig daran denken, dass Sergio gesagt haben sollte, er möge mich. Wie hatte es wohl geklungen, als er die Worte ausgesprochen hatte? Und was genau meinte er damit? Warum musste Adriana mir davon erzählen? Ich zerbrach mir den Kopf. Leise kicherte ich im Dunkeln. Draußen am Nachthimmel funkelten die Sterne vielversprechend auf die Stadt herunter. Und auf einmal fühlte ich mich noch verliebter als je zuvor.
Irgendwann schlief ich ein und träumte, ich säße allein in der vollen Mensa und alle Anwesenden zeigten mit dem Finger auf mich und lachten mich aus. Nirgendwo konnte ich Adriana oder Sergio entdecken, blickte hilflos und ängstlich um mich. Dann marschierte auf einmal Mark auf mich los und ließ sich an meinem Tisch nieder. Er lachte ungestüm, als hätte er keine Kontrolle über sich, und ließ sich durch meine Aufforderungen nicht vertreiben. Irgendwann begann sein Gesicht sich dämonisch zu verzerren, und ich erschrak heftig. Ich wollte laut um Hilfe rufen, musste aber feststellen, dass auch alle anderen um mich herum diese dämonischen Fratzen hatten. Vor Angst gelähmt versuchte ich, so laut wie nur möglich zu schreien, aber es kam kein einziger hörbarer Laut aus meinem Mund heraus. Als ich das bemerkte, wuchs der Albdruck so sehr, dass ich davon aufschreckte und wieder in der Realität war. Schweißgebadet saß ich in meinem Bett und schüttelte schwer atmend den Kopf über den kompletten Unfug, den ich da geträumt hatte. Zum Glück gehörte ich nicht zu den Menschen, die ihren Träumen besondere Bedeutungen beimaßen, aber mir war klar, dass es sich bei dem Inhalt wohl um meine tiefliegenden Ängste handeln musste.
Adriana machte ein Gesicht!
Großer Manitu, was erwartete mich da?
Sie stand draußen neben dem Schuleingang und wartete auf mich. Minuten vorher hatte ich eine SMS erhalten, dass sie genau dies tun würde. Während ich auf sie zulief, beobachtete ich sie verstohlen und versuchte, ihre Stimmung zu erfassen. Ihr Mund sah verkniffen aus. Sie trug flache Sandalen, weiße Caprijeans und ein trägerloses, golden glänzendes Oberteil. Ihre Haare waren zu einem strengen Dutt hochgesteckt. Wir hatten noch etwa eine Viertelstunde Zeit, bis wir im Unterricht erscheinen mussten. Ich hatte das Gefühl, jetzt schon völlig verschwitzt zu sein.
Heute war es bereits am frühen Morgen so warm, dass man sich automatisch viel langsamer bewegte. Die anderen Schüler und Schülerinnen schlurften mit matten Gesichtern an mir vorbei, als ich vor Adriana stehen blieb.
„Hi“
„Hi, … du siehst hübsch aus!“ Ich lächelte sie unsicher an.
„Setzen wir uns da vorne hin?“ Sie zeigte auf eine schattige Straßenbank in der Nähe.
Schweigend trotteten wir nebeneinander her. Wer uns so sah, wunderte sich sicher, dass wir in die entgegengesetzte Richtung liefen, statt in das Schulgebäude zu gehen.
Als wir saßen, stülpte sie ihre Unterlippe vor und blickte stur geradeaus.
„Bist du sauer?“, fragte ich schließlich.
Kopfschütteln.
„Nein, Lexi, ich bin nicht sauer, wirklich nicht. Ich bin nur verwirrt und hab Angst.“
„Wegen Sergio?“
„Natürlich wegen Sergio. Aber irgendwas ist diesmal auch anders, ich weiß ja nicht …“, grübelte sie.
„Was meinst du damit?“, fragte ich. „Red doch nicht so kryptisch, Janna. Meine eigene
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