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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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aus dem engsten Umfeld des Opfers kommen. Ein Wissenschaftler, ermordet von seinen eigenen Kollegen. Warum? Um ihn zum Schweigen zu bringen?«
    Crawley saß nun auf der Sesselkante, hellwach und begierig. Welch ein Geniestreich, sich diese Neuigkeit bis zum Schluss aufzuheben.
    »Vielleicht kann ich Ihnen sagen, warum. Ich habe von dieser verlässlichen Quelle weitere, wahrhaft schockierende Informationen erhalten. Ich kann es selbst kaum glauben.«
    Mit einer manikürten Hand und theatralisch langsamen Bewegungen nahm Spates ein einzelnes Blatt Papier vom Tisch und hielt es hoch. Crawley kannte diesen Trick – Joseph Mc-Carthy hatte ihn in den Fünfzigern praktisch erfunden –, durch den eine Information nur deshalb, weil sie schwarz auf weiß auf einem Blatt Papier stand, die Glaubwürdigkeit eines Beweises erlangte.
    Spates ließ das Blatt ein wenig zittern. »Da steht es.«
    Eine weitere dramatische Pause. Crawley rutschte auf seinem Sessel herum, der Drink war vergessen. Worauf wollte Spates jetzt hinaus?
    »Isabella hätte schon vor Monaten in Betrieb gehen und Ergebnisse liefern sollen. Offensichtlich gibt es da ein Problem. Niemand weiß, warum sie anscheinend nicht richtig funktioniert – bis auf meine Quelle und mich. Und jetzt sollen
Sie
es erfahren.«
    Ein weiteres Mal wackelte das Papier unheilverkündend.
    »Das Gehirn dieser Maschine Isabella, wenn man so will, ist der schnellste Supercomputer, der je gebaut wurde. Und Isabella behauptet von sich selbst, sie sei …« Er machte eine effekthaschende Pause.
»Gott.«
    Er legte das Blatt weg und blickte direkt in die Kamera. Sogar sein Gast wirkte geschockt.
    Die Stille dehnte sich aus, während Spates finster in die Kamera funkelte – der Mann wusste um die Macht der Stille, besonders im Fernsehen.
    Crawley hockte auf der Sesselkante und versuchte, diese Bombe einzuordnen. Sein feines inneres Radar für politische Schwierigkeiten sah da etwas Großes, das sehr schnell aus dem Nichts angeflogen kam. Das war der reinste Irrsinn.
    Vielleicht war es doch nicht so klug von ihm gewesen, Spates diesen Ball zuzuspielen und ihn einfach damit laufen zu lassen. Vielleicht hätte er Yazzie gleich heute Morgen einen neuen Vertrag zufaxen sollen, damit er ihn möglichst rasch unterschrieb.
    Endlich sprach Spates weiter.
    »Meine Freunde, ich würde so etwas nicht behaupten, wenn ich nicht absolut sicher wäre, die Tatsachen zu kennen. Meine Quelle, ein frommer Christ, Pastor einer Gemeinde, wie ich selbst, ist vor Ort – und er hat diese Informationen direkt von den Wissenschaftlern selbst erhalten. Sie haben richtig gehört: Diese gigantische Maschine namens Isabella behauptet, Gott zu sein. So ist es:
Sie behauptet, Gott zu sein
. Wenn meine Informationen falsch sein sollten, so fordere ich die Wissenschaftler hiermit
öffentlich auf, meine Aussage zu widerlegen

    Spates erhob sich von seinem Stuhl, eine Geste, die durch die großartige Kameraführung noch dramatischer wirkte. Er ragte nun über den Zuschauern auf, eine Säule beherrschten Zorns. »Ich bitte darum – ich
verlange
–, dass Gregory North Hazelius, der Anführer dieses Projekts, vor das amerikanische Volk tritt und diese Ungeheuerlichkeit erklärt.
Ich verlange es
. Wir, das amerikanische Volk, haben vierzig Milliarden Dollar für den Bau dieser Höllenmaschine in der Wüste ausgegeben, eine Maschine, die zu dem Zweck konstruiert wurde, Gott alsLügner hinzustellen. Und jetzt behauptet sie von sich, Gott zu
sein!
Oh, meine Freunde! Was ist das für eine Blasphemie?
Was ist das für eine Blasphemie?
«

41

    Ford traf um acht Uhr in der Brücke ein. Als er den Raum betrat, warf er als Erstes einen Blick auf Kate, die an ihrem Arbeitsplatz saß. Ihre Blicke trafen sich. Sie wechselten kein Wort, doch der Blick war vielsagend.
    Die übrigen Wissenschaftler waren über ihre diversen Tastaturen und Kontrollpulte gebeugt, während Hazelius das Geschehen von seinem Drehstuhl in der Mitte aus dirigierte. Die Maschine summte, aber noch war der Visualizer schwarz.
    Die anderen nahmen Fords Ankunft mit einem beiläufigen Nicken oder einem knappen Gruß zur Kenntnis. Wardlaw starrte ihn lange an, ehe er sich wieder seinem Überwachungspult zuwandte.
    Hazelius winkte ihn zu sich herüber. »Wie steht’s da oben?«, fragte er.
    »Ich glaube nicht, dass es Probleme geben wird.«
    »Gut. Sie kommen gerade rechtzeitig, wir werden gleich den Kontakt bei K-Null herstellen. Ken, wie sieht’s aus?«
    »Alles

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