Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
Vom Netzwerk:
zurück!«, schrie Eddy. »Wir werden durch diese Tür gehen!« Er zielte mit seinem Revolver auf die Tür – doch eine Hand packte seine Faust.
    »Pastor, dieser Revolver wird Ihnen nicht viel nützen.« Ein Mann im Kampfanzug mit einem AR-15-Sturmgewehr auf dem Rücken trat vor. »Sehen Sie diese Vorrichtung da drüben?« Er deutete auf drei konische Apparate auf dreibeinigen Gestellen, die auf die Tür ausgerichtet waren. »Das ist eine Sprengvorrichtung speziell für Mauerdurchbrüche, fertig vorbereitet, bereit zur Zündung. Die Soldaten hier hatten vor, ein Loch in diese Tür zu sprengen. Sie wollten auch an Isabella heran.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Mike Frost, ehemals bei der Fifth Special Forces Group.« Er zerquetschte Eddy fast die Hand.
    »Bringen Sie uns da rein, Mike.«
    Frost umkreiste die Sprengvorrichtung und musterte die Metallkegel. »Das Schätzchen ist schon mit C4 bepackt. Wir hatten verdammtes Glück, dass bei dem Kampf vorhin keine verirrte Kugel das Zeug getroffen hat. Diese Kabel da verbinden alle drei miteinander, und hier sind die Detonatoren.« Er hob einen kleinen Zylinder auf, von dem ein Kabel hing. Er fand auch die beiden anderen, drückte je einen tief in das C4 und knetete die Masse darum fest.
    »Sagen Sie allen, sie sollen zurücktreten.
Weit
zurück. Am besten da rüber, und das Gesicht zur Wand drehen.«
    Eddy scheuchte die unruhige Menge rasch von der Tür weg. Frost spulte die Kabel ab, soweit sie eben reichten, klappte die Sicherung des Auslösers zurück und legte den Finger an den Schalter.
    »Haltet euch die Ohren zu, Leute.«

69

    Ford und die anderen folgten Wardlaw in den Computerraum hinter der Brücke. In dem langen, kahlen Raum mit grauen Wänden standen drei Reihen stummer grauer Plastikgehäuse. Dies war der schnellste, leistungsfähigste Supercomputer der Welt. Seine Prozessoren summten, auf den diskreten Pulten drängten sich Lämpchen, von denen die meisten rot oder gelb leuchteten. Am anderen Ende befand sich eine Stahltür.
    Hazelius kam nach. »Dolby will nicht mit.«
    »Wir haben drei Probleme«, erklärte Wardlaw. »Erstens: Isabella wird explodieren. Zweitens: Da draußen erwartet uns ein randalierender Mob. Und drittens: Wir können keine Hilfe herbeirufen.«
    »Was tun wir denn jetzt?«, heulte Thibodeaux.
    »Die Stahltür da hinten führt in die alten Kohlenschächte. Wir müssen hier raus. Wir müssen ein möglichst großes Stück von diesem Berg zwischen uns und Isabella bringen, ehe sie explodiert.«
    »Wie kommen wir aus den Kohlenschächten wieder raus?«, fragte Ford.
    »Am anderen Ende«, sagte Wardlaw, »gibt es einen alten vertikalen Schacht, über den früher Methan aus der Mine abgesaugt wurde. Dort drin gibt es außerdem einen altenFlaschenzug. Der funktioniert vermutlich nicht mehr. Wir werden improvisieren müssen.«
    »Etwas Besseres fällt Ihnen nicht ein?«
    »Entweder das, oder wir gehen zur Vordertür raus – wo uns der Mob erwartet.«
    Schweigen.
    Die Explosion, die gleich darauf den Computerraum erschütterte, schleuderte Ford und die anderen durch den Raum wie Würfel im Becher. Das gewaltige Krachen hallte in alle Richtungen wider, und die Explosion rollte wie Donner durch den Berg. Die Lampen im Raum flackerten, und elektrische Bögen flammten über die Konsolen. Ford rappelte sich mühsam auf und half Kate auf die Beine.
    »War das Isabella?«, schrie Hazelius.
    »Wenn das Isabella gewesen wäre, wären wir jetzt tot«, erwiderte Wardlaw. »Der Mob hat soeben die Titantür gesprengt.«
    »Unmöglich!«
    »Nicht, wenn sie diese militärischen Sprengvorrichtungen benutzt haben.«
    Die Tür der Brücke erbebte plötzlich unter hämmernden Faustschlägen. Ford lauschte. Er konnte Dolby wie wild arbeiten sehen, ein Gespenst im Rauch, das sich noch immer über seine Konsole beugte.
    »Hazelius!«, erklang eine gedämpfte, hohe Stimme hinter der Tür. »Hörst du mich,
Antichrist?
Wir kommen jetzt und holen dich!«

    Pastor Russell Eddy kreischte die Stahltür an: »Hazelius, du hast Gott gelästert, du hast Seinen Namen geschmäht und alle, die im Himmel wohnen!«
    Die Tür war aus dickem Stahl, und sie hatten keinen Sprengstoff mehr. In diesem recht beengten Raum mit seinem Revolverauf das Schloss zu schießen wäre nutzlos und wahnwitzig gewesen.
    Immer noch warfen sich die Leute gegen die Tür, hämmerten dagegen und brüllten.
    »Christen!« Eddys Stimme hallte durch die Höhle. »Hört mich an, ihr Christen!« Die Menge

Weitere Kostenlose Bücher