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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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verfiel in nervöses Schweigen, sofort erfüllt vom infernalischen Geheul der Maschine im Tunnel. »Tretet von der Tür zurück! Wir müssen unseren Angriff gut organisieren!« Er deutete mit dem Finger durch die Höhle. »Dort auf der anderen Seite liegt ein Stapel Stahlträger. Die stärksten Männer – und nur Männer! – sollen einen dieser I-Träger holen und die Tür damit einschlagen. Für euch andere habe ich eine ebenso wichtige Aufgabe. Teilt euch in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe soll in den langen, gebogenen Tunnel gehen, dort hinten.« Er zeigte auf die ovale Öffnung, aus der Kondensationsnebel waberte. »Schlagt die Rohre kaputt, und zerstört die Kabel und Leitungen, die den Supercomputer füttern, denn er ist das Tier!« Er hielt eine Seite hoch, die er aus dem Internet ausgedruckt hatte. »Hier ist eine Karte des Tiers.« Er deutete auf einen Mann, der ruhiger wirkte als die Übrigen, der seine Waffe locker und sicher trug und die Ausstrahlung eines Anführers zu haben schien. »Sie gehört dir. Du führst sie an.«
    »Ja, Pastor.«
    »Sobald wir die Tür aufgebrochen haben, folgt mir die andere Gruppe in den Kontrollraum. Wir packen den Antichristen und zerstören alle Geräte dort drin!«
    Zustimmendes Gebrüll. Zwanzig Männer waren bereits dabei, einen I-Träger von dem Stapel zu wuchten. Die Menge teilte sich, als sie mit ihrer schweren Last herüberwankten und den Stahlträger auf die Tür ausrichteten.
    »Los!«, schrie Eddy und trat beiseite. »Schlagt die Tür ein!«
    »Schlagt sie ein! Zerstört sie!«
    Die Menge wich zurück, die Männer setzten sich in Bewegung und kamen der Tür immer näher. Der Stahlträger traf mit einem gewaltigen Krach auf die Tür und drückte sie ein Stück ein. Der Stahlträger prallte zurück, und die Männer taumelten bei dem Versuch, die Wucht abzufangen.
    »Noch einmal!«, rief Eddy.

70

    Ein dumpfes »Klong« erschütterte den Raum, und die Metalltür schepperte und bebte unter einem wuchtigen Schlag. Ford kämpfte sich durch den Qualm, fand Dolby und packte ihn an der Schulter. »Ken, bitte«, sagte er, »um Himmels willen, komm mit uns.«
    »Nein. Tut mir leid, Wyman«, erwiderte Dolby. »Ich bleibe hier. Ich kann … ich kann Isabella retten.« Ford hörte Gebrüll und die Schreie des Mobs vor der Tür. Sie rammten sie mit irgendetwas Schwerem. Sie beulte sich nach innen, und eine der Angeln wurde herausgesprengt.
    »Du wirst es nicht schaffen. Dir bleibt nicht mehr genug Zeit.«
    Durch die Tür war das Gebrüll der Menge draußen zu hören:
»Hazeliuuus! Antichriiist!«
    Dolby machte sich verzweifelt wieder an die Arbeit.
    Kate trat hinter Ford. »Wir
müssen
hier weg.«
    Ford drehte sich um und folgte Kate zurück in den Computerraum. Die anderen drängten sich schon vor dem Notausgang, wo Wardlaw sich bemühte, die Schließanlage zu aktiveren.
    Nun gab Wardlaw den Sicherheitscode ein und legte die Hand auf die Sensorfläche neben der Tastatur. Doch der Sensor war tot.
    Wumm! Die Tür zur Brücke gab nach und knallte auf den Boden. Das Gebrüll des Mobs schwoll an, als die Menge sich in die verräucherte Brücke ergoss.
    Eine Salve krachte, und Dolbys Schrei brach abrupt ab, als er an seinem Arbeitsplatz niedergeschossen wurde.
    »Wo ist der Antichrist?«, kreischte ein Mann. Ford rannte zur Tür des Computerraums, knallte sie zu und schloss ab.
    Wardlaw holte seinen Hauptschlüssel hervor und riss eine Platte neben der Tür aus der Wand, hinter der eine weitere Tastatur zum Vorschein kam. Er gab den Code ein. Nichts.
    »Sie sind da hinten!«
    »Brecht die Tür auf!«
    Bei Wardlaws zweitem Versuch öffnete sich der Ausgang mit einem satten Klicken. Sie drängten sich hindurch in die feuchte, muffige Dunkelheit des Bergwerksstollens. Ford ging als Letzter und schob Kate vor sich her. Ein langer, breiter Tunnel lag vor ihnen, gespickt mit rostigen Metallträgern, die eine durchhängende, rissige Decke stützten. Es roch klamm und faulig, nach dem versteinerten Sumpf, der hier abgebaut worden war. Wasser tropfte von der Decke.
    Wardlaw knallte den Notausgang zu und versuchte, die Tür zu versperren. Doch die Verriegelung war elektronisch und funktionierte nicht ohne Strom.
    Ein donnerndes Krachen war aus dem Computerraum zu hören, und der Lärm des Mobs schwoll an. Der Rammbock hatte auch die Tür zu den Computern besiegt.
    Wardlaw mühte sich ab, die Tür zu verriegeln, erst mit seiner Magnetkarte, dann mit einem Code auf dem Tastenfeld außen an

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