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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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bisschen Ärger könnte im ganzen Land Schlagzeilen machen«, sagte Hazelius. »Schlechte Publicity können wir uns nicht leisten.«
    Ford sah Hazelius ruhig an. »Sie haben sich hier oben auf der Mesa eingegraben mit Ihrem geheimen Regierungsprojekt und jeglichen Kontakt mit den Anwohnern vermieden – kein Wunder, dass es Spekulationen und Gerüchte gibt. Was in aller Welt haben Sie denn erwartet?« Das klang ein wenig schärfer, als er beabsichtigt hatte.
    Alle starrten ihn an, als hätte er gerade einen Priester verflucht. Doch sie entspannten sich ein wenig, als Hazelius sich langsam zurücklehnte. »Also schön, ich würde sagen, diesen Tadel habe ich verdient. Ist angekommen. Vielleicht hätten wir die Sache geschickter angehen können. Also … was ist unser nächster Schritt?«
    »Ich werde dem Vorsitzenden der lokalen Navajo-Selbstverwaltung in Blue Gap einen freundschaftlichen Besuch abstatten. Ich will versuchen, eine Art Bürgerversammlung mit den Anwohnern auf die Beine zu stellen. Zu der Sie alle erscheinen werden.«
    »Wenn ich die Zeit erübrigen kann, gern.«
    »Ich fürchte, Sie werden die Zeit erübrigen müssen.«
    Hazelius winkte ab. »Darüber sprechen wir, wenn es so weit ist.«
    »Ich hätte heute auch gern jemanden vom Team dabei.«
    »Jemand Bestimmten?«
    »Kate Mercer.«
    Hazelius blickte sich um. »Kate? Bei dir steht heute nichts Großes an, oder?«
    Kate errötete. »Ich habe zu tun.«
    »Wenn Kate nicht kann, gehe ich mit«, sagte Melissa Corcoran und warf lächelnd das Haar zurück. »Es wäre herrlich, mal ein paar Stunden von diesem verdammten Berg herunterzukommen.«
    Ford warf Kate einen Blick zu, dann Corcoran. Er zögerte, ihnen zu sagen, dass er in Blue Gap eigentlich lieber nicht mit einer eins achtzig großen, blauäugigen, blonden Granate auftreten wollte. Kate hingegen sah mit ihrem schwarzen Haar und dem halbasiatischen Gesicht beinahe indianisch aus.
    »Was ist denn so dringend, Kate?«, fragte Hazelius. »Du sagtest doch, du wärst mit den neuen Berechnungen zu Schwarzen Löchern fast fertig. Das hier ist wichtig – und du bist schließlich die stellvertretende Leiterin.«
    Kate warf Corcoran einen undurchdringlichen Blick zu. Corcoran erwiderte ihn kühl.
    »Die Berechnungen kann ich wohl etwas aufschieben«, sagte Kate.
    »Wunderbar«, sagte Ford. »Ich hole dich in einer Stunde mit dem Jeep ab.« Er ging zur Tür, eigenartig beschwingt. Als er an Corcoran vorbeikam, grinste sie ihn vielsagend an.
    »Nächstes Mal dann«, sagte sie.

    Wieder in seinem Häuschen angelangt, schloss Ford die Tür ab, brachte den Aktenkoffer ins Wohnzimmer, zog die Vorhänge vor, holte das Satellitentelefon aus dem Koffer und wählte Lockwoods Nummer.
    »Hallo, Wyman. Haben Sie Neuigkeiten für mich?«
    »Erinnern Sie sich an einen Wissenschaftler namens Peter Wolkonski, den Software-Spezialisten?«
    »Ja.«
    »Er ist gestern Nacht verschwunden. Sein Wagen ist weg, und sie behaupten, er hätte seine Kleidung mitgenommen.Könnten Sie herausfinden, ob er irgendwo aufgetaucht ist oder sich mit jemandem in Verbindung gesetzt hat?«
    »Wir werden es versuchen.«
    »Ich muss so bald wie möglich Bescheid wissen.«
    »Ich rufe Sie sofort zurück, wenn ich etwas habe.«
    »Und da sind noch ein paar Sachen.«
    »Immer heraus damit.«
    »Michael Cecchini – in seinem Dossier steht, dass er sich als Teenager einer Sekte angeschlossen hat. Ich wüsste gern mehr darüber.«
    »Wird erledigt. Sonst noch etwas?«
    »Rae Chen. Sie erscheint mir … wie soll ich das ausdrücken? Zu normal.«
    »Das ist nicht gerade ein guter Anhaltspunkt für weitere Nachforschungen.«
    »Kramen Sie mal in ihrer Vergangenheit, ob Sie da irgendetwas Seltsames finden.«
    Zehn Minuten später blinkte der Leuchtring. Ford drückte auf die Empfangtaste, und Lockwoods Stimme drang zu ihm durch, nun wesentlich angespannter. »Was Wolkonski angeht – wir haben seine Frau angerufen und seine Kollegen in Brookhaven, aber niemand hat von ihm gehört. Sie sagen, er soll gestern Abend aufgebrochen sein? Wann genau?«
    »Ich schätze, so gegen neun.«
    »Wir schreiben sein Auto zur Fahndung aus. Wenn er nach Hause will, hat er vierzig Stunden Autofahrt bis New York State vor sich. Falls er in dieser Richtung unterwegs ist, werden wir ihn finden. Ist denn etwas vorgefallen?«
    »Ich bin ihm gestern zufällig begegnet. Er hatte die ganze Nacht durchgearbeitet und getrunken. Er war übertrieben fröhlich, fast hysterisch. Und er hat zu

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