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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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gar nichts wusste.
    Zum Glück saß Mullins an seinem Schreibtisch, als Phil anrief.
    Nachdem Phil ihm alles erklärt hatte, war Mullins euphorisch.
    Wenigstens bringe ich die Dinge ins Rollen , dachte Phil. Ich hoffe, es funktioniert .
    Als er zurück in sein Wohnzimmer kam, war Susan auf der Couch eingeschlafen. Er wollte sie nicht wecken. Sie war stundenlang aus Sorge um ihn wach geblieben. Er legte ihre Beine hoch und knipste leise das Licht aus.
    Bevor er selbst ins Bett ging, nahm er einen kurzen Umweg ins Badezimmer, um schnell noch zu duschen. Und während er duschte … betrat Susan das Bad. Sie hatte sich ihres Nachthemds entledigt und trat wortlos zu ihm unter den Wasserstrahl.

EINUNDZWANZIG
    ONA-PREI-SE …
    Ona-für-Blut …
    Wanst zitterte.
    Die Worte aus dem Traum kreisten in seinem Kopf. Seine Augen sprangen auf. Ihm war gleichzeitig heiß und kalt zumute. Er fühlte sich wie in Schweiß gebadet und doch trocken wie ein Bimsstein.
    Es war immer dunkel hier und Dunkelheit war seine Nemesis. Sie verführte ihn mit dem Versprechen des Schutzes und warf ihm dann die Erinnerungen in den Schoß wie frisch abgetrennte Köpfe.
    Die Dunkelheit wisperte die Traumworte wieder und wieder, während er hilflos dalag und sich hin und her wälzte …
    Doch es waren keine Worte aus einem Traum, oder?
    Ona …
    Sie waren real …
    prei-se …
    Die grässliche Fratze, diese rissige Maske, schien immer noch im Dunkeln vor seinen Augen zu schweben. Tag oder Nacht, wachend oder schlafend – es machte keinen Unterschied.
    Sie war einfach … immer … da …
    Wanst durchfuhr ein weiterer, diesmal deutlich stärkerer Schauer.
    Er hatte sich wieder in die Hose gepinkelt.
    Auch die Schreie kehrten zurück. Wie hätte er sie vergessen können? Und wie sollte er jemals vergessen, was sie mit Scotty-Boy angestellt hatten?
    Jesus … Scotty-Boy …
    »Vergib mir, Gott«, flüsterte er.
    Es musste Gott gewesen sein, der Dämonen zu ihnen geschickt hatte, um sie für ihre Sünden zu bestrafen. Wanst wusste, dass sie schlimme Dinge getan hatten, all das Aufreißen und das Dope, den Scheiß, den sie an Kinder vertickt hatten, nur um ’n paar Dollar zu machen. Ganz zu schweigen von all den Vergewaltigungen und dem Kehlenschlitzen. Er hatte ’ne Menge Kerle für ein paar Scheine aufgemischt und jedes Mal laut gelacht, wenn Scotty-Boy wieder irgend ’nem Mädel mit seinem Hickoryknüppel eins auf die Kokosnuss gab.
    Wir haben es verdient.
    Ja, so viel war sicher. Er und Scotty-Boy, sie hatten ein paar echt dreckige Sachen abgezogen und nun würde Gott sie dafür bestrafen; sie würden nie wieder dreckige Sachen abziehen.
    Tränen liefen Wansts speckiges Gesicht herab und glänzten wie Schneckenspuren.
    Ach, Scheiße, Gott, mir tut’s echt leid wegen all dem Aufreißen, das wir gemacht haben, und all den Schlampen, die wir gefickt haben, und all den armen Leuten, die wir auf Dust gebracht haben, um was Geld zu machen. Ja, Gott, es tut mir echt alles leid, so sicher wie Scheiße stinkt.
    Es war ein guter Zeitpunkt, um religiös zu werden. Doch vielleicht hatte Gott ihm längst vergeben. Wenn nicht, dann wär ihm doch das Gleiche passiert wie Scotty-Boy, oder nich’?
    Oh ja, Sir, Wanst erinnerte sich nur allzu gut, was sie mit Scotty-Boy angestellt hatten. Er wusste noch ganz genau, wie einer von denen angefangen hatte, das Fleisch von Scotty-Boys Fingern zu säbeln, als würd’ er Rinde von ’ner Weidenrute schnitzen …
    Der Schweiß von Wanst stank wie tote Fische, die mit dem Bauch nach oben in einem Sumpf trieben. Er fühlte sich schmierig in seinem lähmenden Entsetzen, als hätte ihn jemand in eine Kloake geworfen und dafür gesorgt, dass er sich ’ne Weile darin herumwälzte.
    Die Erinnerung an das Gesicht schwebte vor ihm.
    Wir geben dir heute dein täglich Fleisch.
    Oh ja, der alte Gott hatte Dämonen zu ihm geschickt.
    Die Sache war nur die … Wanst kannte einen von ihnen.
    Und ob, Sir!
    Das tat er, so sicher wie Scheiße stank.
    Phils Wecker schrillte um vier Uhr morgens, eine weitere unangenehme Erinnerung an seine unangenehmen Dienstzeiten. Irritiert wälzte er sich im Bett herum. Dann bemerkte er die ungewöhnliche Wärme der Laken neben ihm.
    Dann fiel ihm der Rest wieder ein.
    Susan …
    Sie war zu ihm in die Dusche geklettert. Keiner von ihnen hatte ein Wort gesprochen. Ihre Geste hätte ihn überraschen sollen, doch das tat sie nicht. Ganz und gar nicht. Ihre gegenseitige Anziehung war offensichtlich und so

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