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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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hellblondes Haar war zerzaust und sie stand mit nackten Beinen und barfuß vor ihm, nur in einem weißen Nachthemd. Ihre blauen Augen sahen ihn benommen an. Sie hatte offensichtlich bereits geschlafen, was ihn daran erinnerte, welch lächerliche Dienstzeiten man in der Nachtschicht hatte. »Es ist fast zehn Uhr«, scherzte er. »Müsstest du nicht längst im Bett sein?«
    »Ich konnte nicht schlafen. Ich hatte zu viel Angst, dass dir jemand den Arsch abschießt«, erwiderte sie. »Was ist mit Sullivan?«
    Erneut fühlte sich Phil geschmeichelt, dass sie derart um sein Wohlergehen besorgt war. Was bedeutete das? »Ich hab ihn verhaftet«, sagte er. »Komm, ich mach uns einen Kaffee und erzähl dir alles.«
    Sie folgte ihm zu seiner Wohnung. »Mein Zimmer ist heißer als ein Dampfbad. Wie wäre es mit Eiswasser?«
    »Kommt sofort.« Er ging in die Kochnische und füllte Eiswürfel in zwei Gläser. »Also, wie ich schon sagte, bin ich zu Sullivans Behausung und hab ihn wegen des Vertriebs von Drogen festgenommen. Du hättest sehen sollen, wie lächerlich der Kerl aussah, wie er in seinen Unterhosen vor dem diensthabenden Sergeant stand. Es war fantastisch!«
    »Hat er Ärger gemacht?«
    »Nicht, nachdem ich ihm den Kaffeetisch über den Schädel gezogen habe.« Er reichte ihr ein Glas und sie setzten sich auf seine abgewetzte Couch. »Sie hatten mich auf eine Fahrt mitgenommen und Eagle erzählte mir, dass sie versuchen, einen anderen Dealer in der Gegend auszubooten …«
    »Natter?«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher«, sagte Phil. »Und er hat mir außerdem erzählt, dass immer mehr von ihren Leuten spurlos verschwinden, was unseren Verdacht noch mehr erhärtet. Wir sollten letzte Nacht einen Abholer namens Blackjack treffen, doch der Kerl ist nicht aufgetaucht. Ich bin davon überzeugt. Natter nimmt jeden ins Visier, der auf seinem Gebiet mit Drogen handelt.«
    Susan sah plötzlich beunruhigt aus. »Phil, du kommst zu schnell zu nah, meinst du nicht auch? Das macht mir Sorgen.«
    Phil war nicht sicher, was sie meinte. »Inwiefern?«
    »Inwiefern? Natter geht auf die Konkurrenz los, Phil, und als Fahrer für Eagle wird er dich genauso ins Visier nehmen wie jeden anderen von denen auch. Wenn sie dich zusammen mit Eagle erwischen, dann töten sie dich.«
    »Und wenn ich mich als Polizist zu erkennen gebe …«
    »Töten sie dich trotzdem.«
    Phil zuckte mit den Achseln angesichts der nicht zu leugnenden Wahrheit, die in ihren Worten lag. »Ich mache so was schon seit Jahren. Und ich bin sehr vorsichtig.«
    »Das solltest du auch sein«, flüsterte sie, mehr zu sich selbst als in seine Richtung.
    Ihr Verhalten wirkte merkwürdig, doch Phil begriff, dass etwas im Busch war. Wie immer erregte ihn ihre schlichte, ehrliche Schönheit. Sie stand in einem alten Nachthemd vor ihm, die Haare völlig durcheinander und die Augen aufgequollen vor Müdigkeit, doch ihm erschien sie immer noch schöner als tausend Playboy-Bunnies. Sie sieht toll aus, selbst wenn sie völlig fertig ist , dachte er. Er bemerkte, dass sie keinen BH unter dem Nachthemd trug, und wahrscheinlich auch keinen Slip. Es fiel auf, wie sehr sie darauf achtete, die Beine geschlossen zu halten. Jeder andere Kerl würde sie in einer solchen Situation angraben, wusste Phil, doch er wusste auch, dass Susan keine Frau war, die sich ›angraben‹ ließ. Sie scherte sich nicht um die üblichen Spielchen und sexuellen Strategien. Er hätte nichts lieber getan, als sie in sein Bett zu tragen und mit ihr zu schlafen. Aber …
    »Du siehst müde aus«, sagte er.
    Ihre schläfrigen blauen Augen blinzelten heftig. »Ja, ich schätze, das bin ich. Sich an die Nachtschicht zu gewöhnen, ist schwieriger, als ich dachte. Aber egal, wie lautet dein Plan für Eagle?«
    »Ich soll ihn heute Nacht im Sallee’s treffen. Er weiß nicht, dass Sullivan verhaftet ist – ich wette, er glaubt, dass Sullivan genau wie die anderen ›verschwunden‹ ist.« Phil grinste. »Ich kann’s nicht abwarten, seine Reaktion zu sehen.«
    »Was hat Mullins dazu gesagt, dass du Sullivan verhaftet hast?«
    »Er …« Phils Gedankengang kollidierte mit einer Betonwand. »Verdammt! Ich sollte ihn auf dem Laufen halten und hab’s ihm noch gar nicht erzählt. Bin gleich zurück.«
    Phil eilte in seinen Schlafbereich und rief auf dem Revier an. Das letzte, das er jetzt gebrauchen konnte, war die County-Strafvollzugsanstalt, die Mullins anrief und ihn nach einem Gefangenen fragte, von dessen Verhaftung er

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