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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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und als er darüber nachdachte, glaubte er, auch die anderen Worte, die sie gemurmelt hatte, wiederzuerkennen.
    Ona. Ona.
    Fres-hauter.
    Ona-prei-se.
    Und besonders:
    »Mannona«, driftete das Flüstern über ihre Lippen.
    Phil fühlte sich einen Moment lang wie ein Ertrinkender, der haltlos auf einem Floß dahintrieb.
    Dann dämmerte es ihm. Letzte Nacht. Der Hinterhalt bei Blackjacks Hütte. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Der letzte Creekerbursche, der hat das Gleiche gesagt, bevor ich ihn weggepustet habe.
    Ja …
    Phil war sich ganz sicher.
    Doch was bedeuteten diese Worte? Bedeuteten sie überhaupt etwas? Waren sie Teil des merkwürdigen Dialekts der Creeker? Die meisten von ihnen wiesen deutliche sprachliche Defizite auf …
    »Mannona«, flüsterte Vicki erneut.
    Dann richtete sie sich ruckartig auf und schrie .
    »Großer Gott, Vicki!« Er sprang an die Seite des Betts und versuchte, sie zu beruhigen. Der Schrei war so laut wie eine Sirene gewesen und hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Phil beugte sich über sie und schüttelte sie sanft an den Schultern.
    »Vicki, Vicki, bist du okay?«
    Ihre Augen waren starr und offen, blutunterlaufen. Sie zitterte und glotzte ins Leere …
    »Vicki?«
    »Oh … Oh Gott«, murmelte sie und kehrte schließlich in die Realität zurück. Sie strich sich ihre Haare wie unter einer Betäubung zurück. Ihre Augen flatterten. Phil konnte eine wild pochende Ader an ihrem Hals erkennen.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte er wieder.
    »Ja. Ich …«
    »Das muss ja ein höllisch böser Albtraum gewesen sein.«
    Sie zögerte und kam wieder zu Atem. Sie legte eine zittrige Hand auf ihre Brust. »War es. Es war … schrecklich.«
    »Muss es wohl. Du hast so laut geschrien, dass es wahrscheinlich jeden einzelnen Toten auf dem Beall-Friedhof geweckt hat.«
    »Tut mir leid«, sagte sie mit bebender Stimme. Sie schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. »Ich habe ständig solche Albträume.«
    »Worum ging es denn?«, fragte Phil.
    »Nichts, nichts …«
    Doch Phil dachte nicht mal nach. Er hätte es besser getan.
    Denn kurz danach schwang die Tür zu seinem Apartment auf …
    »Phil, alles in Ordnung bei dir?«, erkundigte sich eine besorgte Stimme. »Ich hab jemanden schreien geh–«
    Susan stand in der offenen Tür.
    Oh Scheiße , war alles, was Phil denken konnte, als er sie wie vom Blitz getroffen und nur mit einem Handtuch um die Hüften anstarrte.
    Die nächsten zwei oder drei Sekunden kamen ihm wie zwei oder drei Jahre vor. Ausreichend Zeit für Phil, sich selbst ausgiebig zu verfluchen. Gottverdammt! Wie konnte ich nur so verdammt DUMM sein?! Wieso habe ich die gottverdammte Tür nicht abgeschlossen?! In der Zwischenzeit stand Susan einfach nur da. Auf ihrem Gesicht machten sich Sorge, Verwirrung und Ungläubigkeit gleichermaßen breit. Dann verhärtete sich ihr Ausdruck. Sie sah Phil an, dann Vicki, schließlich wieder Phil.
    Dann sagte sie nicht gerade leise »Fick dich!«, drehte sich um und rannte die Treppe hinauf.
    Phil lief ihr hinterher und wirkte bei dem Versuch, verkrampft das Handtuch in Position zu halten, ziemlich lächerlich. »Susan, warte!«, rief er.
    »Friss Scheiße!«, schrie sie zurück. Sie stampfte die Stufen vor ihm empor. »Friss einen Haufen Scheiße!«
    »Würdest du bitte war–«, begann Phil und knurrte dann: »Verdammt!«, als er mit den Zehen gegen die massive Holzstufe stieß.
    Er hörte, wie Susans Tür auf dem Absatz über ihm zuknallte.
    Das ganze Haus erbebte.
    Phil humpelte die restlichen Stufen hoch und fühlte sich wie ein mieser Lügner. Was konnte er schon sagen, ohne dass es wie ein dämliches Klischee aus einem miesen Liebesfilm klang? Er lauschte der imaginären Unterhaltung. Susan, lass es mich doch bitte erklären! Oder: Es ist nicht so, wie du denkst! Wenn er auch nur irgendetwas in der Art sagte, wäre das eine noch schlimmere Beleidigung für sie.
    Wie bringe ich mich nur immer in so einen Schlamassel?, nahm er ein spontanes Bad in Selbstmitleid.
    Eine Antwort blieb er sich schuldig.
    »Susan?«, fragte er und klopfte leise an die Tür. »Bitte mach auf und lass mich wenigstens mit dir reden.«
    »Verpiss dich!«
    »Okay, du bist wirklich sauer jetzt, das kann ich verstehen. Wie wär’s, wenn ich etwas später wiederkomme, wenn du dich beruhigt hast?«
    »Machs dir selbst!«
    »Morgen dann. Okay? Können wir morgen reden?«, bettelte er beinahe.
    »Wenn ich dich noch einmal sehe, du verlogener Hurensohn«, schrie sie von der

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