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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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deine Zeit über uns kommen .
    Und aus der stygischen Dunkelheit blickte seine Gottheit ihn an und lächelte.

SIEBENUNDZWANZIG
    »HI«, SAGTE PHIL.
    Die Tür des Reviers fiel krachend ins Schloss. Susan stampfte herein, ein Rucksack voller Schulbücher zerrte an ihrem Arm.
    »Soll ich dir tragen helfen?«
    »Nein.« Sie ließ den Ballast zu Boden donnern und machte sich für die Arbeit bereit.
    »Wie war dein Kurs heute Abend?«
    Susan sah ihn missbilligend an. Sie ging nicht auf den flüchtigen Smalltalk ein, aber Phil hatte auch nicht wirklich damit gerechnet.
    »Was machst du hier?«, fragte sie.
    »Habe mit dem Chief geredet.« Er scharrte mit den Füßen und blickte zu Boden. Er fühlte sich wie ein kleiner Schuljunge, der zum Direktor gerufen wurde. »Hinterher kam mir die Idee, noch einen Moment hierzubleiben und auf dich zu warten.«
    »Warum?«, schnappte Susan und warf einen Blick auf den Einsatzplan und die aktuellsten Fahndungsmeldungen aus dem County.
    »Nun, ich denke, wir sollten miteinander reden.«
    »Worüber?«
    Phil starrte wieder nach unten. Diese Schlacht kann ich gar nicht gewinnen. Himmel – Frauen verzeihen einem nie etwas. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Doch im selben Moment traf ihn ein klarer Gedanke. Verzeihen? Warte mal, Phil – jetzt sei kein Idiot. Wofür müsstest du um Verzeihung bitten? Du hast schließlich nichts FALSCH gemacht!
    Wider besseres Wissen ließ er seine angestaute Wut heraus: »Ich habe nichts Falsches getan!«, schrie er.
    Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sein Ausbruch wirkungslos an ihr abprallte.
    »Nur zu, schneide deine Grimassen«, schrie er weiter. »Zeig mir die kalte Schulter! Behandle mich wie Hundescheiße! Mach, was du willst, Süße, aber eins musst du mir verraten: Was habe ich falsch gemacht?«
    »Du hast gar nichts falsch gemacht«, erwiderte Susan ruhig und blätterte durch ihre Codeliste. »Dies ist ein freies Land. Du kannst tun und lassen, was du willst. Du hast mir gegenüber keine Verpflichtungen, nur weil wir miteinander ins Bett gegangen sind. Das bedeutet schließlich nicht, dass wir zusammen sind.«
    »Oh, entschuldige, falls sich das dumm anhört, aber ich dachte irgendwie schon, wir wären zusammen.«
    »Du dachtest, wir wären zusammen?« Sie sah ihn erstaunt an. »Nun, ich schätze, dann haben wir beide ausgesprochen unterschiedliche Vorstellungen diesbezüglich.«
    »Was soll das denn jetzt heißen?«
    Wieder der erstaunte Blick. Phil mochte es nicht, wenn sie ihn so ansah.
    »Gehört zu einer Beziehung nicht auch Monogamie?«, fragte sie.
    »Ich habe dich nicht betrogen!«
    »Oh, na klar. Ich höre einen Schrei aus deiner Wohnung, also komme ich runter, um nach dir zu sehen, und was krieg ich zu Gesicht? Den monogamen Phil, wie er sich nur mit einem Handtuch um die Hüften über eine Nutte beugt.«
    »Ich habe nicht mit ihr geschlafen!«, schrie Phil.
    »Oh, was habt ihr denn dann gemacht? Sag mir, Phil, was tun Männer mit Handtüchern um die Hüften denn sonst so mit Nutten? Schachspielen? Die Sunday Post lesen? Über die Unwägbarkeiten quasi-existenzieller Dynamiken philosophieren?«
    »Ich hatte keinen Sex mit ihr«, knurrte Phil beinahe.
    »Okay, gut. Du hattest keinen Sex mit ihr. Aber du kannst Sex haben, mit wem du willst, Phil. Darum geht’s nicht.«
    Phil fühlte sich wie ein Dampfkessel kurz vor dem Platzen. »Worum geht es dann?«, fragte er und zwang sich zur Ruhe.
    »Darum, dass du mich belogen hast.«
    Stille.
    »Wann habe ich dich belogen?«
    Wenn Blicke töten könnten, wäre Phil in diesem Moment mausetot gewesen. Ihre Augen bohrten sich regelrecht in ihn hinein. »Bevor du und ich auch nur irgendwas getan haben, hab ich dich gefragt, oder nicht? Ich habe dich gefragt, ob du noch was mit Vicki hast, und du hast Nein gesagt.«
    »Und das war die Wahrheit!«, schrie er.
    »Was hat sie dann in deiner Wohnung gemacht, während du mit nichts weiter als einem Handtuch vor ihr gestanden hast?«
    »Sie hatte Probleme«, sagte er. »Jemand hat sie zusammengeschlagen und sie brauchte einen Platz zum Schlafen.«
    »Und da dachtest du, dein Bett wäre genau das Richtige?«
    »Sie hat auf der Couch geschlafen! Ich hab sie nicht angerührt! Ich hab es dir gerade schon gesagt – ich hatte keinen Sex mit ihr!«
    Mehr Stille, doch es war keine nachdenkliche Art von Stille, sondern eine spöttische. »Du behauptest also«, vergewisserte sich Susan, »dass du nicht mit ihr geschlafen hast, seit du nach Crick City

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