CREEKERS - Thriller (German Edition)
Burger King, und ab und zu hat er mich auch duschen lassen.«
Qwik-Stop und Burger King , dachte Phil. All die Vitamine, die ein Heranwachsender braucht . »Stimmt es, dass du hier gar nicht weg willst?«
»Nun, ja, das is’ richtig.«
»Warum das? Was will ein Junge in deinem Alter im Knast?«
Wanst fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und starrte auf einen imaginären Punkt zwischen seinen Füßen. »Ich denke, wenn ich lang genug hier drin bleib, dann vergessen die mich.«
»Wer denn, Wanst? Die Creeker?«
»Ja.« Der Junge schluckte beim Klang des Wortes. »Die Creeker.«
Phil nahm auf einer Sitzbank gegenüber der Zelle Platz. Typisch. Drogeninduzierte Paranoia . Ein häufiges Symptom bei chronischen PCP-Junkies. »Wie war das mit deinem Kumpel, den sie umgebracht haben? Meinst du Scotty-Boy?«
Wanst sah vom Boden auf. »Woher wissen Sie das denn?«
»Ich weiß eine ganze Menge, Wanst«, antwortete Phil. »Ich weiß, dass du Lieferungen für ein neues Dust-Labor gefahren hast, das von einem Geldgeber aus Florida finanziert wird. Ich weiß, dass ihr Jungs versucht habt, dem Dealer vor Ort das Geschäft kaputtzumachen. Und ich weiß, dass du mit Eagle Peters, Paul Sullivan, Jake Rhodes und Blackjack zusammengearbeitet hast.«
»Scheiße, Mann. Wer hat mich verpetzt?«
»Mach dir deswegen keine Sorgen. Diese Typen? Die sind entweder tot oder verschwunden. Eure Konkurrenz hat sie alle aus dem Weg geräumt, und zwar verdammt effektiv. Du hättest Peters und Rhodes sehen sollen. Hat Sullivan dir jemals erklärt, warum er dich und Scotty-Boy das Zeug fahren ließ?«
»Nee. Warum denn?«
»Weil alle, die den Job vorher erledigt haben, spurlos verschwunden sind. Und ich weiß noch etwas, Wanst. Ich weiß, dass Natter und seine Creeker dahinterstecken. Er benutzt das Sallee’s als Umschlagplatz. Ich will, dass du mir sagst, wo sein Labor ist.«
Wanst sah plötzlich völlig perplex aus, vielleicht war es auch einfach nur Einfältigkeit. »Natter? Ich weiß überhaupt gar nichts von Natter. Paul hat mir nie genau gesagt, mit wem wir’s da zu tun hatten.«
Herrje, nicht schon wieder diese Leier! , dachte Phil. »Komm schon, Wanst, verarsch mich nicht. Hier drin ist es warm und sicher, aber ich glaube kaum, dass dir das Countygefängnis gefallen würde. Schon mal den Begriff ›Boyfotze‹ gehört? Oder ›Gefängnisschlampe‹?«
»Ich schwör’s, Mann! Ich weiß gar nichts drüber, dass Natter mit Flake dealt. Ich weiß nur, dass er die Creeker auf Scotty-Boy angesetzt hat.«
»Du hast gesehen, wie Natter deinen Kumpel umgebracht hat?«
»Er war da. Ich weiß, dass er’s war, weil ich hab ihn mit mein’ eigenen Augen gesehn. Zuerst war ich nich’ sicher, weil ich ja so ’ne Scheißangst hatte. Doch als ich da weg war und mich bei Chief Mullins hier gestellt hab, wurd’ mir klar, wer’s war. Dieser Cody Natter.«
Phil atmete tief durch, um die Erregung, die von ihm Besitz ergriffen hatte, in Zaum zu halten. Das war zu einfach. Vor fünf Minuten noch hatte ich keinen Fall mehr und jetzt habe ich einen Augenzeugen, der gesehen haben will, wie Cody Natter einen Mord in Verbindung mit einem Drogendelikt begangen hat. Schätze, ich bin heute doch mit dem richtigen Fuß zuerst aufgestanden.
»Aber das war nicht wegen dem Flake, dass uns die Creeker fertiggemacht haben«, fuhr Wanst in seiner Erzählung fort und stierte ihm aus der Dunkelheit seiner Zelle entgegen. »Das war wegen Scotty-Boy, verstehen Sie? Wir hatten so ’n Mädel als Anhalter mitgenommen – Scotty-Boy wollt sie durchnehm’, wir wollten so ’n bisschen Action. Aber das Mädchen war ’n Creeker. Scotty-Boy, also, der hat sie im Truck und will’s ihr gerad’ besorgen, da sind plötzlich Creeker überall, und die zieh’n ihn aus ’m Truck und schlitzen ihn mitten im Dreck auf. Das war wie so ’ne Opferung oder so was.«
Phil entgleisten die Gesichtszüge, als er Wanst durch das Gitter ansah. Wovon zur Hölle redet er da? »Wanst, willst du mir erzählen, die Creeker hätten Scotty-Boy als Teil eines Rituals umgebracht?«
»Ja«, antwortete der Junge, ohne zu zögern – und, so schien es, ohne den geringsten Zweifel. »Cody Natter, wissen Sie, der is’ das pure Böse.«
»Das pure Böse?«
»Genau, der böseste Mann, den ich je gesehen hab. Diese Creeker, die beten zu so ’nem Dämon und dem opfern sie Leute.«
Phil schüttelte den Kopf. »Woher weißt du das alles, Wanst?«
»Ich weiß das, weil Natter, wissen Sie,
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