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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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ganze Zeit einen Gefangenen hier drin hatten! Was zur Hölle soll das?«
    »Hey, wenn du nur für einen Moment deine Klappe halten würdest und mich verdammt noch mal ausreden lässt …«
    Zum wiederholten Mal konnte Phil nicht anders, als sich von seinem Boss hintergangen zu fühlen. Das war jetzt schon das dritte oder vierte Mal, dass Mullins ihm unter merkwürdigen Umständen wichtige Informationen vorenthielt. Mit zorngerötetem Gesicht warf er einen Blick in die Zelle. »Wer zur Hölle ist der Kerl überhaupt?«
    »Sein Name ist Wanst Clydes«, sagte Mullins. »Nur ein weiterer örtlicher Penner, der Drogen verkauft und Ärger macht. Kam eines Nachts hier rein, völlig wirr und aufgedreht, und faselte irgendwas davon, dass ihn eine Horde Creeker angefallen hätte.«
    »Creeker?«, fragte Phil, ebenso erstaunt wie wütend. »Der verdammte Kerl wird von Creekern angegriffen und Sie lassen mich nicht mit ihm reden?«
    »Er behauptete , er wär von Creekern angefallen worden«, korrigierte Mullins. »Ich glaub ihm kein verdammtes Wort – der Wichser hat halluziniert, konnte kaum laufen, so high war er.«
    »Nein, war ich nich’!«, rief der Typ in der Zelle. »Und es stimmt, das war’n Creeker, die uns da fertiggemacht haben. Und das war’n Creeker, die mein’ Kumpel gekillt ham!«
    »Halt’s Maul, Arschloch«, versetzte Mullins, »bevor ich dich direkt ins Countygefängnis trete. Was ich vermutlich längst hätte tun sollen.«
    »Was legen Sie ihm zur Last?«, fragte Phil.
    »Nichts. Ich lass ihn hier nur ’ne Weile runterkommen.«
    Phil verdrehte theatralisch die Augen. »Chief, Sie können den Kerl nicht einfach ohne Anklage oder Anmeldung beim Bezirksstaatsanwalt für einen Gerichtstermin einsperren.«
    »Natürlich kann ich das. Das hier ist ’ne persönliche Sache. Ich klag den Jungen nicht an, weil sein Daddy ’n Freund von mir ist. Ich dachte, ich lass ihn ’ne Weile hier schmoren, damit der fette Penner seine Lektion bekommt. Außerdem will er gar nicht hier raus – wenn du’s nicht glaubst, frag ihn selbst. Und ich hab’s mir verkniffen, es dir zu sagen, weil ich dachte, ich warte besser, bis er wieder klarer im Kopf ist, bevor ich dich auf ihn loslasse. Scheiße, eine Woche lang hat er nichts außer dem größten Haufen Blödsinn von sich gegeben, den du je gehört hast, und es ist nicht viel besser geworden.«
    Nichts davon klang schlüssig, doch es dämmerte Phil allmählich, dass nichts aus Mullins’ Mund jemals schlüssig klang. Es stimmte, bei chronischen PCP-Junkies dauerte es oft Tage oder gar Wochen, bis das Gift so weit aus ihrem Körper verschwunden war, dass sie wieder halbwegs klar im Kopf wurden. Es stimmte auch, dass sie häufig halluzinierten. Doch in diesem Moment spielte das keine große Rolle.
    »Du glaubst, ich verarsche dich, oder?«, fragte Mullins. Seine stählernen Augen bohrten sich in Phil förmlich hinein.
    »Ja«, sagte Phil, »ich denke, das tue ich.«
    »Warum sollte ich das machen?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht mehr, was ich noch glauben soll.«
    »Nun gut«, grummelte Mullins. »Der Wichser ist durchgeknallter als ’ne verfickte Beutelratte in ’nem Scheißhaus, aber du musst mir ja nicht glauben. Was weiß ich schon, ich bin ja nur seit 30 verdammten Jahren der beschissene Chief hier. Nur zu! Horch ihn aus! Danach kannst du mir alles über die wertvollen, verlässlichen Informationen erzählen, die du aus dem Kerl rausgekitzelt hast. Nur zu, nur zu, verschwende deine Zeit – mir soll’s egal sein.« Mit diesen Worten schnaufte Mullins nach draußen.
    Phil schaltete eine weitere Lampe an und starrte forschend in die Zelle, um ihren Bewohner genauer in Augenschein zu nehmen. Der Bursche hockte zusammengesunken auf seiner Pritsche, neben ihm ein Metallwaschbecken und ein primitives Klo. Jeans, Turnschuhe, ein sackartiges T-Shirt und ein Wanst, der Mullins Konkurrenz machte. Langes, strähniges Haar hing ihm auf die Schultern und offensichtlich war er kein Anhänger regelmäßiger Rasuren. Nur ein weiterer fetter, nichtsnutziger Redneck , vermutete Phil. Doch sein Spitzname, Wanst, ließ Phil aufhorchen – er war einer von Sullivans Leuten an der Front, einer der ›Ersatzmänner‹, wie er beim Gespräch im Knast erfahren hatte.
    »Also, Wanst, dann lass mal hören. Wie lange schmorst du schon hier drin?«
    »’n Monat, schätz ich. Is’ nich’ so schlecht. Chief Mullins, der bringt mir dreimal am Tag was zu essen, gutes Zeug vom Qwik-Stop oder von

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