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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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färbte sich knallrot. Er bot einen erschreckenden, nahezu unmenschlichen Anblick. Die Muskeln seiner Unterarme spannten sich, dunkelblaue, dicke Venen traten hervor. Sein massiger Brustkorb drohte das grellorange Gefängnishemd zu sprengen. »Das kannst du nich’ mit mir machen, du verschissener Cop! Wir hatten ’nen Deal!«
    »Was für einen Deal?«, fragte Phil und grinste verschlagen wie eine Katze.
    Ja, es machte wirklich Spaß, Leute wie Sullivan unter Druck zu setzen, doch es gab ein Problem. Solche Leute waren mental nicht besonders stabil. Phil fand das auf die harte Tour heraus, als Sullivan mitsamt Handschellen aufsprang, den Tisch umwarf und seinen wuchtigen Körper in Phils Brust rammte.
    »Hey Junge!« Phil kippte rückwärts aus seinem Stuhl. Sullivan thronte über ihm, zerfetzte seine Handschellen, als wären sie lästiges Spielzeug, und ging Phil an die Kehle. Ärgere keine wütenden Hunde , erinnerte er sich an die Warnung seiner Tante, denn damit machst sie nur noch wütender und dann fallen sie über dich her. Nun, dieser wütende Hund war definitiv über ihn hergefallen. Phil zappelte unter dem Gewicht von Sullivans Muskeln. »Wärter!«, schrie er, doch da hatte Sullivan ihn bereits am Hals gepackt und alles, was er zustande brachte, war ein lautes Krächzen.
    »So, du verarschst die Leute also gern, was, Kleiner?«, erkundigte sich Sullivan und quetschte Phils Hals wie einen Schwamm. »Na, wie gefällt dir das?!«
    Durch einen verschwommenen Nebel sah Phil, dass das Gesicht seines Gegners einer Teufelsmaske glich, wie sie ein Kind zu Halloween tragen mochte. In der Nacht der Festnahme hatte sich die Situation noch gänzlich anders dargestellt; Sullivan schlief damals noch halb, wodurch das Überraschungsmoment auf Phils Seite gewesen war – ganz zu schweigen vom Beistelltisch –, doch jetzt war Sullivan so rasend wütend, dass Phil nicht einmal eine Hand dazwischen bekam.
    Klatsch! Klatsch! , hörte er, gerade als er glaubte, sein Genick würde jeden Augenblick brechen.
    Das Gewicht fiel von ihm ab. Phil sah aus zusammengekniffenen Augen, wie zwei Gefängnisaufseher Sullivan von ihm wegzerrten. Ein dritter Aufseher hängte seelenruhig seinen Schlagstock wieder in die Gürtelschlaufe. »Sind Sie in Ordnung?«
    »Ja, ja«, antwortete Phil und kam wacklig wieder auf die Beine. Unterdessen drückten die anderen beiden Wachen Sullivan mit dem Gesicht gegen die Wand und legten ihm neue Handschellen an. »Legen Sie den Typen in Ketten«, sagte Phil. »Lassen Sie ihn ja nicht raus.«
    »Dieser Penner hat nichts als Ärger gemacht, seit sie seinen Arsch hier eingebuchtet haben«, bemerkte der Wärter. »Hey, Sie bluten ein wenig. Soll sich das mal jemand auf der Krankenstation ansehen?«
    »Nein«, entgegnete Phil und tupfte mit seinem Taschentuch an einem kleinen Riss in der Oberlippe. »Tut mir leid, dass ich Ihnen Ärger gemacht habe. Wie hätte ich denn ahnen können, dass der Kerl durchdreht?«
    »Passiert ständig.«
    Phil ging zu Sullivan hinüber, der nun mit nach hinten gebogenen Armen vor den beiden Wärtern stand. »Denk drüber nach, Paulie. Du hast sonst niemanden zum Spielen.«
    »Nur zu, verpassen Sie ihm eine«, sagte einer der Beamten. »Das Komische an uns Gefängnisaufsehern ist, wir sind alle extrem kurzsichtig.«
    »Nein, ich denke, für heute habe ich ihm genug zugesetzt. Sie können Mr. Sullivan zurück auf sein Zimmer bringen.«
    »Ihr verdammten Cops seid wirklich alle gleich«, knurrte Sullivan, als die Wärter an ihm zerrten. »Eines Tages schlag ich dir den Schädel ein.«
    »Paul, wenn du hier rauskommst, bist du so alt, dass du nicht mal mehr ein Ei aus eigener Kraft zerschlagen kannst. Ich lass dich noch ein paar Tage im allgemeinen Vollzug. Ich komm vielleicht später noch mal vorbei und schau, ob du Lust hast, noch ein wenig mit mir zu plaudern.«
    »Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?«, fragte Mullins und glotzte ihn hinter seinem Schreibtisch an. »Letzte Nacht gerätst du in ’ne Schießerei und legst sechs Creeker um und heute lässt du dir von ’nem Gefangenen in den Arsch treten.«
    »Nicht treten«, korrigierte Phil. »Er hat mich richtig vermöbelt. Der Typ ist völlig durchgedreht. Ich hab mit ihm gespielt, sicher, und war nicht ganz ehrlich in ein paar Dingen, doch er ist plötzlich zum Schizo geworden. Drei Wärter mussten ihn von mir wegschaffen.«
    »Und der Wichser hat dir nicht verraten, wo Natters Labor ist?«
    »Nein. Alles andere, nur das nicht.

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