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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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der kam hier rein und hat mir das erzählt.«
    »Moment mal, Moment, Wanst«, bremste Phil. »Du willst mir sagen, dass Cody Natter eines Nachts in dieses Gefängnis gekommen ist und dir dieses Zeug von Opfern und Dämonen erzählt hat?«
    »Nun, ja, es war nich’ so, dass der hier für-si-kalisch da war.« Wanst legte sich einen Finger an die Schläfe. »Er war in mein’ Kopf, versteh’n Sie? Fast jede Nacht. Manchmal, wenn ich schlafe, und manchmal auch, wenn nich’. Und er flüstert mit mir und zeigt mir Sachen in mein’ Kopf. Er zeigt mir diesen Dämon und er zeigt mir die Hölle. Sagt, er hat da ’n besondern Ort für mich, wenn er mich kriegt.«
    Um Gottes willen , dachte Phil angewidert. Mein Augenzeuge löst sich gerade in Luft auf. Ich seh ihn direkt vor mir im Zeugenstand, die Hand auf der Bibel, und dann erzählt er dem Richter, wie Cody Natter nachts in seinem Kopf auftaucht und ihm seine Dämonensammlung zeigt. Niedergeschlagen legte Phil die Hände vors Gesicht und rieb sich die Augen. »Weißt du, Wanst, diese Scheiße, die du nimmst, macht einem wirklich den Verstand kaputt.«
    »Was für ’n Scheiß mein’ Sie?«
    »Dust, Wanst. Flake. PCP. Das ist verdammtes Pferdebetäubungsmittel gepanscht mit Farbverdünner und industriellen Lösungsmitteln. Es verursacht irreparable Schäden an den Hirnrezeptoren.«
    »Nee, aber da liegen Sie falsch. Ich hab im Leben kein Flake geraucht, außer vielleicht ein-oder zweimal, und das is’ Jahre her. Hat mir nich’ gefallen, also hab ich’s nich’ mehr genomm’.«
    Aber sicher, und der Papst kackt in den Wald .
    »Ich sag ja nich’, dass wir’s nich’ gefahren haben. Was ich und Scotty-Boy gemacht haben … wir haben immer nachts hinter Bars gewartet und Typen wegen der Scheine überfallen. Scotty-Boy, der hatte so ’n Schlagring, damit hat er die stärksten Typen umgehauen. Das haben wir immer so gemacht, wenn’s was zu holen gab, aber wissen Sie, wir haben schneller Kohle gemacht, wenn wir für Eagle und Sullivan Lieferungen fuhren. Die Leute kaufen den Scheiß wie blöd in jeder Stadt von hier bis Lockwood. Da kann man mächtig absahnen. Klar, ich weiß, die Sachen, die wir gemacht haben, aufreißen oder für Sullivan arbeiten, waren nich’ gut. Und ich weiß auch, dass mich Natter darum holen will. Er will mich in die Hölle schicken, damit ich für meine Sünden bezahl’. Seh’n Sie, sein Plan is’, mich zu schnappen, wenn ich hier rauskomm’, dann bringt er mich zum Dämon.«
    Phil ächzte. Warum passiert so eine Scheiße immer mir? Warum erwisch ich immer die Durchgeknallten? Bisher passte nichts zusammen. Jedes Mal, wenn er sich der Aufklärung des Falls näherte, entpuppten sich seine Spuren als Luftnummern. Es war beinahe so, als habe dieser Fall ihn mit einem Fluch belegt.
    »Das is’ Teil von ihrer Religion«, sagte Wanst.
    Phils Gedanken stockten einen Moment. Religion . Was hatte Sullivan ihm noch im Countygefängnis erzählt?
    Etwas über die Religion der Creeker …
    Doch das war lächerlich. Er musste Mullins beipflichten: Wanst litt offenbar unter einer durch PCP-Missbrauch hervorgerufenen Psychose. Verrückter als ein Opossum in einem Scheißhaus, kein Witz, Chief. Nichts von dem, was der Kerl sagte, konnte man als verlässlich bezeichnen. Er taugte nichts als Zeuge und würde es niemals tun.
    »Danke für deine Zeit, Wanst«, sagte Phil und stand auf. »Sicher, dass ich dich nicht hier rauslassen soll?«
    Wanst zuckte in einem plötzlichen Anfall von Panik zusammen. Sein Bauch wabbelte. »Nein, Mann, bitte! Ich bin sonst nirgendwo sicher. Bitte zwingen Sie mich nich’ zu gehen!«
    »Alles klar, Wanst. Wenn du noch ein paar Tage hierbleiben und einen klaren Kopf bekommen willst, hab ich kein Problem damit.«
    »An mein’ Kopf is’ alles in Ordnung. Ich weiß, es klingt verrückt, aber es is’ alles wahr.«
    »Sicher, Wanst. Bis dann.«
    »Und Sie passen besser auf, Mann. Legen Sie sich nich’ mit Natter und sein’ Creekern an, oder die machen das Gleiche mit Ihn’ wie mit Scotty-Boy. Die wer’n Sie diesem Dämon dort opfern.«
    »Ich weiß deine Sorge zu schätzen, Wanst, und du kannst dir sicher sein, dass ich’s im Hinterkopf behalten werde.« Herrgott, genau was ich gebraucht habe, noch so ein Irrer , dachte Phil. Gibt es nicht schon genügend Verrückte auf der Welt?
    Phil ging zum Ausgang, doch kurz bevor er den Flur erreichte, erklang hinter ihm ein vertrautes Wort:
    »Fres-hauter.«
    Er hielt inne und stand

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