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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Männerstimmen.
    »Ona-prei-se!«
    »Ona-fer-Blut!«
    »Fres-hauter-fer-den!«
    »Ona!«
    Wanst hätte schwören können, dass da noch eine andere Stimme war, aber die schien er nur in seinem Kopf zu hören, weißte, und nicht mit den Ohren, und was er hörte, war dies:
    Erlöser, Heiler, segne uns …
    Ah-no ah-no!
    Dir bringen wir dar diese Gabe des Fleisches …
    Ona!
    Wanst fühlte sich wie ein Teil des Baumes, um den er herumspähte. Er konnte sich nicht rühren. Diese Schatten machten Scotty-Boy wirklich fertig, auf eine Art und Weise, die sogar Wanst den Magen umdrehte. »Wanst, um Himmels willen, hilf miiir!«, schrie Scott, zerschlagen und skalpiert, aber noch am Leben. Einer der Schatten besorgte es Scotty-Boy heftig von hinten, während der mit dem Messer Scott die Ohren abschnitt, die Haut von den Fingern abzog und ihm die Zehen wie Karotten für einen Eintopf abhackte. Wanst zitterte wie festgewachsen hinter seinem Baum, unfähig sich zu rühren. Doch er wusste, wenn er es nicht bald tat, würden diese Typen mit ihm sicher das Gleiche anstellen.
    Mussabhauenmusshiersofortweg!
    Nachdem der eine damit fertig war, Scott in den Arsch zu ficken, schob er ihm den Montierhebel ins gleiche Loch und bewegte ihn heftig hin und her. Der andere Kerl schlitzte Scott die Kehle so tief mit dem Jagdmesser auf, dass Wanst die Klinge über den Knochen schleifen hörte. Und das war es dann für Scott »Scotty-Boy« Tuckton. Jawoll, Meister.
    Heute Nacht hatte er sich definitiv mit den falschen Leuten angelegt.
    Als Nächstes schleppten die Schatten Scotty-Boys Überreste zu ihrem schrottreifen Pick-up und warfen sie auf die Ladefläche wie einen Futtersack. Dann –
    Ein weiterer Typ trat aus der Dunkelheit.
    Fuck , dachte Wanst.
    Dieser Kerl war größer als die anderen und Wanst schätzte, dass er irgendwo in der Dunkelheit gestanden hatte, während seine Kumpels Scotty-Boy vermöbelten. Er stand einen Moment lang nur da und schien in der Luft zu wittern, dann drehte er sich im Mondlicht und …
    Scheiße! , dachte Wanst.
    … sah Wanst direkt an, wie er da hinter dem Baum hockte.
    Wansts Augen traten hervor, als würden sie ihm gleich aus dem Kopf fallen, als dieser Killertyp ihn anstarrte, und er dachte, er würde einfach tot umfallen. Doch stattdessen pisste und schiss er sich gleichzeitig in die Hose. Er sah das Gesicht des anderen nur für eine Sekunde, doch eine Sekunde war mehr als genug. Ein Gesicht, noch übler zerquetscht als bei dem Mädchen, mit einem Ohr doppelt so groß wie das andere. Dazu ein Grinsen aus völlig schiefen Zähnen. Er deutete mit einem langen, verkrümmten Finger auf Wanst und starrte ihn aus Augen an, die denen des Mädchens zum Verwechseln ähnlich sahen.
    Blutrote Augen …
    Lauf, Bürschchen , hörte Wanst eine Stimme in seinem Kopf. Wir holen dich beim nächsten Mal …
    Wanst rannte und hielt erst an, als die Sonne fünf Stunden später über den Hügeln aufging.

FÜNF
    PHIL BREMSTE KURZ AB, als er am Krazee Sallee’s vorbeikam, vor dem ein riesiges blinkendes Schild für die angebotenen Dienste warb. Der Laden ist voll und dabei ist es gerade mal 19:30 Uhr , bemerkte er. Das Sallee’s war nicht nur der einzige Stripclub der Stadt, es war überhaupt die einzige Bar. Phil war kurz nach seinem 18. Geburtstag ein-oder zweimal dort gewesen – in den guten alten Zeiten, bevor man erst mit 21 trinken durfte. Alles, woran er sich erinnern konnte, waren ein paar unterwürfig aussehende Frauen mit schlechten Tätowierungen und schlaffen Brüsten, die auf einer von Stroboskoplampen erleuchteten Bühne herumstolperten. Grunzende Schweine in einem Schlammloch hätten ihn mehr erregt.
    Doch als er jetzt vorbeifuhr, beschloss er, dass er dem Laden in nächster Zeit mehr Aufmerksamkeit widmen würde. Laster, das hatte er bei der Metro gelernt, kamen oft an einem Ort zusammen. Alkohol brachte schmierige Bars hervor, Bars führten zu Strippern, Stripper zogen Prostituierte nach sich, Prostituierte früher oder später auch Drogen. Das Sallee’s wäre der nahe liegendste Ort für Natter, um dort seinen Stoff unter die Leute zu bringen. Phil konnte sich kaum vorstellen, dass die Junkies sich ihre Ration Angel Dust fürs Wochenende bei Boutons Farmbedarf oder Chuck’s Diner abholten.
    Er parkte auf dem kleinen Schotterplatz hinter der Polizeistation. Erster Tag im neuen Job , ermahnte er sich. Sei auf Zack . Er rückte seinen Pistolengurt und den Sam-Browne-Gürtel zurecht – Mullins hatte in

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