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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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den Laden an. Sie zahlen mir doch den Sprit für mein eigenes Auto, oder?«
    »Ja, ja, geht klar«, nörgelte Mullins. »Geh schon und mach dein Ding. Erstatte mir morgen früh Bericht. Oh, und eine Sache solltest du noch wissen. Das Krazee Sallee’s gehört Natter jetzt.«
    Wie zum Teufel …? »Wie kann sich ein Creeker einen Stripclub leisten? Die meisten von denen haben doch gar kein festes Einkommen.«
    »Kein legales Einkommen«, korrigierte Mullins. »Ich hab den Kerl von der Steuerbehörde überprüfen lassen: Seine Unterlagen sind absolut sauber. Irgendwie hat er sein Drogengeld gewaschen und damit das Sallee’s gekauft.«
    Phil nickte. Ergibt Sinn , erkannte er. Es gab alle möglichen finanziellen Schlupflöcher, die anscheinend speziell für Kriminelle geschaffen worden waren. Das war nichts Neues.
    »Also gut.« Phil stand auf und wollte gehen, doch Mullins hatte noch einen Hinweis für ihn parat, nachdem er ein weiteres Mal den Tabak in seinen Becher gerotzt hatte: »Und was immer du tust …«
    »Ich weiß, sei vorsichtig.«
    »Gut, das auch, aber vergiss meine Kaffeefilter nicht.«
    Das gefällt mir , dachte Phil. Ein Chief, der noch Prioritäten setzt . Er ging zum vorderen Teil der Station, um sich bei der Dame in der Leitstelle zu melden, die Mullins erwähnt hatte. Womöglich eine alte Jungfer auf Sozialhilfe , spekulierte er. Sieht aus wie Old Lady Crane an einem schlechten Tag.
    »Hier drinnen«, hörte er ein Rufen.
    Phil betrat einen winzigen Raum jenseits der Vordertür. Lieber Junge, da lag ich wohl falsch , stellte er erfreut fest. Hinter einem großen Funkscanner und einer Motorola-Sendestation saß eine hübsche blonde Frau, die in den späten 20ern zu sein schien. Sie trug normale Jeans und eine schlichte, pinke Bluse. Auf ihrem Schoß lag ein aufgeschlagenes Sachbuch.
    Phil streckte seine Hand zum Gruß aus. »Ich bin Phil Straker, der neue Cop.«
    »Nun, ich war mir verdammt sicher, dass Sie nicht der neue Komiker vom Dienst sind, so wie Sie angezogen sind«, erwiderte sie und ignorierte seine Hand. »Mein Name ist …«
    »Susan, Leitstelle«, unterbrach Phil. »Der Chief sagte, ich solle mich bei Ihnen melden.«
    Sie schien verärgert zu sein, doch Phil konnte nicht erkennen, worüber. Ich schätze, ich sollte vielleicht mal das Deo wechseln.
    »Wir benutzen die Code-Liste des County, also machen Sie sich mit den Codes vertraut, und zwar schnell«, sagte Susan. »Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann ist es ein Frischling, der seine Funkcodes nicht beherrscht.«
    Phil runzelte die Stirn. »Wissen Sie, wofür eine 72 laut County-Register steht?«
    Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Eine 72? Nein.«
    »Das ist eine Beschwerde über jugendliches Fehlverhalten. Können Sie auf Ihrer Liste nachlesen, die Sie da an die Wand gepinnt haben. Und falls Sie ein Problem mit mir haben, von mir aus. Aber gehen Sie mir nicht wegen nichts auf die Nerven, alles klar? Zu ihrer Information: Ich bin kein Frischling. Ich war zehn Jahre lang Cop bei der Metro Police.«
    »Ja, ich weiß«, schnappte sie und wandte sich wieder ihrem Buch zu.
    Phil verließ die Station, gleichermaßen fassungslos und verwirrt. Er benahm sich normalerweise nicht so, doch er sah nicht ein, warum er sich das von einer Frau gefallen lassen sollte, die er eben erst kennengelernt hatte.
    Es war nicht mal ihre Unhöflichkeit, die ihn störte, sondern vielmehr der Ausdruck in ihren Augen …
    Es waren womöglich die schönsten blauen Augen, die er je gesehen hatte, doch in jenem kurzen Moment, bevor er die Station verließ, spürte er ohne jeden Zweifel, dass diese Augen vor schierer Verachtung brannten.

SECHS
    SO EIN WERTVOLLES KLEINES DING, dachte Natter und betrachtete das neue Mädchen abschätzend mit seinen ungleichen Augen.
    »Wie alt ist sie?«, fragte er.
    »Etwa 16, denk ich.«
    So eine hübsche kleine Botin …
    »Glaubst, sie ist bereit, Cody?«
    Doch was bedeutete bereit schon? Was bedeutete es wirklich , wenn man es von allen Seiten betrachtete? Hab Vertrauen , sagte er sich. Er war letzten Endes ein Mann des Glaubens. Diese kleinen Menschen, seine Sippe, dienten alle auf ihre Weise. Sie verstanden nicht, wie, doch war das wirklich wichtig? Sie alle trugen ihren Teil zur Vorsehung bei …
    Sie war gewaschen worden. Ihr gerades, schwarzes Haar hing lang und glänzend wie bei einer nassen Amsel herab. Ihr fehlte ein Ohr, was aber nicht besonders stark auffiel, und ihre Augen waren nahezu gleich groß. Sie sah fast

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