Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
Leitstelle, verzog geringschätzig das Gesicht. »Ihre Schicht endet erst um acht Uhr morgens«, sagte sie. »Warum sind Sie schon in Zivil?«
    »Ich werde für eine Weile das Sallee’s observieren«, antwortete Phil.
    »Ach, ja? Sagt wer?«
    »Chief Mullins. Wissen Sie, für eine Leitzentrale sind Sie ziemlich schlecht informiert.«
    Ihre Miene wurde strenger. »Nun, wie soll ich etwas wissen, wenn Sie mich noch nicht informiert haben?«
    »Ich informiere Sie jetzt«, gab Phil zurück.
    Susan zögerte und legte ihr Buch zur Seite. Es trug den Titel Forensik 1994 . »Der Chief hat mir nichts davon gesagt, dass Sie heute Nacht verdeckt bei Sallee’s ermitteln.«
    Phil seufzte. Organisation, lieber Himmel. »Susan, eigentlich hab ich mir das ausgedacht. Ich werde ein paar Bier trinken und mir im Dienst Stripper angucken.«
    »Das würde mich nicht überraschen. Das Sallee’s ist vermutlich ganz nach Ihrem Geschmack.« Sie zögerte wieder und tippte mit dem Finger gegen die Funkanlage. »Ich weiß nicht. Ich werde mich besser beim Chief rückversichern.«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an«, lud Phil sie ein. »Ich bin ganz sicher, er wird sich gerne um ein Uhr nachts von der Leitstelle wecken lassen, weil die es nicht schafft, selbstständig nach aktuellen Einsatzänderungen zu fragen.«
    »Arschloch!«, funkelte sie ihn an und bedachte ihn durch ihre blonden Locken mit einem wütenden Blick.
    »Das ist mein zweiter Vorname. Okay, machen Sie, was Sie wollen. Rufen Sie den Chief an, den Bürgermeister und den Stadtrat. Sie können auch Micky Maus oder Steven Spielberg informieren. Was mich angeht, ich bin in Bereitschaft bei Sallee’s.«
    »Vergessen Sie Ihr Funkgerät nicht.«
    Phil hielt das tragbare Motorola hoch. »Wonach sieht das aus, nach einem Klodeckel? Tragen Sie mich als Stand-by ein«, schnappte er und verließ die Station.
    Gott, geht die mir auf die Nerven! Phil stieg in seinen Malibu, aktualisierte sein Einsatzlogbuch und kurvte vom Parkplatz. Warum hasst sie mich? Die Frage nagte an ihm. Sicher, er war neu hier, und bei der Polizei brauchten alle ihre Zeit, um sich an neue Gesichter zu gewöhnen, aber Susan … Jesus, sie führt sich auf, als hätte ich auf ihren Hund gepisst. Muss wohl chronisches PMS sein.
    Oder …
    Vielleicht liegt es an mir , überlegte er. Vielleicht ist es mein Karma oder so etwas. Phil sah keinen Grund, warum Susan ihm mit solcher Feindseligkeit entgegentrat, doch er musste einräumen, dass Frauen selten mit ihm warm wurden und er noch nie verstanden hatte, woran das genau lag. Während seiner Zeit bei der Metro hatte er ein paar Beziehungen gehabt.
    Ja, und die sind alle in die Brüche gegangen. Immer schien es meine Schuld zu sein . Aber vielleicht war es ja wirklich seine Schuld. Die längste seiner Beziehungen hatte etwa acht Monate gehalten und am Ende hatten sie sich schlimmer gestritten als diese Idioten in einer Nachmittags-Talkshow. Sei ehrlich, Phil , wies er sich zurecht. Es war leicht, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, wenn man um kurz nach ein Uhr nachts allein durch die Gegend fuhr. Selbsterkenntnis, Alter. Du hast etwas an dir, das Frauen abstößt. Vielleicht liegt sie richtig. Vielleicht bist du wirklich ein Arschloch.
    Als er diesen Gedanken so nachhing, entschied er spontan, dass Selbstreflexion vielleicht doch nicht die beste Idee war. Warum sollte ich es mir noch unter die Nase reiben, wenn es nicht unbedingt sein muss? , sagte er sich. Kümmere dich ums Sallee’s, um Natter, den Drogenring – darum bist du hier. Nicht, um zu grübeln, warum Frauen dich behandeln, als wärst du der Würger von Boston.
    Eine Kurve später sah er die große Leuchtreklame aufblinken: KRAZEE SALLEE’S. Der Schotter knirschte unter den Reifen des Dienstwagens, als er auf den Parkplatz einbog und nach einem guten Beobachtungsposten Ausschau hielt. Der verbeulte Malibu würde mit Sicherheit nicht weiter auffallen, ein Typ mit einem tragbaren Polizeifunkgerät, der direkt vor der Tür parkte, dagegen schon. Er lenkte den Chevy in eine Lücke am hinteren Ende des Geländes. Von dort aus hatte er einen guten Blick auf das Gebäude und den gesamten Parkplatz.
    Nummernschilder , ermahnte er sich. In den ersten paar Nächten wollte er sich darauf beschränken, Listen der Fahrzeuge zu erstellen, die nach Ladenschluss noch auf dem Platz standen. Aussehen, Kennzeichen, eine Kurzbeschreibung der Fahrzeughalter, die er dann am Ende der Woche abgleichen würde, um die Stammkunden

Weitere Kostenlose Bücher