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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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tragen ließ, sodass er wie ein Weißkopfseeadler aussah. Und Eagle sagte: »Sie verprügeln die Frauen auch, manchmal bringen sie sie sogar um.«
    Neugier ergriff Besitz von seiner Fantasie. So wie damals, als er sich den Arm gebrochen hatte und es so schlimm juckte unter dem Gipsverband, dass er eine der Stricknadeln seiner Tante daruntergeschoben hatte, um sich zu kratzen. Als Doc Smith den Gips abnahm, weinte er, denn der Doktor verwendete eine kleine Säge dafür, die schlimmer kreischte als Dr. Veribs Zahnbohrer.
    Als der Gips abkam, war sein Arm von weißen Schuppen bedeckt und die Haare schwärzer als die Augenbrauen von Lisa Cottergrim. Sie war eine Orientalin, die von ihren Eltern adoptiert worden war, und ihre hübschen Brauen waren schwärzer als Krähenfedern. Vielleicht war sie Chinesin und deswegen ging jetzt diese Chinesische Grippe um, von der seine Lehrerin gesprochen hatte. Wie dem auch sei, Doc Smith hatte ihm erklärt, dass seine Haare nur deswegen so schwarz geworden waren, weil der Gips sie sechs Wochen lang von der Sonne abgeschirmt hatte. Doch jetzt juckte etwas in seinem Kopf, genau wie seine Haut damals unter dem Gips gejuckt hatte.
    »Was für … böse Sachen?«, fragte er noch einmal.
    Eagle richtete seinen nächsten Schuss auf eine seiner G.I.-Joe-Figuren, die kaputtgegangen war. Ein Gummiband im Inneren war gerissen und der Kopf abgefallen. »So richtig böse Sachen.« Sein Auge öffnete sich hinter dem Stein in der Schlinge. »Bei dieser Frau? Nachdem der Mann ganz viel Babysaft in ihr Pipiloch gespritzt hat, hat er auch welchen in ihren Hintern gespritzt –«
    »Hat er nicht!«, rief der kleine Junge angewidert.
    »Hat er doch. Ich hab gehört, wie mein Vater und Onkel Frank drüber geredet haben, als sie dachten, dass ich schon schlafe. Sie haben Gnadenlose Stadt geguckt und über die Frau geredet, die verwaltigt wurde. Und der Verwaltiger hat der Frau auch Babysaft in den Hintern gespritzt und dann …«
    »Was?«, schrie der Junge beinahe.
    »Dann hat er sie an einen Baum gefesselt und sie mit ’nem Schraubenschlüssel auf den Kopf geschlagen und ihr den Schraubenschlüssel dann ins Pipiloch gesteckt. Und hinterher …« Eagle machte eine Pause, wie immer, wenn er sich etwas ausdachte. »… da hat er sie wieder auf den Kopf geschlagen und sie getötet.«
    »Aber warum?«
    »Warum?« Eagle lachte ihn aus. »Weil Verwaltiger das nun mal so machen, Dummkopf.«
    Der kleine Junge wunderte sich darüber. Es ergab keinen Sinn. »Aber warum sollte ein Mann das mit einer Frau machen wollen?«
    »Echt keine Ahnung«, sagte Eagle. »Aber Onkel Frank sagt, es gibt viele Leute auf der Welt, die krank im Kopf sind. Darum vielleicht. Außerdem untersucht der alte Chief Mullins die Verwaltigung und der hat der Zeitung gesagt, dass es ein Creeker getan hat.«
    Creeker , dachte der kleine Junge. Er überließ Eagle auch den nächsten Schuss, denn er war zu sehr mit Nachdenken beschäftigt. Creeker …
    Das Wort lag ihm heiß und eklig im Magen, schlimmer als die gefüllten Paprikaschoten seiner Tante, schlimmer als das Corned Beef mit Kohl und der klumpigen Tomatensoße, das er noch mehr hasste. Er hatte schon von den Creekern gehört, wusste aber nur sehr wenig über sie. Niemand sprach viel über das Thema, als wäre es ein dunkles Geheimnis, so wie auch niemand viel über Mrs. Nixerman sprach, die krank im Kopf wurde und nachts splitternackt mit ihren großen wackelnden Brüsten durch die Gegend lief. Sie kam in ein spezielles Krankenhaus in Crownsville, wo nur Leute hin mussten, die krank im Kopf waren. Doch obwohl er ein bisschen was über die Creeker gehört hatte, fragte er Eagle trotzdem aus, weil er hoffte, sein Freund könnte vielleicht mehr wissen. Das war es, was den Jungen faszinierte, genauso wie die »Verwaltigung« und die »Dinge« im Wald und all das.
    Er wollte es wissen .
    »Was ist denn ein Creeker?«, fragte er.
    »Ach, du bist ja dümmer als Larry und Shemp zusammen!«, prustete Eagle. »Ein Creeker ist jemand, der aus dem Babysaft von seinem Vater oder seinem Bruder geboren wurde. Und wegen irgendwas – weiß nicht genau, was – kommt das Baby ganz falsch raus. Zum Beispiel wenn ein Vater seinen Piephahn in seine Tochter steckt und ihr Babysaft in ihr Pipiloch spritzt. Und das Gleiche passiert, wenn eine Mutter ihren Sohn Babysaft in sie spritzen lässt. Onkel Frank sagt, das kommt daher, dass man so was nicht tun darf, Gott dann böse wird und die Babys falsch

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