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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Ganze hatte ihn auf dem falschen Fuß erwischt. »Gut, in diesem Fall nehme ich Ihre Entschuldigung und die Einladung an. Kann ich mich noch umziehen oder soll ich so gehen?«
    »Sie können so rausgehen, wenn Sie wollen«, sagte sie lächelnd. »Aber wenn dieses Handtuch runterfällt, müssen Sie sich selbst wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaften.«
    »Oder ungesetzlicher öffentlicher Zurschaustellung von Rasierschaum«, antwortete er und fand allmählich seine Schlagfertigkeit wieder. »Kommen Sie rein, ich brauch nur eine Minute. Das Zimmermädchen hat heute frei, verzeihen Sie also den aktuellen Zustand meiner Behausung.«
    Susan Ryder trat ein und wandte sich sofort dem Bücherregal in seiner Besenkammer von Wohnung zu. Hauptsächlich Fachtexte über Rechtswissenschaften und Kriminologie aus der Zeit seines Masterstudiums. »Meine Thomas von Aquins und Jungs sind noch im Karton«, sagte er, »aber ich habe alles von Jack Ketchum, was je veröffentlicht wurde.« Er schnappte sich ein paar Klamotten und schlüpfte ins Bad. Er rasierte sich hektisch und bemerkte seine Nervosität, als er sich um ein Haar Raumspray unter die Achseln gesprüht hätte. Warum sollte ich nervös sein? , witzelte er. Ich habe ständig hübsche Blondinen zu Besuch.
    Sie war definitiv attraktiv. Vielleicht hatte er das bei ihrer ersten Begegnung angesichts der Umstände nicht wirklich zur Kenntnis nehmen wollen. Er ließ die Badezimmertür einen Spaltbreit offen stehen. Im Spiegel konnte er sehen, wie sie sich über sein Bücherregal aus Sperrholz beugte, schlicht gekleidet in Jeans, Turnschuhen und einer gebleichten, lindgrünen Bluse. Ja, sie ist wirklich hübsch , erkannte er, während er sich mit einer Hand die Zähne putzte und mit der anderen seine Jeans überstreifte. Unbehandeltes, weißblondes Haar leuchtete auf ihren Schultern. Netter Hintern auch, du Machoschwein , kommentierte er die Art, wie ihre Haltung ihr wohlgeformtes Gesäß zur Geltung brachte. Doch er wusste, was es wirklich war – nicht ihr gutes Aussehen, sondern die ganze Sache mit der Entschuldigung. Entschuldigungen schienen absolut nicht ihr Ding zu sein, doch –
    Er kannte sie nicht wirklich, oder? Wie konnte er also ein solches Urteil über sie fällen, wo er sie heute Morgen noch wegen ihrer Voreingenommenheit angefahren hatte? Wer vorverurteilt hier wen? , musste er sich ehrlich fragen, den Mund voller Zahnpasta.
    »Oh«, rief sie vom Schlafzimmer herüber, »wussten Sie, dass Sie im Schlaf reden?«
    Phil spuckte Zahnpasta ins Waschbecken. »Was?«
    »Sie reden im Schlaf«, wiederholte sie, immer noch über sein Bücherregal gebeugt. »Sie sind eine regelrechte Quasselstrippe.«
    Phil starrte in den Spiegel. Zahnpasta war auf seinen Lippen verschmiert wie die weiße Schminke eines betrunkenen Clowns. Er wusste natürlich, dass er gelegentlich im Schlaf sprach – die Frauen in seinem Leben hatten es stets kommentiert – doch wie zum Teufel konnte Susan das wissen?
    »Sie haben entweder übersinnliche Kräfte oder aber eine Wanze in meinem Zimmer versteckt.«
    »Weder noch.« Im Spiegel beobachtete er, wie sie den Stapel von Mitgliedsmagazinen der Law Enforcement Alliance of America in einer Kiste durchblätterte. »Ich wohne im Zimmer direkt über Ihnen.«
    Phil hätte beinahe erneut Zahnpasta gegen den Spiegel geschleudert. »Sie wohnen hier? «
    »Ja. Ist Mrs. Crane nicht großartig? Wie auch immer, Sie werden bald feststellen, dass die Heizungsrohre ein hervorragendes Kommunikationssystem abgeben. Sie sollten sich also besser knebeln, bevor Sie ins Bett gehen, wenn ich nicht all Ihre Geheimnisse erfahren soll.«
    Na toll , dachte Phil und zog sich sein Highpoint-College-Shirt an, während er nach einer schlagfertigen Antwort suchte.
    »Die Heizungsrohre, ja? Daher also dieses laute, vibrierende Geräusch, das ich jeden Tag von oben höre.« Er bereute den Witz sofort. Er kannte sie nicht besonders gut, und ganz bestimmt nicht gut genug, um solche Sprüche zu klopfen.
    »Wenn Sie es unbedingt wissen müssen«, kam die schnelle Antwort, »ich benutze Orgasmuskugeln und keinen Vibrator.«
    Jesses. Er vermutete, dass sie einen Witz machte. Hoffte es wenigstens. Er kam aus dem Bad und wollte etwas sagen, als sie sich zu ihm umdrehte. Er zögerte. Die Pause währte nur eine Sekunde, doch es schien ihm, als wären es Minuten. Großer Gott, sie ist wirklich schön , schoss ihm durch den Kopf. Kein Make-up, nur ein einfaches, hübsches

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