Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
antwortete Phil. »Aber ich bin nicht sicher, ob man das auch von meiner Unterhose behaupten kann.«
    »Was ist passiert?«
    »Nur ein verängstigter Junge. Ich hab einen Warnschuss abgegeben.«
    Doch Eliot quittierte seine Worte mit einem schiefen Blick, dann glaubte Phil zu hören, wie jemand am Ende des Gangs nach einem Notarzt rief.
    Nein, nein , dachte Phil und rannte selbst den Korridor entlang. »Ich schwöre bei Gott , ich hab über seinen Kopf geschossen!«
    Noch mehr Polizisten beleuchteten den Gang mit auf und ab tanzenden Taschenlampen.
    »Über seinen Kopf geschossen, was?« Dignazio kam lautstark von hinten angestiefelt. »Saubere Arbeit, Straker. Der stellvertretende Commissioner wird sich freuen.«
    Die Worte heulten durch seinen Kopf wie Wind durch ein altes Haus. Grundgütiger allmächtiger Gott …
    Der Junge lag am Fuß der abgeriegelten Tür; Blut sprudelte aus dem Einschussloch in seiner rechten Brust. Er war tot, bevor sie ihn auch nur auf die Bahre legen konnten.
    Phil forschte in seinen Erinnerungen. Vor sechs Monaten war ich ein Lieutenant der Polizei, der kurz vor der Beförderung zum Captain stand. Jetzt bin ich ein Nachtwächter, der 7,50 Dollar pro Stunde verdient. Der Tod des Jungen war von der Dienstaufsicht als Notwehr eingestuft worden, auch wenn Phil Stein und Bein geschworen hatte, weit über den Kopf des Jungen gezielt zu haben. »Nicht weit genug«, versetzte der leitende Ermittler trocken. Aber deswegen hatte er den Dienst nicht quittiert …
    Dignazio , dachte er.
    Es musste Dignazio gewesen sein.
    Der leitende Ermittler der Dienstaufsicht war ein penibles Steingesicht namens Noyle. »Lieutenant, welche Dienstwaffe trugen Sie in der fraglichen Nacht bei sich?«
    »Eine 38er Special +P+«, antwortete Phil, verblüfft über die unangebrachte Frage.
    »38er +P+. Hmm. Und welche Art von Munition hat das Department normalerweise für den Gebrauch in dieser Waffe autorisiert?«
    »Neun Millimeter Hardball und 38er–«
    »38er +P+?«
    »Ja.«
    »Und autorisiert das Department die Benutzung irgendeiner anderen Art von Dienstmunition für Feuerwaffen?«
    Worauf zum Teufel will er hinaus? , fragte sich Phil. Warum diese ganzen irrelevanten Fragen? »Nur für Angehörige einer Spezialeinheit«, antwortete er, »aber lediglich in Fällen, in denen es ausdrücklich vom Stellvertretenden Commissioner der Abteilung für Spezialeinsätze genehmigt wurde.«
    »Sind Sie ein Beamter dieser Abteilung, Lieutenant?«
    »Nein«, sagte Phil. »Ich bin bei der Drogenfahndung.«
    »Und wurden Sie in der fraglichen Nacht aus irgendeinem Grund vom Stellvertretenden Commissioner dieser Abteilung dazu ermächtigt, andere Munition als 38er +P+ zu verwenden?«
    Phil musste sich beherrschen, um nicht das Gesicht zu verziehen. »Nein.«
    Noyle lehnte sich in seinem Stuhl am Kopfende des langen Konferenztisches zurück wie ein billiger Cäsar-Imitator, links und rechts flankiert von Cassius und Brutus. Seine stählernen Augen blinzelten nie. »Lieutenant, wissen Sie, was ein Quad-Geschoss ist?«
    Warum fragt er mich nach Quads? Die Sache begann ihn aufzuregen. »Ja«, antwortete er, ein wenig genervt vielleicht. »Ein Quad-Geschoss ist eine besondere Art von Kugel.«
    »Und inwiefern ist sie ›besonders‹?«
    »Sie besteht aus vier zylindrischen Projektilen anstatt eines einzelnen, festen Projektils.«
    »Und was genau bewirkt das?«, erkundigte sich Noyle.
    »Erhöhte Stoppwirkung. Beim Aufprall bricht das Geschoss im Körper des Ziels auf und zersplittert. Mit anderen Worten, Quad-Geschosse richten deutlich mehr Schaden an als Standardprojektile.«
    »Ein Dumdum-Geschoss, sozusagen.«
    »Ja«, antwortete Phil. »Ein fabrikmäßig hergestelltes Dumdum, so könnte man es wohl nennen … Aber, Sir, wenn die Nachfrage erlaubt ist, weshalb erkundigen sie sich danach? Wenn Sie etwas über taktische Munition wissen wollen, sollten Sie besser mit dem Aufseher des Schießstandes oder dem Waffenmeister der Spezialeinheit reden.«
    Noyle ignorierte Phils Einwurf vollständig. »Lieutenant, sind Ihnen irgendwelche Fälle bekannt, in denen Quads von dieser Abteilung autorisiert wurden oder autorisiert werden könnten?«
    »Nein«, sagte Phil.
    »Nein, Lieutenant?«
    Es entstand eine Pause, dann unterhielt sich Noyle im Flüsterton mit seinen Kollegen. Phil nutze die Gelegenheit, um in ihren Gesichtern zu lesen. Sie sahen alle fast gleich aus: ähnliche farblose Anzüge, dieselben ausdruckslosen Mienen. Sie sahen aus wie

Weitere Kostenlose Bücher