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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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sie sie aus, stand schützend vor dem Drucker, während das Blatt ausgespuckt wurde. Der Café-Betreiber beobachtete sie lächelnd. Als das Lächeln sich in ein anzügliches Grinsen verwandelte, wandte sie sich ab und steckte das ausgedruckte Blatt in die Tasche ihrer Shorts. Sie wollte eben eine Antwort an Fenwick formulieren, als die freundliche elektronische Stimme aus dem Computer ihr mitteilte, dass sie eine neue Mail erhalten hatte. Neugierig öffnete sie die Nachricht, die Sekunden zuvor angekommen war. Sie war von Pandora:
     
    DANKE! DER COUNTDOWN HAT BEGONNEN, SING-VÖGELCHEN. JETZT IST ES NUR NOCH EINE FRAGE DER ZEIT.
     
    Sie verstand nicht, was gemeint war. Wofür bedankte Pandora sich? Sie löschte die Mail und brauchte viel zu lange für die kurze Antwort an Fenwick:
     
    Andrew,
    danke für Ihre Nachrichten. Mir geht’s gut. Ich kriege seit einiger Zeit Drohungen per E-Mail und schicke Ihnen die schlimmste zu, aber keine Angst, da wo ich mich verkrochen habe, bin ich sicher.
    Machen Sie sich um mich keine Sorgen.
    Nightingale
     
    Auf der Rückfahrt spürte Nightingale, dass die Begegnung mit ihrer alten Welt sie durcheinander gebracht hatte. Sie hatte gedacht, selbst entscheiden zu können, wann sie sich ihr wieder stellte, aber das war ein Trugschluss gewesen. Sobald sie zu Hause war, machte sie eine Tasse Kräutertee und setzte sich damit in einen alten Liegestuhl im Garten. Sie musste nachdenken.
    Vor dem Prozess gegen Griffiths hatte sie ein Buch über Stalking im Internet gelesen. Die meisten Stalker begnügten sich damit, ihre Opfer per Computer zu verfolgen. Nur ganz wenige lauerten ihnen auch persönlich auf. Griffiths war eine Ausnahme gewesen, nicht die Regel, und sie wollte sich auf keinen Fall von Pandora einschüchtern lassen. Sie würde in Zukunft einfach sämtliche E-Mails ungelesen löschen.
    Die Nachrichten von Fenwick waren beunruhigender. Er neigte normalerweise nicht zu grundlosen Befürchtungen, und seine Warnung zeugte von ernsthafter Sorge, dennoch fand sie es übervorsichtig. Griffiths saß schließlich hinter Schloss und Riegel, was konnte er ihr da schon anhaben. Selbst wenn Griffiths jemanden kannte, der an ihr Rache üben wollte, er würde sie nie im Leben finden. Hier auf Mill Farm war sie sicher, und niemand aus ihrem anderen Leben wusste, dass sie hier war. Sie trank ihren Tee aus und döste ein.
     
    Er saß in seinem Zimmer in Wendys Wohnung und ging ins Internet. Nach Wales hatte er ein paar Tage in dem Ferienhaus in den Hügeln abgewartet, wo er sich inzwischen am sichersten fühlte. Nicht einmal Griffiths wusste, dass er das Haus noch hatte.
    Die sinnliche Computerstimme informierte ihn, dass er eine neue E-Mail bekommen hatte, und sein Puls beschleunigte sich, als er die Mailbox aufrief. Ja! Sie war im Internet gewesen, hatte seine letzte E-Mail geöffnet und sich damit die kleine Überraschung eingefangen, die er für sie parat gehalten hatte. Tagelang hatte es gedauert, bis er den Virus mit Iains Hilfe fertig hatte. Er hatte ihn dann in seiner letzten Nachricht versteckt. Durch das Öffnen der Nachricht hatte der Virus gierig alle ihre Dokumente aus dem Computer eingesammelt. Es würde Tage dauern, bis er alles durchgesehen hätte und einen Hinweis fände, wo sie sich befand. Aber das war die Mühe wert. Sie hatte eine Schwäche gezeigt, und er würde sie finden, es war nur noch eine Frage der Zeit.
    Während der Computer die gestohlenen Informationen speicherte, beschloss er, sich mit einer seiner spezielleren Zeitschriften zu amüsieren. Er hatte sie tags zuvor erhalten und für eine besondere Gelegenheit aufgespart. Die Fotos darin entlockten selbst ihm trotz seiner Abgestumpftheit ein Keuchen.
    »Ach du Schande!«
    Er hörte hinter sich ein Knarren und fuhr aufgeschreckt herum.
    »Was ist?«
    »Entschuldigung. Ich dachte, du hättest gerufen.« Wendys Gesicht lugte durch die Tür, ihre Füße standen noch fest auf dem Teppich im Flur.
    »Du weißt genau, dass du hier nicht reinschauen sollst. Das hab ich dir streng verboten.« Er stand auf, mit gleichgültiger Miene.
    »Tut mir Leid, Dave, wirklich.« Sie wich zurück, als er näher kam, traute sich aber nicht wegzulaufen. »Ich hab nichts gesehen. Ich wollte nur fragen, was los ist.«
    Er packte ihre beiden Handgelenke mit der linken Hand, und sie wusste, was sie erwartete, wie ihre angsterfüllten Augen verrieten. Er drückte zu, bis sie vor Schmerz wimmerte, was ihn erst recht erregte, und zerrte sie

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