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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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dann über den kleinen Flur. Als sie vor dem Schlafzimmer waren, wollte sie zurückweichen.
    »Bitte, Dave! Nicht. Ich habe wirklich nichts gemacht. Es kommt nie wieder vor.«
    Er achtete nicht auf ihr Gejammer und trat die Tür auf. Ihr Bademantel hing an einem Haken. Er riss den Gürtel heraus und band ihr die Hände auf dem Rücken fest. Ihre sommerliche Baumwollkleidung ließ sich leicht zerfetzen, und er konnte ihren mageren Körper in Augenschein nehmen.
    Er hielt sich nicht damit auf, sich zu entkleiden, sondern zog nur den Gürtel aus der Hose und wickelte ihn sich einmal um die Handfläche. Sie weinte jetzt, sparte sich aber weitere Proteste, die ohnehin nichts bewirken würden, wie sie wusste. Als das Leder ihr auf die Haut klatschte, stieß sie einen kurzen Schrei aus.
    »Aha, du willst, dass ich dir den Mund stopfe.«
    »Nein! Bitte nicht. Ich bin auch ganz leise. Ich krieg keine Luft, wenn du das machst.«
    »Mal sehen.« Er schlug wieder zu, härter, und lächelte, als er auf ihrem Oberschenkel einen schmalen Blutstreifen sah. Sie biss sich fest auf die Unterlippe, und er drückte sie mit dem Gesicht ins Kopfkissen, damit sie keinen Laut mehr von sich gab. Nach einer Weile tat ihm der Arm weh, und er hörte auf. Als er mit Gewalt in sie eindrang, hielt sie das Gesicht von ihm abgewandt. Er biss sie in die Schultern, genoss den salzigen Geschmack ihres Blutes und starrte auf den dünnen Zweig ihres Halses. Als er sich vorstellte, ihr das Genick zu brechen, war es rasch vorbei.
    Sie lag völlig reglos unter ihm und wartete, dass er von ihr abließ, wagte kaum zu atmen. Sie hätte auch tot sein können. Er lächelte und beugte sich herab, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, die nass von Tränen war.
    »Mach das nie wieder«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Du weißt, ich kann ungezogene Mädchen nicht leiden.«
    Er band ihr die Hände los, und als sie sich nicht rührte, ließ er sie einfach liegen, ziemlich sicher, dass sie noch am Leben war, trotz ihrer Blässe und Reglosigkeit. Seit acht Jahren konnte er sich auf sie verlassen, denn er wusste, dass sie zu große Angst hatte, um irgendetwas gegen ihn zu unternehmen. Alles in allem wäre es unpraktisch, wenn sie sterben würde.
    Als er sich unter der Dusche einseifte, hörte er hinter dem Vorhang im Bad Bewegung. Er zog ihn auf und schaute ungerührt zu, wie sie sich die Wunden wusch und die schlimmsten desinfizierte. Als sie fertig war, wandte sie ihm ihr gespenstisches Gesicht zu.
    »Eine Tasse Tee?«, fragte sie und rang sich zu einem Lächeln durch.

Kapitel neunzehn
    Die Wettervorhersage versprach einen sonnigen Sonntag, und Fenwick plante ein Picknick im Garten, beging dann aber den Fehler, den Kindern am Samstag davon zu erzählen. Sie aßen für ihr Leben gern draußen. Chris nannte es campen, obwohl Fenwick nichts anderes tat, als ein paar alte Decken über die Wäscheleine zu legen.
    Am Sonntagmorgen wurde er früh von Donner geweckt, und prompt kamen die Kinder in sein Zimmer gelaufen und beschwerten sich über den Regen. Gegen zehn klarte es allmählich auf. Bess bemerkte das sofort und sagte, es sei an der Zeit, nach draußen zu gehen. Sie zog sich die Gummistiefel an und platschte hinaus in den Garten. Chris folgte ihr, und Fenwick sah ihnen skeptisch hinterher. Es war nun wirklich kein Wetter, um draußen ein Picknick zu veranstalten. Doch als er sah, wie seine Kinder herumtollten, hinfielen und sich stritten, wer auf die Lieblingsschaukel durfte – obwohl er zwischen beiden keinen Unterschied sah –, besserte sich seine Laune wieder. Es war seit langer Zeit das erste Wochenende, an dem er ganz für sie da war, und es sollte etwas Besonderes werden.
    Er stöberte auf dem Dachboden herum, als Chris plötzlich auftauchte.
    »Was machst du da, Dad?«
    »Platz da, ich werf jetzt was runter. Nein, bis ganz an die Tür.«
    Der Leinensack schlug mit einem dumpfen Knall und metallischem Scheppern auf. Chris starrte mit großen Augen darauf und folgte dann seinem Vater wortlos in den Garten.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis sie das Zelt aufgebaut hatten. Bess und Chris wollten unbedingt helfen, was das Ganze erheblich verzögerte. Es war ein altes Zelt, aber noch gut in Schuss. Sobald der letzte Hering eingeschlagen war, gingen die Kinder mit ihren Spielsachen hinein, nachdem sie ihre verdreckten Stiefel ausgezogen hatten. Der Reiz des Neuen, den das Zelt bei den Kindern auslöste, hielt so lange an, dass Fenwick in Ruhe den Grill aufbauen und

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