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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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ihr Mittagessen zubereiten konnte. Kaum waren sie mit dem Essen fertig, fing es wieder an zu regnen. Den Kindern machte das aber nichts aus, denn sie durften den Nachschlag Eis in ihrem gemütlichen Zelt essen.
    Als sie anschließend gerade eine Partie Monopoly beginnen wollten, klingelte Fenwicks Handy.
    »Ja?«
    »DCI Fenwick? MacIntyre hier. Wir glauben, er hat wieder zugeschlagen, diesmal in Wales. Ich fahr jetzt hin. Dachte, Sie würden vielleicht auch gern mitkommen.«
    Während Fenwick sich Notizen machte, überlegte er krampfhaft, wo er die Kinder bis sieben Uhr abends, wenn die Haushälterin wiederkam, unterbringen konnte. Die beiden Babysitter, die er normalerweise engagierte, waren in den Ferien, und Freunde, die er um den Gefallen bitten konnte, hatte er keine. Schließlich gab er sich einen Ruck und rief Sergeant Cooper an.
    »Kein Problem. Ich würde auch gern mitfahren, wenn es Ihnen nichts ausmacht, und meine Frau meckert dann bestimmt nicht, wenn sie auf Ihre Kleinen aufpassen darf. Dann ist sie in ihrem Element.«
    Fenwick ließ das Zelt stehen, löschte den Grill und packte die Kinder samt ausgewähltem Spielzeug ins Auto. Eine halbe Stunde später waren er und Cooper auf dem Weg nach Wales. Auf der M25 herrschte dichter Verkehr, und es war zehn Uhr, als sie in der mobilen Einsatzzentrale bei MacIntyre eintrafen. Sie stellten sich Superintendent Amos vor, dem dortigen Leiter der Ermittlungen, der sie kurz einwies.
    »Tasmin Mackie, sechzehn Jahre alt, verschwand am Freitag von dem Campingplatz Sea View. Ihre Familie hat sie am Freitagabend gegen fünf Minuten vor halb acht zuletzt gesehen, als sie losging, um sich mit zwei Freundinnen am Haupteingang des Campingplatzes zu treffen. Die beiden warteten aber vergeblich auf sie.«
    Fenwick und Cooper nickten. Das Verschwinden der Schülerin hatte landesweites Medieninteresse erregt.
    »Trotz intensiver Suche fanden wir erst am Samstagmorgen eine erste Spur von ihr, einen Schuh am Strand, drei Meilen vom Campingplatz entfernt. Wir konzentrierten die Suche auf den Küstenabschnitt, und ein Spürhund entdeckte sie gestern um achtzehn Uhr fünfundvierzig. Lebendig.«
    Fenwick, der selbst für einen Polizisten eine erstaunlich unbewegte Miene aufsetzen konnte, nickte bloß. Cooper klappte der Unterkiefer runter.
    »Wir haben eine absolute Nachrichtensperre verhängt. Als Tasmin heute Morgen wieder zu Bewusstsein gekommen ist, hat sie uns eine Beschreibung des Mannes gegeben, der sie vergewaltigt hat. Abgesehen von den Augen, die laut ihrer Aussage blau sein sollen, entsprach die Beschreibung verblüffend der des Täters von Knightsbridge. Wir haben ihr deshalb das Phantombild vorgelegt, das MacIntyre gefaxt hat, zusammen mit anderen Fotos einschlägig Vorbestrafter aus unserer Kartei. Sie hat ihn sofort herausgepickt.«
    Fenwick kratzte sich verwirrt den Kopf.
    »Ich versteh nicht, wieso er sie am Leben gelassen hat. Ist sie schwer verletzt?«
    »Sie ist brutal vergewaltigt, verprügelt und fast ertränkt worden, aber aus irgendeinem Grund hat er sein Messer nicht benutzt. Er hat ihren Körper im Meer gewaschen und sie in einer niedrigen Höhle am Strand versteckt. Der Eingang ist bei Flut unter Wasser, deshalb haben wir sie bei der ersten Suche nicht gefunden.«
    »Wieso ist sie nicht ertrunken?«
    »Pures Glück. Die Höhle steigt zum Strand hin an, und er hat sie bis ganz hinten geschoben, so dass ihr Kopf über dem Wasserspiegel war.«
    »Und am Strand hat sie niemand gesehen?«
    »Wir denken, er hat sie nicht am Strand überfallen, aber erinnern kann sie sich nicht mehr. Auf einem Pfad, der zum Meer führt, haben wir allerdings eindeutige Schleifspuren gefunden. Wie es aussieht, hat er gewartet, bis der Strand leer war, und sie dann im Dunkeln zur Höhle gebracht.«
    »Riskant«, sagte Fenwick kopfschüttelnd, »und untypisch. Das letzte Mal hat er seinen Charme eingesetzt und die Frau in ihrer Wohnung mit einem Messer umgebracht. Warum geht er jetzt ganz anders vor? Das erinnert mehr an die Handschrift von Griffiths. Wenn das Mädchen ihn nicht auf dem Phantomfoto identifiziert hätte, hätten wir eine Verbindung zu Griffiths hergestellt.«
    »Das hätten wir auf jeden Fall. Er hat versucht, dem Mädchen einen Finger abzutrennen, wir vermuten, mit einem scharfen Stein.« MacIntyre reichte ein Foto von der Verletzung herum.
    Cooper wurde weiß im Gesicht.
    »Das ist merkwürdig. Wieso benutzt er kein Messer? Ist das Absicht? Ich kann mir nicht

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