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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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und untersetzter. Er sah aus, als hätte er früher geboxt, und seine schiefe Nase schien das zu bestätigen.
    »Täter B ist ein intelligenter Mann. Warum hat er Tasmin so nah am Campingplatz versteckt, statt sie mit dem Wagen wegzuschaffen?«
    »Wir haben sie trotzdem erst nach sechsunddreißig Stunden gefunden. Unsere Hunde haben die Fährte des Täters verloren. Es hat gestern geregnet und das hat natürlich mitgeholfen, seine Spur zu verwischen.«
    »Er konnte aber doch nicht wissen, dass es regnet. Irgendwas kommt mir da komisch vor.«
    An der Wand hing eine Karte, auf der die für die Tat relevanten Orte mit Stecknadeln markiert waren. Fenwick deutete auf eine blaue Nadel an den Eisenbahnschienen.
    »Was war da?«
    »Da wurde gegen Mitternacht ein junger Mann gesehen.«
    Fenwick starrte auf die Karte.
    »Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass er bei irgendeiner Tat ein Auto benutzt hat. Könnte es nicht sein, dass er mit dem Zug gekommen und auch wieder weggefahren ist?«
    »Ich habe an allen Bahnhöfen Plakate aufhängen lassen, und meine Leute befragen die ankommenden und abfahrenden Fahrgäste.« Er beäugte Fenwick mit Interesse. »Wieso sind Sie so erpicht darauf, den Mann zu finden? Sie haben doch keine offenen Fälle, die Ihnen Kopfzerbrechen machen müssten.«
    Fenwick zögerte kurz, entschloss sich dann, dem Kollegen von seinen Befürchtungen für Nightingale zu erzählen, auch wenn er damit eine zynische Bemerkung riskierte. Er betonte, dass zwischen der Verwüstung ihrer Wohnung und dem Brief an Griffiths ein eindeutiger Zusammenhang bestand.
    »Und Sie glauben, der Mörder ist Griffiths’ heimlicher Brieffreund?«
    »Ja.«
    »Könnte es nicht eher so sein, dass der Stalker ein Freund von Griffiths ist, der ihrer jungen Kollegin einfach das Leben zur Hölle machen will? Wieso glauben Sie, dass er der Mörder ist und dass die beiden zusammenarbeiten?«
    »Die Ähnlichkeit zwischen den Opfern, die ungelösten Fälle, zwei unverwechselbare Methoden an Tatorten, die nah beieinander liegen, der extrem saubere Zustand von Griffiths’ Wohnung, in der natürlich keine Spuren zu finden waren. Es gibt jede Menge Indizien.«
    »Aber keine eindeutigen Beweise.«
    »Nein, aber ich weiß es einfach. Es klingt verrückt, und ich kriege häufig zu hören, dass ich zu Verschwörungstheorien neige, aber ich liege oft richtig.«
    »Es ist seltsam, aber nicht verrückt. Ich hoffe, Ihre Nightingale ist die vielen Sorgen wert.«
    »Oh ja, das ist sie.«
     
    Am Montag saß Eddy in seinem Dienstabteil und griff nach der Daily Mail, während der Schnellzug zurück nach Birmingham sauste. Als er das Foto auf der Titelseite sah, erstarrte er. Das war der Mann, den er vor einer Woche in diesem Zug gesehen hatte, der Mann, der ihm Angst eingejagt hatte. Er las den Artikel zweimal und sah verblüfft, dass der leitende Ermittlungsbeamte ein alter Sparringspartner von ihm war. Sobald der Zug an der Endstation gehalten hatte, lief er zum nächsten Telefon.
    »Derek Amos bitte. Es ist dringend.«
    »Der Superintendent ist nicht zu sprechen. Kann ich was für Sie tun?«
    »Nein, zum Donnerwetter, das können Sie nicht. Ich möchte mit Derek sprechen. Mein Name ist Eddie Swaine, und es geht um den Fall, an dem er arbeitet.«
    Er dauerte eine Weile, und der Vorsteher warf ihm schon ungehaltene Blicke zu, aber er achtete nicht darauf. Derek klang gereizt, als er endlich an den Apparat kam.
    »Ich rate dir, dass es wirklich wichtig ist, Eddie.«
    »Ich hab ihn gesehen. Den Typen, hinter dem ihr her seid. Letzte Woche im Zug von London nach Birmingham.« Er erzählte von seiner unheimlichen Begegnung mit dem Mann.
    »Bis du sicher, dass es unser Mann ist?« »Ich habe alles notiert. Irrtum ausgeschlossen.« »Ich schicke sofort einen Beamten zu dir. Rühr dich nicht vom Fleck.«

Kapitel zwanzig
    Fenwick machte sich mit Cooper und einer Kopie von Tasmins Akte auf den Weg nach Harlden und traf gegen Mittag im Präsidium ein. In Quinlans Büro breitete er den Inhalt auf seinem Schreibtisch aus und wartete schweigend auf die Reaktion.
    »Mein Gott, das ist ja schauderhaft. Und die meinen, es war derselbe Täter?«
    »Sicher sind sie nicht, aber er wollte ihr einen Finger abschneiden, und das Gesicht passt zu dem Knightsbridge-Mörder. Haar- und Augenfarbe sind anders, doch das lässt sich ja beides leicht verändern.«
    »Wann war der Mord in London?«
    »Vor zwei Wochen.« Die Antwort hing im Raum. »Ich mache mir Sorgen um

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