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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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ein Brechreiz. Sie stöhnte, zuerst leise, dann lauter.
    »Wie hält sie sich?« Der Fahrer warf einen besorgten Blick über die Schulter, bemüht, möglichst in einer brechfreien Zone zu bleiben.
    »Ich glaub, ganz gut. Wo sind wir?«
    »Kurz vor Cressage.«
    »Hmm.« Graham schien die Entfernung bis zu ihrem Ziel abzuschätzen. Ginny stöhnte erneut und konnte sich kurz gegen die Umklammerung seines Armes zur Wehr setzen. »Wissen Sie was? Wir fahren noch ein, zwei Meilen weiter, das letzte Stück schaffen wir gut zu Fuß.«
    Der Fahrer antwortete nicht. Er blickte bloß skeptisch, als bezweifelte er, dass die Frau auf der Rückbank seines Taxis irgendwohin gehen könnte. Die Minuten verstrichen. Ginny kämpfte gegen den Nebel an, der sie einhüllte. Sie wusste, dass irgendwas nicht stimmte, aber dieser Gedanke löste nur Verwirrung und dumpfe Ergebenheit aus, nicht Angst.
    »Hier ist gut. Halten Sie an. So, der Rest ist für Sie, und behalten Sie die zehn Pfund«, sagte er, als er bezahlte, und falls dem Fahrer auffiel, dass seine Hand zitterte, so wurde seine Neugier durch das Trinkgeld gedämpft.
    In Ginnys Bewusstsein entstand ein Gefühl, das an Entsetzen grenzte. Sie wusste, dass etwas Furchtbares geschehen würde, wenn sie die stickige Hitze des Autos verließ. Der Gedanke hämmerte ihr mit schwächlichen Fäusten von innen gegen den Schädel, während ihr Körper ihrem Entführer gehorchte und ausstieg, auf Füßen, die tausend Meilen weit weg waren und nun auf einem nassen, grasbewachsenen Seitenstreifen standen.
    Der Fahrer warf noch einen letzten Blick auf das Paar, das er am matschigen Straßenrand zurückgelassen hatte. Das Mädchen sah aus, als habe es nicht nur Alkohol intus. Ekelhaft, höchstens achtzehn Jahre alt und ließ sich so gehen. Er schüttelte missbilligend den Kopf, als er zum Wenden rückwärts in einen Feldweg setzte. Als er davonfuhr, blickte er ein letztes Mal in den Rückspiegel. Der Mann versuchte, sich den Arm des Mädchens um die Schulter zu legen, aber sie schien ihm immer wieder wegzurutschen. Ihr Gesicht war dem Auto zugewandt, der Kopf schwer, ihr dunkler Mund geöffnet. Aus dieser Entfernung sah es wirklich genau so aus, als würde sie schreien. Er schaltete vom zweiten in den dritten Gang und brauste zurück auf die Lichter der Stadt zu.
     
    Ginny war wie taub. Ihre Augen stierten weit aufgerissen in die Nacht um sie herum, doch sie konnte kaum ihre Umgebung erkennen. Die Dunkelheit und die Drogen machten sie blind, das Einzige, was sie wahrnahm, waren die unmittelbaren Impulse ihres Körpers. Der Mann neben ihr zog sie jetzt weg von der Straße, und sie hatte nicht die Kraft, sich ihm zu widersetzen. Er zerrte brutal, und ihre Haut brannte. Sie stolperte über einen Stein im Gras und fiel auf die Knie. Die Erde unter ihr fühlte sich weich und wattig an, wie eine Wolke.
    »Aufstehen!«
    Er riss an ihren Armen, aber ihr Gewicht hatte sich ganz nach unten verlagert, und er musste sie förmlich zu dem Eisengatter in der Hecke schleifen. Sobald er es erreicht hatte, ließ er sie fallen, um den schweren Riegel mit beiden Händen nach hinten zu schieben. Dann zog er sie durch die Öffnung auf eine leere Wiese. Sie roch den Dung von den Kühen, die tagsüber hier geweidet hatten, und hustete.
    »Klappe.« Er klang jetzt zornig, und sie spürte einen dumpfen, brennenden Schmerz auf einer Wange, sodass sie sich zwang, die halb geschlossenen Augen zu öffnen. Hatte er sie geschlagen?
    »Hör auf zu lachen, du dreckiges Miststück.«
    Sie sah den erhobenen Fuß, der mit Schwung auf sie zukam. Der Schuh traf sie mit solcher Wucht, dass ihr ganzer Körper erbebte, aber sie spürte keinen Schmerz. Nur ihr Geruchssinn blieb intakt, und sie erkannte, dass der Mistgeruch plötzlich mit dem von Blut durchsetzt war.
    Ginny lag ausgestreckt auf dem Rücken. Er hob ihre Arme und schleifte sie weiter, während der Nieselregen ihr ins Gesicht fiel. Ihr Körper war völlig passiv, als er schließlich den Schutz einer Hecke erreichte, wo der Boden trocken und fest war. Auch als er ihr die Jacke aufriss, die Bluse zerfetzte und den Rock über die Taille schob, fühlte sie sich formlos an, wie eine Puppe aus Pappmaché, die jemand draußen im Regen liegen gelassen hatte. Als er ihre Beine mit Fußtritten spreizte, fiel sie in gnädige Bewusstlosigkeit.
     
    Als Taxifahrer hörte Geoff meistens den Lokalsender, aber für heute hatte er genug von dem seichten Gedudel im Nachtprogramm. Er brauchte

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