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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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hätten Klassenkameraden sein können, knapp. Kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag ging er von der Schule ab, ohne den Abschluss zu machen, obwohl er immer gute Noten gehabt hatte und vor allem in Informatik ein As war.
    Fenwick rief den für die Recherche zuständigen Beamten in London an und erkundigte sich nach dem Namen des Kumpels, der sich für Griffiths eingesetzt hatte, als ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen worden war. Zwei Stunden später hatte er die Bestätigung. Der Name in der Akte lautete David Smith, und ein Kreis schloss sich.
    »Knotty, Sie machen sich jetzt auf die Suche nach Mr und Mrs Smith. Ich werde mich mit Custer unterhalten. Anschließend treffen wir uns wieder hier und entscheiden, wie wir weiter vorgehen.«
     
    Sein Gespräch mit Custer war enttäuschend. Der Mann hatte Griffiths als ein introvertiertes Kind mit wenigen Freunden in Erinnerung. Er hatte sich nie ernsthaft Ärger eingehandelt, ja, Custer konnte sich nur an einziges Mal erinnern, wo Griffiths bestraft werden musste, und selbst in dem Fall waren andere Jungs die Übeltäter gewesen und er hatte bloß den Sündenbock abgegeben.
    »Dann gab es nichts an ihm, was irgendwie auffällig gewesen wäre?«
    »Nein. Wie ich schon sagte, Chief Inspector, er war ein stiller Bursche, der nicht viele Freunde hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Verbrechen begangen hat, von denen Sie sprachen. Er wurde schon rot, wenn ein Mädchen ihn auch nur ansah.«
    »Und schulisch?«
    »Überdurchschnittlich, ein Computergenie. Im Heim hatten wir keine Computer, aber in seiner Schule gab es ein paar, und dort hat er Kurse gemacht. Das hat dann auch dazu geführt, dass er Pflegeeltern fand.«
    »Inwiefern?«
    »In der Informatikgruppe war ein anderer Junge, älter als Wayne, der sich mit ihm anfreundete und schließlich seine Eltern dazu überredete, ihn als Pflegekind aufzunehmen.«
    »Mr und Mrs Smith?«
    Custer nickte, und ein weiteres Fragezeichen verschwand aus Fenwicks Kopf.
    »Ja. Sie standen zwar auf keiner Warteliste, doch der Vater arbeitete hier in irgendeinem Amt, und seine Frau war Krankenschwester gewesen. Sie durften Wayne für eine Probezeit zu sich nehmen, und die wurde dann verlängert. Es hat mich sehr gefreut für den Jungen.«
    Fenwick rief Knotty an und sagte ihm, er solle herausfinden, wo Smith senior gearbeitet hatte, aber er fuhr mit einem unzufriedenen Gefühl zurück zum Revier. Seine Vermutungen waren bestätigt worden, aber er hatte sich einen größeren Durchbruch erhofft. Knotty wartete mit ähnlich enttäuschenden Ergebnissen auf ihn.
    »Keine Spur von Smith senior oder seiner Frau, seit sie von Cressage weggezogen sind. Laut Grundbucheintrag gehört ihnen das Haus noch immer, aber es ist vermietet. Ich hab in dem zuständigen Maklerbüro nachgefragt, und die haben mir bestätigt, dass sie vor acht Jahren mit der Vermietung beauftragt wurden.«
    »Vom Vater?«
    »Das hab ich nicht gefragt. Aber ich vermute es.«
    »Vermuten ist ganz schlecht. Rufen Sie noch mal da an, und lassen Sie sich die genauen Einzelheiten durchgeben. Was ist mit Smiths Arbeitsstelle?«
    »Er war dreiundzwanzig Jahre beim Vermessungsamt und ist vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen. Ich habe die Bankverbindung rausgefunden, auf die sein Gehalt überwiesen wurde. Vielleicht hat die Sparkasse ja eine Adresse dazu.« Er sah Fenwick erwartungsvoll an, doch der nickte bloß, als sei das polizeiliche Routinearbeit. Knotty war sich schon beinahe genial vorgekommen.
    »Wieso ist er in den Ruhestand gegangen?«
    »Keine Ahnung. Ich meine, danach hab ich nicht gefragt, Sir. Ich kümmere mich sofort darum.« Knotty begriff allmählich, dass Fenwick fast allergisch auf offene Fragen reagierte.
    »Tun Sie das.« Fenwick sah dem davoneilenden Constable kopfschüttelnd nach und besorgte sich dann eine Straßenkarte, mit deren Hilfe er die letzte bekannte Anschrift der Smiths aufsuchte.
    Die Fahrt war vergeblich. Janine Grey, die derzeitige Mieterin, gab an, dass ihr Mann und sie nichts über die Besitzer wussten und sie auch nie kennen gelernt hatten. Sie bat Fenwick weder ins Haus, noch zeigte sie sich kooperativer, als er die Dringlichkeit seiner Ermittlungen erwähnte. Frustriert machte er sich auf den Rückweg nach Telford. Er kam sich töricht vor, dass er diese Fahrt unternommen hatte, anstatt seine Zeit sinnvoller zu nutzen und an den Strategiebesprechungen mit den Kollegen in London teilzunehmen. Doch anstatt zum Revier

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