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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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gesucht, die in der Mittagspause oder in den ersten zwei Stunden nach Schulschluss nicht allzu weit von der Schule passiert sind. Dabei bin ich auf zweiunddreißig ähnliche Straftaten gestoßen, die während der Unterrichtszeiten passiert sind, nie in den Ferien.«
    »Was für Straftaten?«
    »Dazu komme ich gleich.« Ihre Direktheit erinnerte ihn an Nightingale, und er musste trotz seiner schlechten Stimmung lächeln. »Ich bin dann die anderen Jahre durchgegangen, in denen sie zusammen zur Schule gingen, bis zu dem Jahr, in dem Griffiths dreizehn war. Es gibt da ein eindeutiges Muster.
    Zuerst waren es kleinere Sachbeschädigungen oder Diebstähle, eine eingeworfene Fensterscheibe, rausgerissene Pflanzen in einem Garten, Wäsche von der Leine gestohlen, immer Frauenwäsche. Aber dann wurden die Vorfälle schwerer wiegend. Es gab zwölf Beschwerden wegen eines Voyeurs oder Spanners, sechzehn gemeldete sexuelle Übergriffe und eine versuchte Vergewaltigung, und ich habe zwar noch nicht sämtliche Akten gesichtet, aber die Täter werden in allen Fällen als Teenager beschrieben. Die letzte versuchte Vergewaltigung wurde am 3. Juli gemeldet, in dem Jahr, als die Jungen die Schule verlassen haben.«
    »Ausgezeichnet! Schreiben Sie Ihren Bericht und schicken Sie ihn so schnell wie möglich her. Das passt zu den Profilen, die von A und B gemacht wurden. Sie haben einen Abzug des Fotos, das der alte Smith auf seinem Schreibtisch im Büro stehen hatte, und ich schicke Ihnen ein Phantomfoto, zeigen Sie die den Opfern. Sie haben da eine Kollegin, die Ihnen vielleicht helfen kann, Siobahn …«
    »Ja, Sir, ich weiß.« Ein Lächeln lag in ihrer Stimme. »Ich arbeite nämlich hier. Der Bericht ist so gut wie fertig, und die Anschriften der Frauen habe ich auch schon vorliegen.«
    »Sie müssen ja die ganze Nacht durchgearbeitet haben, um das alles zu schaffen.«
    »Fast, aber das macht nichts. Die Sache ist zu wichtig.«
    Als sie auflegte, schien die Luft von ihrer Aufregung weiter zu knistern. Fenwick ergänzte seinen Bericht und hatte jetzt ein etwas positiveres Gefühl. Um fünf vor halb elf rief Knotty an.
    »In der Klinik, wo David Smith war, hab ich nichts herausfinden können, da bräuchte ich einen Durchsuchungsbeschluss, aber ich war gerade eben bei Miss Wallace, der Lehrerin für den Theaterkurs. Und jetzt halten Sie sich fest …«
    »Nun sagen Sie schon.«
    »Sie hat David Smith rausgeschmissen, weil sie gemerkt hat, dass er sie von der Schule nach Hause verfolgt hat. Sie hat ihn daraufhin zur Rede gestellt, allein im Probenraum. Als sie ihm Vorhaltungen machte, wurde er aggressiv und bedrohlich, sagt sie. Er hat alles abgestritten, und sie hat ihn der Lüge bezichtigt. Smith hat versucht, sie zu ohrfeigen. Sie sagt, sie sei völlig schockiert gewesen und habe nur noch wie gelähmt dagestanden. Dann hat er gesagt, wenn sie ihn bei der Schulleitung anschwärzen würde, würde er sagen, sie hätte ihn verführt, und dafür sorgen, dass sie entlassen wird. Er wusste haargenau, wie ihr Schlafzimmer aussieht, und hat ihr sogar ihre Unterwäsche beschrieben.«
    »Was hat sie gemacht?«
    »Sie hat gesagt, dass er ab sofort aus dem Theaterkurs ausgeschlossen sei, aber mehr auch nicht. Seine Drohungen klangen so ernst, dass sie sich nicht getraut hat, zur Schulleiterin zu gehen, bei der sie ohnehin keinen Stein im Brett hatte.«
    »Dann hat Smith also seinem Vater erzählt, dass er aus der Theatergruppe geflogen war, aber nicht, warum, und der Vater hat einen Beschwerdebrief an Miss Wallace geschickt.«
    »Viel besser, er hat sie aufgesucht.«
    »Und sie hat ihm alles erzählt.«
    »Genau. Er war wütend, aber nicht auf sie, sondern auf seinen Sohn. Er hat Miss Wallace erzählt, dass er nicht zum ersten Mal Ärger mit ihm hatte. Es hatte schon einmal einen Zwischenfall mit einer Kusine gegeben und auch noch andere Geschichten, auf die er aber nicht genauer eingehen wollte.«
    »Da haben wir ja die Verbindung zu Wendy. Wie ging die Sache aus?«
    »Das war kurz vor den Ferien. Smith senior hat gesagt, er werde mit der ganzen Familie Urlaub machen und die Sache ›ein für alle Mal‹ aus der Welt schaffen. Er hat sie gebeten, bis zum Beginn des neuen Schuljahres Stillschweigen zu bewahren.«
    »Aber Smith kam nicht wieder zurück auf die Schule.«
    »Nein.«
    »Gut gemacht, Knotty. Schreiben Sie alles auf, und dann kommen Sie wieder her. Gehen Sie nicht allein zu Frederick Smith, um ihn wegen Wendy zu befragen. Der Mann ist

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